CD-Tip des Monats

Hier stellte - sozusagen von Fan zu Fan - jeden Monat einer von uns eine CD vor, die nach seiner Meinung in keinem heimischen CD-Regal fehlen darf. Wenn Euch unsere Musik gefällt, dann gefällt Euch vielleicht auch das hier...


Tips 2015

Tip des Monats Dezember

von: Frank
            
             DAVID FRIESEN & UWE KROPINSKI: Made in Istanbul

                         
                         


              Zum Jahresausklang empfehle ich die wunderbare
              Musik von Uwe Kropinski. Ich habe hier exemplarisch
              die Scheibe "Made in Istanbul" ausgewählt. Der Aus-
              nahmegitarrist aus Ostberlin zog gleich nach der
              Wende hinaus in die Welt und hat bis heute mit
              vielen Größen zusammen Musik aufgenommen.

              "Made in Istanbul" ist kaum zu beschreiben. Mit dem
              Bassisten David Friesen erschafft Kropinski musikali-
              sche Räume, Klanglandschaften voller Schönheit. Die
              sieben Eigenkompositionen zeigen, dass die Gitarre
              viel mehr sein kann als nur Begleit- oder Soloinstru-
              ment.

              Viel Spaß mit dem Geschichtenerzähler Uwe Kropinski!


              Anm. d. Red.: Dies war unser letzter CD-Tip. Wir hoffen,
                                    die Tips haben Euch gefallen und in den
                                    vergangenen fast 6 Jahren mit Inspiration
                                    versorgt und Euren musikalischen Horizont
                                    erweitert!
:o)


          SUNRISE LTD. WÜNSCHT ALLEN FANS FRÖHLICHE, FRIEDLICHE
UND WOHLKLINGENDE WEIHNACHTEN UND EIN SCHÖNES NEUES JAHR!!!
:o)



Tip des Monats November

von: Kristina
            
             KT TUNSTALL: Eye to the Telescope

                         
                         


              Wenn man sich Frauen anguckt, die es in den letzten
              bummlig 30 Jahren im Musikgeschäft und den Charts
              zu etwas gebracht haben, fallen einem (leider) be-
              stimmte "Typen" ins Auge - die "Bitches", die betont
              provokativ ihren eigenen (kommerziellen) Stiefel fahren,
              die "Alternativen", die einen kleinen, aber festen Stamm
              von Fans ihr eigen nennen und sich einen Dreck um den
              Mainstream scheren, und die "Angepassten", die (oftmals
              einfach nur schlecht bzw. ängstlich gemanagt) auf jeder
              Welle mitschwimmen, um den Anschluss (und das gute
              Einkommen) nicht zu verlieren. Manche davon sind trotz
              allem gut und auch hörbar. Dann jedoch gibt es zwi-
              schendurch auch immer mal wieder echte Perlen, die an-
              genehm entspannt einfach gute Musik machen und dieses
              ganze "Welche Rolle spiele ich am besten dem Publikum
              vor?"-Getue gar nicht nötig haben und anscheinend auch
              total überflüssig finden.

              Eine solche Perle ist KT Tunstall, deren Debütalbum "Eye
              to the Telescope"
von 2005 (ich weiß, ich wiederhole mich,
              aber: Wie die Zeit vergeht... tss!) ich heute allen ans Herz
              legen möchte, die auf gute und kraftvolle Musik jenseits
              aller Schubladen stehen (allen Sunrise-Ltd.-Fans also...).
              Die Dame ist Schottin und hat inzwischen noch 3 weitere
              Studioalben herausgebracht, falls jemand auf den Ge-
              schmack kommt. Dieses hier verkaufte sie weltweit wohl
              4 Millionen mal, dennoch ist sie glaube ich hierzulande immer
              noch eine Art Geheimtipp, auch wenn wohl die meisten Leute
              die Hitsingle "Suddenly I See" noch sehr gut im Ohr haben,
              oder "Black Horse and the Cherry Tree". Ersteres ist immer
              noch mein absolutes Lieblingslied von ihr, man kann dabei
              einfach nicht stillsitzen (ähnlich wie bei "Happy" von Pharell
              Williams.
..). Allein dafür lohnt sich die Anschaffung der CD,
              aber auch sonst kann man sie immer wieder einfach einlegen
              und laufen lassen. Mit viel toller Gitarre und stilistisch herrlich
              unfestlegbar (wer braucht das auch schon?!) zwischen Folk,
              Rock, Pop und Country, bietet das Album etwas für jede
              Stimmung, und es wird nie langweilig, nur dieser einen Stimme
              zuzuhören, denn sie ist abwechselnd soft, rauh, voller Lachen
              und traurig - wie das Leben eben auch. Wunderbar unprätentiös
              und einfach nur echt. Solche Frauen braucht die Welt! ;o)

              Enjoy! :o)
           

Tip des Monats Oktober

von: Jörg
            
             SCOTT HENDERSON: Tore Down House

                         
                         


              Es gibt nur wenige Weltklasse-Gitarristen, die wie Scott
              Henderson
in beiden Musik-Stilen, Jazz und Rock, so
              inspiriert unterwegs sind. (John McLaughlin wäre ein
              weiterer.) Seine Fusion kommt in ihrer Kraft und Ursprüng-
              lichkeit vom Rock und in ihrer Raffinesse und harmonischen
              Erweiterung vom Jazz. Ein wirklich eigenes Gebräu - cheers!


Tip des Monats September

von: Henrik
            
             MARY CHAPIN CARPENTER: The Calling

                         
                         


              Das Album "The Calling" ist ein schöner Mix aus ruhigen
              balladigen und peppigen Songs, die wohl dem Bereich
              Country oder Folk zuzuordnen sind. Schöne Melodien,
              ohne viel Schnickschnack.
              
              In Amerika, wo Country deutlich mehr gehört wird als in
              Europa, wohl sehr erfolgreich, ist Mary Chapin Carpenter
              hier zu Lande eher unbekannt. "The Calling" war bei mir
              daher eher ein Blindkauf, da ich bis dahin von der Dame
              noch nix gehört hatte - abgesehen vom Song "I'll never
              fall in love again"
vom Soundtrack zu "My best friend's
              wedding"
, was ich aber erst im Nachhinein feststellte.
              Allerdings war es definitiv kein Fehlkauf. Die Scheibe lief
              bei mir einige Monate im Auto und beim Joggen immer
              mal wieder, ohne dass ich mir diese übergehört hätte.

              Eher etwas für Freunde sanfterer Klänge, hier jedoch eine
              absolute Kaufempfehlung.


Tip des Monats August

von: Bulli

              STEVIE WONDER: Innervisions

                         
                         


              Als Einstimmung für unsere Brandenburg-Expedition
              (eine Woche Datscha nähe Lychen... wow, eine Woche
              Floß fahren zwischen Lindow und Neuruppin... doppel
              wow − Rainald Grebe hat keine Ahnung!) sind wir mit
              dem Fahrrad zum Liepnitzsee gefahren, haben uns ein
              Ruderboot gemietet und damit die dazugehörende Insel
              umrundet. Auf halbem Wege entdeckten wir eine Gruppe
              THC verehrende Jugendliche (so ca. 17 oder 18 Jahre alt),
              die sich, mit Hilfe eines an einem Baum hängenden Seiles,
              ins Wasser stürzten. Na, da musste ich natürlich mitmachen.
              Während mir der eine Typ ziemlich schnell klar machte, dass
              ich zu alt für dieses Vergnügen sei, pfiff ein anderer die Hook
              Line
von "Too High" (nein, hat nichts mit oben erwähntem
              Kraut zu tun). Ich hab die Melodie nicht gleich erkannt, ist ja
              immerhin 40 Jahre alt. Aber dann fiel der Groschen und ich
              antwortete mit den Melodien von "Golden Lady" und "All in Love
              is fair"
. Wir schwärmten noch eine Weile von Stevie, bis mich
              Phyllis daran erinnerte, dass ich nicht allein unterwegs war.

              Tja, da musste mich so ein Bengel, der noch nicht mal trocken
              hinter den Ohren ist, daran erinnern, dass ich diese Platte seit
              30 Jahren nicht mehr gehört habe. Das hole ich jetzt seit einer
              Woche nach.

              Ein MEISTERWERK!!!!!!!!!

              PS:
              Diese Plattenkritik wurde vom Tourismusbüro Brandenburg
              gesponsert.


Tip des Monats Juli

von: Frank     

              AFRO CUBAN ALL STARS: A Toda Cuba le Gusta

                         
                         


               Passend zur Jahreszeit mein Tip.
               Mit den Sängern: Ibrahim Ferrer, Pio Leyva, Manuel
               "Puntillita" Licea
, Raul Planas, José Antonio "Maceo"
               Rodrigues
, Felix Valoy. Nur so nebenbei!
               Das ist die Garde der Top Soneros aus Cuba. Hier wird
               ein Feuerwerk auf allen Ebenen abgebrannt. Die
               Besetzungsliste liest sich wie ein"Who is who" der
               cubanischen Musik. Und nicht zuletzt spielt mein per-
               sönlich liebster Congero, ANGA.
               Und auch stilistisch ist alles dabei. Von zuckersüß bis
               knochenhart.



Tip des Monats Juni

von: Kristina
            
             TRAIN: Save me, San Francisco

                         
                         


       

       Zu mehr als einem Album in meinen vollen CD-Regalen bin
       ich aufgrund eines einzigen Liedes gekommen - im Radio
       gehört, gemerkt, gesucht, Album getestet und gekauft. Zu
       diesem hier gibt es zumindest die gleiche Vorgeschichte, denn
       die (ebenfalls sehr hörbare) zweite Scheibe der Band "Train"
       - "Drops of Jupiter" - habe ich wegen des titelgebenden Hits
       von 2001 erworben. Da lag es nahe, noch weitere Produkte
       der Gruppe zu erstehen, aber anscheinend habe ich ein paar
       Alben verpasst (doch eben gerade nachbestellt), denn "Save
       me, San Francisco"
ist schreibe und staune bereits das fünfte
       Train-Album von 2009.

       Was machen die 5 Amerikaner (richtig, aus San Francisco!) für
       Musik? Eine Mischung aus geradlinigem Rock und kreativem Pop,
       der immer wieder mit überraschenden Einflüssen aus Country,
       Dance und anderen Bereichen aufwartet. Zweifellos dominant
       ist die Stimme von Frontmann Pat Monahan, der über einen
       sehr ordentlichen Tonumfang verfügt und sich vor allem auch
       in den höheren Lagen gern, kraftvoll und anscheinend mühelos
       bewegt (habe ich zu dem Thema nicht schon was bei Snow Patrol
       geschrieben?!). Er singt von Liebe, Familie, Verlust, Hoffnung und
       der Suche nach sich selbst - das Übliche halt... Wird aber nie lang-
       weilig, sondern ist einfach gut zum Mitgehen, Mitschmettern,
       Laufenlassen, aber auch immer wieder zum Hinhören.

       (Es ist übrigens kein Wunder, dass mir diese Band gefällt, denn,
       wie ich mich von Wikipedia belehren lassen durfte, sind sie
       schon vor Urzeiten als Vorband der Barenaked Ladies und
       der Counting Crows (die ich ebenfalls beide sehr schätze)
       aufgetreten... ;o) )

       Meine Favoriten auf diesem Album sind, gerade auch in ihrer
       musikalischen Unterschiedlichkeit, "Hey, Soul Sister", das
       rockige "Parachute", "This ain't goodbye", "Brick by Brick"
       und die wunderschöne Ballade "Marry Me" (die viel weniger
       kitschig ist, als der Titel vermuten lässt). Und das Beste:
       Als 12. Track gibt es eine tolle Live-Version des eingangs
       erwähnten fabelhaften "Drops of Jupiter" - was will man
       mehr... :o)

       Viel Spaß beim Hören! 



Tip des Monats Mai

von: Jörg
            
             THE RIPPINGTONS: Modern Art

                         
                         



       Auch diese Scheibe der US-Fusion-Band von 2009 ist nach
       dem bewährten Strickmuster gefertigt: "Lotta Groove and
       plenty of horns make you feel good."
       Kritiker mögen einwenden, der Sound sei zu glattrasiert und
       gestylt.
       Ich stelle mir immer vor, gerade im offenen Wagen auf dem
       California Highway No. 1 zwischen Carmel und Santa Monica
       zu kreuzen - und dazu kommt diese gut gelaunte Mucke
       dann richtig gut.


Tip des Monats April

von: Henrik
            
             AMY WINEHOUSE: Back to Black

                         
                         



       Ein Musterbeispiel, wie man sich sein Leben durch Drogen-
       und Alkoholmissbrauch kaputt machen kann, ist wohl Amy
       Winehouse
. Mit ihrem 2. Album "Back to Black" von 2006,
       für das sie 2008 zu Recht mit 5 Grammys ausgezeichnet
       wurde, stand sie in 10 Ländern an der Spitze der Charts
       und in weiteren 15 in den Top 10.
      
       Songs wie "Rehab","You know I'm no good", "Back to black",
       "Love is a losing game" (mein Lieblingsstück auf der Scheibe)
       oder "Tears dry on their own" (Anm. d. Red.: das meinige!)
       werden auch heute noch gerne im Radio gespielt. Auch die
       übrigen Songs der Scheibe sind absolut hörenswert und
       werden nie langweilig. Dass die Songs so ausdrucksvoll
       sind, liegt unter anderem daran, dass Amy Winehouse nur
       über eigene Erfahrungen geschrieben hat, in erster Linie
       jedoch an ihrer einzigartigen Stimme. Vielleicht wären ihre
       Stücke ohne die vielen Grenzerfahrungen mit Drogen und
       Alkohol und verkorksten Beziehungen zu den falschen
       Männern nur halb so gut, dennoch ist es traurig, dass wir
       von dieser Künstlerin keine weiteren Werke mehr erwarten
       können, da sie im Alter von gerade mal 27 Jahren an einer
       Alkoholvergiftung (4,16 Promille!) gestorben ist.


Tip des Monats März

von: Bulli
            
             CURTIS MAYFIELD:  Do It All Night

                         
                         



       Wenn die Leute in eine Taxe einsteigen, schallt ihnen in 90%
       aller Fälle das Beste aus den 70ern, 80ern und 90ern entgegen.
       Bei mir nicht!!
       Spätestens, wenn sie nicht nach dem ersten Stück von super-
       gutgelaunten Vollidioten zugetextet werden, merken sie, dass
       sie kein Radio hören, sondern eine CD. Und schon ist man im
       Gespräch.
       "Hey, das ist doch Prince, muss aber eine sehr frühe Aufnahme
       sein, kenn ich gar nicht!" oder auch "Gar nicht schlecht, da hört
       man doch gleich, dass er ein großer Prince-Fan ist. Wer ist denn
       das?"
       Aber, um die Ehre der Fahrgäste zu retten: Es gibt auch genug,
       die Curtis Mayfield sofort erkennen, und um es nochmal klarzu-
       stellen: Prince ist ein riesengroßer Curtis-Mayfield-Fan, und er
       schafft es oft genug, wie CM zu klingen (was eigentlich fast un-
       möglich ist).
       Yeah, viel Spaß beim Hören und vergesst nicht: Immer so laut
       wie möglich hören!

       Euer Bulli


Tip des Monats Februar

von: Frank
            
             NEW ORLEANS CALIENTE:  Mit Volldampf voraus!

                         
                         



       Olaf Gröndahl: cornet, perc, voc
       Heiner Ranke: clarinet, alt-sax, voc
       Hubertus v. Bredow: guit, voc
       Stefan Dolgenet: b, voc
       Frank Barucha: perc, voc

       Die CD zeigt einen Querschnitt durch das Repertoire der
       Band - Slave-Worksongs, N.O. Standards, Latin Music sowie
       zeitgenössische eigene Kompositionen. Hot Jazz und Latin
       Music vom Feinsten.
      
       Für mehr Infos: www.neworleanscaliente.de

       Die würde ich mir kaufen, wenn ich sie nicht schon hätte!


Tip des Monats Januar

von: Kristina
            
             TANITA TIKARAM:  Everybody's Angel

                         

       Es war einmal eine 19-Jährige, die über Nacht mit einem Song
       berühmt wurde. Der Song hieß "Twist in my Sobriety" und die
       junge Frau Tanita Tikaram. Sieben Jahre später entdeckte eine
       18-Jährige, dass die junge Frau noch mehr gemacht hatte und
       kaufte diese LP hier (jaja, those were the days...) von ihr. Wie
       die 18-Jährige hieß, ist schnell erraten (zumindest der Vorname)
       - und sie erinnert sich auch 20 Jahre später (oh je...) noch an die
       Aura der Scheibe: Die warme Farbgebung und die berührend schöne
       Reduziertheit der Coverfotografie, die Handschrift, in der Platten-
       titel und die abgedruckten Texte verfasst waren, diese unverwech-
       selbare Stimme, die bis heute nicht immer den richtigen Ton trifft,
       oftmals klingt, als wäre Frau Tikaram totmüde und würde gleich
       einschlafen, sich aber mit letzter Kraft noch für den Zuhörer bis
       zum Ende des Stückes durchkämpfen, nur um einen zwischendurch
       völlig unerwartet mit peppigen, manchmal scathaften Gesangsparts
       voller Lebensfreude zu überraschen - all das ist in meinem Musik-
       und auch dem restlichen Gedächtnis zu einem Gesamtwerk ver-
       schmolzen, das ich nur beim Anblick des Covers schon fast greifbar
       vor mir habe. Hinzu kommt, dass diese Platte untrennbar mit einer
       meiner schönsten Lebensphasen verbunden ist und mich immer in
       eine ganz bestimmte Sommerabendstimmung, einen Raum, ein Hör-
       gefühl, um nicht zu sagen ein Lebensgefühl zurückkatapultiert, wie
       man es eben nur mit 18 erleben kann. :o)

       Neben diesen sentimentalen Altmädchenträumereien hat "Everybody's
       Angel"
aber auch ganz handfeste musikalische Qualitäten und ist nicht
       zu vergleichen mit dem deutlich mainstreamigeren (kann man das sagen?!)
       Debütalbum "Ancient Heart", auf dem auch oben erwähnter Hit zu finden
       ist. Dieses gute Stück hier ist leichthändig, entspannt, im Wechsel erdig
       und luftig, lebensbejahend und manchmal geradezu übermütig - ein
       klassisches drittes Album im besten Sinne. :o) Die Instrumentierung hat
       was von R&B, Cajun und Folk.

       Natürlich findet man auch hier vermeintlich "typische" tikaramsche,
       schwermütige Songs, aber sie sind eher die Ausnahme und nicht die
       Regel. Treu bleibt sich die in Münster geborene und aufgewachsene
       Engländerin mit der malaysischen Mutter und dem Vater von den
       Fidschi-Inseln bei den Texten, die traditionell nicht immer Sinn ergeben,
       aber das müssen sie bei der Musik vielleicht auch nicht. ;o) Bei zwei
       Stücken wird Tanita übrigens von Jennifer Warnes unterstützt, gute
       Wahl. Meine liebste Nummer ist wohl "Hot Pork Sandwiches", da
       muss ich immer grinsen, und weitere Highlights sind "Only the ones
       we love"
, "Deliver me" und "Never known".

       Auch wenn es mir damals vielleicht nicht gleich so deutlich bewusst war
       (manches lernt man eben erst mit einigen Jahren Abstand zu schätzen,
       wie guten Wein), habe ich jetzt beim Raussuchen für den CD-Tip fest-
       gestellt, dass ich die Platte wirklich liebe und sie ein fester Bestandteil
       meiner Musiksammlung ist (und bei jedem sein sollte). Und wer weiß,
       vielleicht hat auch eine kleine Stimme in meinem 18-jährigen Unterbe-
       wusstsein damals gedacht, dass zwischen ihr und mir schon mal vom
       Aussehen und vom Typ her eine gewisse Ähnlichkeit bestand - und
       dass auch eine Musikkarriere noch im Bereich des Möglichen wäre.
       Mit 18 hat man schließlich noch Träume... ;o)

       In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr mit viel guter Musik!! :o)



Tips 2014

Tip des Monats Dezember

von: Jörg
            
             PINK FLOYD:  The Endless River

                         

       Aus der Zeit, als man Bands noch am Sound erkannt hat, stößt
       diese Veröffentlichung sofort Türen in vergangene Räume auf.
       Wenn diese auch sehr vertraut sind; ehrlich, wer ist nicht damals
       schon gerne auf den endlosen Moog-Wellen und dem glasklaren
       Gitarrensound gesurft, vielleicht auch mit etwas "Unterstützung" ;o) ...
    
       In jedem Fall ist die Scheibe ein Weihnachtsspaß für Papi und
       vielleicht ja für die ganze Familie!

  
       SUNRISE LTD. WÜNSCHT ALLEN FANS FRÖHLICHE, FRIEDLICHE
       UND WOHLKLINGENDE WEIHNACHTEN!!!
:o)



Tip des Monats November

von: Henrik
            
             U2:  Songs of Innocence

                         

       1976 in Dublin gegründet, hat die Band mehrere Jahrzehnte
       mit ihrer Musik mitgeprägt.
       Jedem dürfte "Sunday bloody Sunday" aus dem bis dahin 3.
       veröffentlichten Album "War" ein Begriff sein, in dem es um
       eine von britischen Soldaten blutig niedergeschlagene Demon-
       stration im Januar 1972 geht, die zur Eskalation des Nordirland-
       konflikts geführt hat. Mich hat U2 mit dem 1987 erschienenen
       Album "The Joshua Tree" zu einem ihrer Fans gemacht, auf dem
       neben Songs wie "Where the streets have no name" und "I still
       haven't found what I'm looking for"
einer meiner absoluten
       Lieblingssongs enthalten ist, nämlich "With or without you". Nach
       dem 1991 in Berlin aufgenommenen Kracheralbum "Achtung
       Baby!"
mit Songs wie "One", "Mysterious ways", "Who's gonna
       ride your wild horses"
oder "Even better than the real thing"
       folgte eine etwas schwächere Phase. Mit "Zooropa" kam ein
       Album heraus, das man nur als Schrott bezeichnen konnte, das
       Folgealbum "Pop" hatte auch nicht mehr viel mit U2 zu tun, wie
       man sie kannte. Einzig die Songs "If God will send his angels"
       aus dem Film "Stadt der Engel" und "Staring at the sun" erinner-
       ten hier noch an alte Zeiten.
       Zu Olympia 2000 kam die Band dann mit dem Album "All that you
       can't leave behind"
mit den Hits "Beautiful day", "Walk on" und
       "Stuck in a moment you can't get out of".
       Von den beiden letzten Alben hat man dann nicht mehr allzu viel
       mitbekommen, die Songs "Vertigo" und "City of blinding lights"
       könnten hierbei noch Erwähnung finden.
       Vom gerade kürzlich erschienen Album "Songs of Innocence" habe
       ich dann aus der Zeitung erfahren, da U2 das Album über I-Tunes
       als Download verschenkte. Noch am selben Tag habe ich mir die
       Platte runtergeladen und erst mal rauf und runter gespielt. Wer
       nun denkt, was nix kostet, ist nix wert, hat sich mal wieder geirrt.
       Das neueste Album ist genau das, was ich mir erhofft habe: U2 !
       Der für die Band typische Gitarrensound, stilistisch hier und da
       den alten Hits ähnelnd, ohne jedoch wie ein simpler Neuaufguss
       zu klingen. Für mich ist das Album rundum gelungen, keiner der
       Songs fällt negativ aus dem Rahmen, zu meinen persönlichen
       Highlights - als echter Softie - zählen hier "Every breaking wave"
       und "Song for Someone", aber auch der Opener "The miracle",
       der mit fettem Gitarrensound ordentlich rockt, sowie "California"
       und "Iris", die beide richtig gut abgehen. Zu guter Letzt kommt
       mit "The troubles" ein schon fast verträumt klingender Song daher,
       den meine Frau zu ihrem persönlichen Lieblingsstück der CD erklärt
       hat.
       Wer U2 früher schon nicht mochte - ein Gruß an Frank und Bulli ;o) -
       sollte natürlich die Finger von der Scheibe lassen, allen anderen
       viel Spaß beim Reinhören.


Tip des Monats Oktober

von: Kristina
            
             NEK:  La vita è

                         

       In meinem CD-Fundus gibt es sehr viele Alben, die ich mir
       wegen eines einzigen Songs gekauft habe. Dieses hier ge-
       hört nicht dazu, wohl aber das erste, das ich mir von diesem
       jungen Mann (ähem, wie ich gerade erfahre, ist er 5 Jahre älter
       als ich, aber kennt Ihr das - irgendwie sind die Leute für einen
       ja immer so alt wie auf den Plattencovern, die man von ihnen
       zu Hause hat...) zugelegt habe. Das Lied hieß "Laura non c'è"
       und lief 1996 die Charts rauf und runter. Also icke rin in'n Laden
       und die janze Platte von Nek, so heißt er (zumindest mit Künstler-
       namen), jekooft. Diese Scheibe hier, die ich mir als zweite ge-
       kauft habe, gefällt mir aber momentan besser - darum ist sie
       mein CD-Tip für diesen Monat.

       Wie schon dem Titel unschwer zu entnehmen ist, ist Nek Italiener.
       Auch alle Stücke auf "La vita è" sind auf Italienisch. Problemchen:
       Iesche sprekke gahr kein Italienisch. Macht aber nix - heißt nur,
       dass ich diesmal wenig zu den Texten sagen kann - obwohl es
       erstaunlich ist, wie viel man doch versteht, wenn man nicht völlig
       sprachunaffin ist. Zum Mitsingen reichts jedenfalls (ist ein bisschen
       so wie früher als Kind, als ich - wie es meine Ältere heute auch
       macht - einfach mein eigenes Englisch erfand, das diesem rätselhaf-
       ten Zeug von den Beatles-Platten meiner Eltern so zum Verwechseln
       ähnlich klang...). Jedenfalls, das Schöne an guter Musik ist ja, dass
       man sie nicht verstehen MUSS, um sie zu mögen (aber für diesen
       Mann würde ich wirklich gern Italienisch lernen!). Nek schreibt
       wunderbaren Pop, der so gar nichts mit dem schrecklichen Italopop
       meiner Kindheitsurlaube zu tun hat (an dieser Stelle einen herz-
       lichen Gruß an die Selbsthilfegruppe "Opfer von Al Bano &Romina
       Power
1979"), sondern rockt, schwelgt, anfixt, mitreißt und einfach
       fröhlich macht. Und jetzt kommt das Allertollste: Er klingt genau wie
       Sting in seiner besten Zeit (vgl. auch mein Lament einige Monate
       weiter unten...)! Nicht nur von der Stimmfarbe und dem -umfang,
       sondern auch von der Phrasierung und den Soundeffekten jenseits
       des Gesangs, die er damit kreiert. Muss man einfach hören, dann
       wisst Ihr, was ich meine. :o) Nek spielt lustigerweise auch Bass
       (wie Sting) und geht auch im Booklet zu der anderen Scheibe
       darauf ein - leider nur auch auf Italienisch, so dass ich nicht mehr
       verstanden habe, als dass seine Freunde schon früh zu ihm mein-
       ten: "Ey, Du klingst ja wie Sting!" ;o) Die Musik hat mit Stings aller-
       dings nicht viel gemeinsam. Egal! Von Ballade bis Rock ist wie
       gesagt alles dabei - meine Favoriten sind "Ci sei tu", das laut-
       malerische "Sul treno" (na, die Übersetzung kann man doch fast
       erraten...) und "Mi piace vivere".

       Mein Fazit: Kein Superstar, aber vielleicht gerade deshalb umso
       empfehlenswerter, gerade, wenn man mal eine andere Sprache
       hören will. Eine Superstimme allemal - und nächstes Jahr mache
       ich endlich den "Italienisch für Anfänger"-CD-Kurs... ;o)

       Viel Spaß beim Hören!


Tip des Monats September

von: Bulli
            
             TEDESCHI TRUCKS BAND:  Revelator

                         

       Angefangen hat es, wie bei mir öfter, mit dem Jazzradio
       (ein sehr zweifelhafter Sender, aber naja). Da lief ein Duett
       mit Altsax (D. Sanborn) und Slidegitarre. Ziemlich geil.
       Irgendwann hab ich rausgekriegt, dass Derek Trucks die
       Gitarre spielt. Von ihm bis zu Susan Tedeschi ist es nicht
       mehr wirklich weit. Die beiden sind verheiratet. Letztes Jahr
       kamen sie ins "Huxley's" und fegten mir das Hirn aus der Birne
       (ja, Frank, ich weiß, da gibt's nichts zu fegen). Zwei Drummer,
       Bass, zwei Gitarren, drei Bläser, eine Hammond, zwei Chor-
       sänger. Eine Mischung aus Allman Brothers, 70iger-Jahre-Soul,
       einer unglaublichen Rockröhre (S. Tedeschi) und einer über-
       irdischen Slidegitarre (D. Trucks). Das Ganze aufgeführt mit
       unbändiger Spielfeude.............. uups, das ist jetzt wohl eher
       eine Konzertkritik als ein CD-Tip geworden. Egal, Konzerte
       sind eh meistens besser als CDs (Anm. d. Red.: Außer bei
       uns, da ist beides gleich toll!
:o) ). Die einzige Entschuldigung
       für euer Nichterscheinen bei deren nächsten Gig ist ein gleich-
       zeitiger Gig von Sunrise Ltd., und hier noch was zum Reinhören:

       http://www.youtube.com/watch?v=UO3sUczuokQ

       Bis zum nächsten Mal

       Euer Bulli


Tip des Monats August

von: Frank
            
             NILE RODGERS Presents:  The Chic Organization
                                                         Box Set Vol. 1 / "Savoir Faire"

                         

       Meine Lieblings-CD in diesem Monat heißt "Nile Rodgers
       Presents: The Chic Organization Box Set Vol. 1 / 'Savoir
       Faire'"
.
       Auf dieser Scheibe präsentiert Nile Rodgers, der legen-
       däre Bassist der Gruppe Chic, die größten Hits von Chic
       sowie die von der Chic Organization produzierten Hits
       aus der Zeit zwischen 1976-84 mit Norma Jean, Sister
       Sledge
, Diana Ross, Debbie Harry und anderen. Ein
       Leckerbissen für Fans von R'n'B.
       Eine Zeitreise in eine musikalische Ära, als die Welt noch
       in Ordnung war. 100% tanzbar.


Tip des Monats Juli

von: Jörg
            
             LEE RITENOUR u.a.: 6 String Theory

                         

       Diese 2010 aufgenommene CD ist im Grunde eine Art
       Sampler, der für YAMAHA entstanden ist und auf dem
       neben dem Maestro selbst eine Fülle weltberühmter
       Gitarristen zu hören sind: John Scofield, George Benson,
       BB King, Joe Bonamassa, Slash, Andy McKee, Johnny
       Lang
, Keb’, Taj Mahal, Neal Schon (Journey), Steve
       Lukather
, Mike Stern und die Jazzlegende Pat Martino.
       Unterstützung bekommen sie von einer hochkarätig
       besetzten Studioband. So hat Ritenour zwei erstklassige
       Jazz-/Rock-/Fusion-Schlagzeuger verpflichten können:
       Vinnie Colaiuta und Harvey Mason. Weitere Musiker sind
       Larry Goldings (Piano), Nathan East (Bass) und der Per-
       cussionist Paulinho da Costa.

       Die Stücke decken ein weites Spektrum an Stilrichtungen,
       Sounds und Grooves ab. So wird es einem nie langweilig,
       weil nicht nur Endlosgitarrenläufe zu hören sind.

       Viel Spaß!

       Jörg


Tip des Monats Juni

von: Henrik
            
             GREGORY PORTER: Liquid Spirit

                         

       Dieses Album wurde bereits vielfach beworben und im
       Januar 2014 mit dem Grammy als bestes Jazz-Album
       ausgezeichnet.
       Rhythmisch ausgefeilte, mit kleiner Besetzung arran-
       gierte Songs mit Einflüssen aus Soul, Gospel und R&B
       wechseln sich mit wunderschönen Jazz-Balladen ab.
       Das Entscheidende bei Gregory Porter ist jedoch zwei-
       felsfrei sein warmer, Schauer über den Rücken jagender
       Bariton.
       Den Titel "Liquid Spirit", nach dem auch das Album be-
       nannt ist, dürfte fast jeder bereits kennen. Der Beginn
       von "Lonesome Lover" erinnert mich immer etwas an
       den Jazz-Klassiker "Take five", während der "Wind
       song"
schon fast poppig daherkommt.
       Die soften Jazz-Nummern überwiegen allerdings,
       meine Nr. 1 hierbei ist "Water under bridges", tief
       traurig und trotzdem wunderschön.

       Einfach reinhören und vom "Liquid Spirit" mitreißen lassen!


Tip des Monats Mai

von: Kristina
            
             FEIST: Let it die

                         

       Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele gute Musiker nicht
       - wie viele meinen - aus den USA stammen, sondern aus
       Kanada. So auch der Schöpfer dieser Platte, der überdies
       auch noch eine Frau ist. Leslie Feist heißt sie, ist ein Jahr
       älter als ich (also noch ganz jung, snigger snigger) und hat
       vor (ich konnts kaum glauben) 10 Jahren dieses wunder-
       schöne Album kreiert, mit dem sie auch international zu
       größerer Bekanntheit kam. Dennoch ist es so, dass einem
       meist ihr Name und die Songtitel nicht so viel sagen, beim
       Hören aber fast jeder sagen wird: "Aaah ja, schon mal gehört!"
       Das ist das Schicksal vieler guter, aber nicht hitradiotauglicher
       (und das ist eindeutig nicht negativ gemeint!) Musiker, sagt
       aber auch viel über die Art der Musik aus, die Feist macht:
       Die Lieder gehen sofort ins Ohr, sind aber keine Ohrwürmer;
       sie sind zum Teil von einer bezaubernden Schlichtheit, aber
       nie simpel ("Gatekeeper" zum Beispiel, eins meiner liebsten,
       lebt in der Urversion fast ganz von ihrer Stimme und der
       Gitarre, ohne dass einem etwas fehlt), und ich finde es un-
       heimlich schwer (wie eigentlich bei all meinen CD-Tips), sie in
       eine musikalische Stilschublade zu packen (Frank und Jörg
       sind da besser drin als ich, einfach weil sie die Schubladen
       besser kennen...). Wenn die Musik ein Film wäre, würde er
       nachts bei Regen während einer Autofahrt durch eine Groß-
       stadt spielen. Oder vor einem verfallenen Herrenhaus bei
       freundlichem Wind in Laubhaufen, die von der Herbstsonne
       gewärmt werden. Oder an einem steinigen Flussufer durch
       einen Canyon im Frühsommer, bevor die Hitze sich aufbaut.
       Oder in einem (amerikanischen) Coffeeshop an einem
       Donnerstagabend. Oder oder oder...

       Meine Favoriten sind (neben "Gatekeeper", auch im bekann-
       teren Remix am Ende der Platte) "Mushaboom", "One Evening",
       "Secret Heart" und "Inside and out". Ihre große Stärke liegt
       für mich in der Instrumentierung (einfaches Klavier, Bass,
       Gitarre, schöne Rhythmik) und den genialen Arrangements -
       durchdacht, aber nie zu viel des Guten, sondern ganz fein
       abgestimmt von den Instrumenten oder Soundeffekts her
       untereinander und mit Feists Stimme. Überhaupt, diese Stimme:
       Eine tolle Mischung aus zart, leicht jazzig (obwohl sie keinen
       Jazz singt) und doch sehr kraftvoll, ohne wie so viele ihrer heuti-
       gen Kolleginnen gleich hart oder quietschig zu klingen. Ich bin ja
       sehr frauenstimmenkritisch, aber wenn ich Feist höre, wünsche
       ich mir immer, dass ich auch so eine unverwechselbare Klangfarbe
       hätte (seufz)... Noch schöner hat es mal meine damals 5jährige
       Nichte ausgedrückt, die (mit Hilfe ihrer Tante) schon früh einen
       guten Musikgeschmack entwickelte und nach dem konzentrierten
       Anhören dieser CD, die ich ihrer Mutter geschenkt hatte, ganz
       ernst und voll kindlich-absoluter Entschlossenheit verkündete:

       "Wenn ich groß bin, werde ich Feist."    :o)

        In diesem Sinne: Kaufen und hören, hören, hören!
        Viel Spaß!


Tip des Monats April

von: Bulli
            
             LENNY KRAVITZ: Mama Said

                         

       Bei ihm habe ich zum ersten Mal begriffen, dass man, auch
       ohne was Neues zu machen, gute oder sogar sehr gute
       Musik machen kann (Anm. d. Red.: Und deshalb hält Bulli es
       auch schon so lange bei uns aus, hihi...
;o) ). Das Ding ist
       von 1991 und klingt trotzdem wie aus den 70ern.

       Meine Favoriten "It ain't over till it's over" und "What goes
       around comes around"
klingen schwer nach Curtis Mayfield.
       Die ersten beiden Nummern werden von Slash veredelt.
       Psychedelische Gitarrensounds, bei denen einem die Paisley-
       muster vor den Augen tanzen. Man hört viel Hendrix, späte
       Beatles, Led Zeppelin. Er bedient sich einfach bei ihnen, und
       man kann ihm beim besten Willen keinen Vorwurf machen,
       denn es ist einfach geil. Ach so, ehe ich es vergesse: Er ist ein
       abartig guter Rocksänger.

       Also bis zum nächsten Mal 

       Bulli

       ...und nicht vergessen: Alles, was ich empfehle, bitte immer
       so laut wie möglich hören!


Tip des Monats März

von: Frank
            
             JAZZ JAMAICA ALL-STARS: Motorcity Roots

                         

       Die Stücke auf dieser CD sind aus der "Tamla Motown"-Hitfabrik,
       aus den 60er und 70er Jahren, und liefern den Grundstock
       für neue, frische Arrangements.

       Wie meistens bei meinen CD-Tips: live aufgenommene
       Musik, einfach ehrlich.

       Ich liebe diese Scheibe!
       Und Du?


Tip des Monats Februar

von: Jörg
            
             JAMIE MCDELL: Six Strings and a Sailboat

                         

       In der Hoffnung, dass der Sommer nicht mehr in weiter Ferne
       ist, diesmal eine Empfehlung für easy listening made in New
       Zealand: Jamie McDell singt und schreibt ihre Stücke in bester
       Singer/Songwriter-Tradition der anglo-amerikanischen Musik-
       welt. Ihre Stimme klingt ein bisschen nach Suzanne Vega
       und hat schöne Facetten in den unterschiedlichen Tonlagen.

       Leider, leider ist die EMI (noch) nicht in der Lage, ihr 2012
       erschienenes Debüt-Album in Europa anzubieten, man muss
       also etwas im Web forschen, um die CD aufzutreiben. Dafür
       bietet YouTube schon jede Menge Musik der durchaus an-
       sehnlichen jungen Dame. Ich empfehle als Einstieg "You'll
       Never Take That Away From Me"
(der Sommerreggae 2014?)
       oder "All That I Wanted" und die Ballade "That's Love".

       Viel Spaß!

       Jörg


Tip des Monats Januar

von: Henrik
            
             THE HOUSEMARTINS: Now that's what I call quite good

                         

       Bei dieser CD ist der Name Programm.

       Die Band hat leider nur 2 reguläre Studioalben rausgebracht
       ("London O Hull 4" und "The People who grinned themselves to
       death"
), hat sich nach 2 Jahren wieder aufgelöst und war der
       Vorgänger der vielleicht etwas bekannteren Gruppe "The
       Beautiful South"
. Mein CD-Tip ist daher dieses Album, auf dem
       so ziemlich alles drauf ist (24 Songs), was die Band gemacht
       hat (im Gegensatz zu dem 2004 erschienenen sogenannten
       "Best of"-Album, auf dem sich 10 Stücke weniger befinden).

       Die in Deutschland bekannteste Single der Housemartins und
       einziger Nr.1-Hit (zumindest in England, in Deutschland immerhin
       bis Platz 2 gekommen) war wohl mit Abstand "Caravan of love".
       Ich weiß noch, wie in meiner Schule damals ständig "stand up …
       stand up"
durch die Flure hallte.

       Doch auch Songs wie "I smell winter", "Build" oder "The people
       who grinned themselves to death"
erfreuten sich großer Beliebtheit.

       Sehr schön sind hier auch die Coverversionen von "He ain't heavy,
       he's my brother"
(A Cappella), "Lean on me" oder "You've got a
       friend"
(Anm. d. Red.: Oh ja - darüber bin ich zu James Taylor
      
gekommen!!
:o) ).

       Die CD ist bei mir ein ständiger Begleiter im Sommerurlaub, weil die
       Musik einfach gute Laune macht.

       That's what I call quite good!!


Tips 2013

Tip des Monats Dezember

von: Kristina
            
             SNOW PATROL: Eyes Open

                         

       Neulich fiel mir auf, dass ich eine Schwäche für eine ganz be-
       stimmte Art von Männerstimme habe, nämlich eine, die primär
       ein lyrischer, aber gleichzeitig kraftvoller Tenor ist, aber auch
       problemlos deutlich tiefer singen kann (dann mit einer ganz
       eigenen Wärme). Ach ja, und sie muss natürlich einem Briten
       oder Iren gehören. ;o) Der Sänger von Coldplay zum Beispiel
       hat so eine Stimme, oder der von Keane, und auch ein junger
       Mann (haha, so alt wie ich) namens Gary Lightbody. Er ist der
       Frontmann der schottisch-irischen Band Snow Patrol, deren
       Album "Eyes Open" ich diesen Monat allen empfehlen möchte,
       die noch auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsgeschenk
       sind (und bereits alle Scheiben von Sunrise Ltd. verschenkt
       haben ;o) ).

       "Eyes Open" ist für mich das bislang beste Werk der fünf Herren.
       Es wartet mit Krachern wie "You're all I have", "Hands open" und
       "Shut your eyes", aber auch wundervollen Balladen wie "You could
       be happy"
und "Open your eyes" auf, in dem Lightbody sich wünscht,
       dass der/die Angesungene nach einem Unfall aus dem Koma
       erwacht. Vor allem aber enthält die Platte das einzigartige
       "Chasing Cars", das meinen Mann und mich zusammengebracht
       hat und bis heute so etwas wie unser "signature song" ist (darf
       auch bei keiner Open Stage im Molly's fehlen...). Auch das erste Konzert
       von Snow Patrol, das ich besucht habe, war trotz drei (!) grottiger
       Vorbands denkwürdig gut - da stimmte einfach alles. In letzter
       Zeit haben die Jungs musikalisch etwas nachgelassen und an
       Frische und Unbeschwertheit verloren, und das letzte Konzert
       war leider ein totales Desaster. Aber vielleicht erholen sie sich
       ja und kehren zur Qualität von "Eyes Open" zurück - immer mal
       wieder finden sich ja auch auf ihren anderen Alben einzelne
       Stücke, die aus dem gleichen Klangholz geschnitzt sind...

       Was genau an der Musik so toll ist? Keine Ahnung - wenn man
       sie selbst nachspielt, merkt man, dass viele Lieder von der Struktur
       her recht schlicht sind (manchmal geradezu langweilig). Die Arrange-
       ments aber sind klasse, und wie gesagt - diese Stimme... Ein
       Genuss! :o)

       In diesem Sinne: Gut schenk oder gut selberhör und Euch allen
       im Namen der gesamten Band

       FRÖHLICHE, FRIEDLICHE UND WOHLKLINGENDE WEIHNACHTEN!!! :o)


Tip des Monats November

von: Bulli
            
             CASSANDRA WILSON: New Moon Daughter

                         

       November, der schönste Monat im Jahr!! Doch wirklich, jedenfalls,
       wenn man am Kamin sitzt, ein Glas Rotwein (wahlweise einen
       Joint) in der Hand und Cassandra Wilson im CD-Player. Niemand
       holt die versteckten Reize meines Geburtsmonats so gut ans
       Tageslicht (oder besser "aus der Abenddämmerung") wie sie.
       Phyllis (meine Tochter) meint: "Die singt ja wie 'n Mann." Stimmt,
       aber seit wann ist das ein Nachteil?
       Eine wunderschöne Version von Neil Youngs "Harvest Moon" ist
       auch drauf. Und selbst Ignoranten wie icke müssen anerkennen,
       dass U2 zumindest einen guten Song gemacht haben. C.W. beweist
       das mit "Love is blindness", und auf dieser Nummer ganz besonders
       geil: das gestopfte, durch ein wahwah gejagte Horn.
       Auf dem Cover steht "coronet". Noch nie gehört, ist vielleicht ein
       Kornett. (Anm. d. neunmalklugen Red.: Bestimmt, muss ein Schreib-
       fehler sein - "coronet" ist wahlweise ein Diadem oder eine Eulenart...
)

       Yo, haltet durch, der November hat schließlich nur 30 Tage.
       Viel Spaß mit der CD

       Bulli


Tip des Monats Oktober

von: Frank
            
             ALEX WILSON: R&B Latino

                         

       Nicht nur die Scheibe des Monats, sondern für mich die Scheibe
       des Jahres ist:
       Alex Wilson "R&B Latino".
       Diese allein und keine andere.
       Da bleibt kein Ohr trocken.
       Einfach mal reinhören und überraschen lassen.
       Aber bitte nicht zu leise hören.
       Wer Funk und Soul und R&B mag, kommt an dieser Musik nicht vorbei.
       So, genug der Lobhudelei.
     
       Der Mutige geht seinen Weg und findet!


Tip des Monats September

von: Jörg
            
             HABIB KOITÉ: Afrika Festival Würzburg 2013

                         

       Was folgt, ist streng genommen kein CD-Tip, sondern ein Künstler-
       Tip. Aber diese Abweichungen kennt Ihr ja schon von mir. ;o)

       Für mich eine Neuentdeckung - die Afrika-Fangemeinde mag
       darüber schmunzeln - ist der Gitarrist und Sänger Habib Koité mit
       seiner Band Bamada. Man bewegt sich außerhalb der üblichen
       Song-Strukturen und lauscht endlosen Melodie- und Rhythmus-
       Geweben. Die akustische Materie verändert sich permanent und
       doch scheinbar wenig - wie Wasser in einem Gebirgsbach endlos
       gleich und doch immer anders zu fließen scheint. Sehr entspannte
       Melodien mit gleichzeitig tanzbaren Rhythmen. An das für unsere
       Ohren vielleicht etwas ungewohnte Timbre des Gesangs hat man
       sich schnell gewöhnt.

       Statt CD-Tip hier eine Linkempfehlung (man muss ja mit der Zeit gehen):

       http://liveweb.arte.tv/de/video/Africa_Festival_Habib_Koite_Bamada/7791/IMADA/

       Ein tolles Konzert vom Afrika Festival in Würzburg aus dem Mai 2013.
       Vollbildmodus gibt bei diesem Stream das bessere und synchrone
       Bild. Mauszeiger aufs Bild halten und rechts einfahrende Leiste im
       obersten Feld anklicken - und Kopfhörer auf. Viel Spaß!


Tip des Monats August

von: Henrik
            
             EVA CASSIDY: The Best of Eva Cassidy

                         

       Sie soll einmal gesagt haben: "Ich habe den einfachsten Job der
       Welt: Ich brauche nur zu singen und Gitarre zu spielen."

       Singen und Gitarre spielen können viele, der Unterschied ist die
       Art und Weise, wie sie es tun.

       Eva Cassidy tat dies jedenfalls mit derart viel Gefühl in der Stimme,
       wie man es nur selten hört, auf eine Weise, die Herz und Seele des
       Zuhörers berührt. Musik zum Genießen und Dahinschmelzen.

       Leider ist diese begnadete Künstlerin bereits 1996 viel zu früh im
       Alter von 33 Jahren verstorben. Vielen ist sie durch den Film
       "Tatsächlich Liebe" bekannt geworden, auf dessen Soundtrack
       einer ihrer schönsten Songs (auch eins meiner Lieblingslieder)
       "Songbird" erschienen ist. Auch ihre Version von Stings "Fields of Gold"
       (Anm. d. Red.: ein wunderbares Cover, siehe auch CD-Tip Juli! :o)) wurde
       Ende der 90er im deutschen Radio gespielt.

       2012 ist nun ein mit 20 Titeln gespicktes "Best of"–Album erschienen,
       auf dem neben den beiden erwähnten Titeln auch die Cassidy-
       Interpretationen von Songs wie "What a wonderful world", "True
       Colours"
, "Time after time", "Over the rainbow", "Ain’t no sunshine"
       und "Imagine" u.v.m. neben einigen Traditionals zu finden sind.

       Für Leute, die noch keine CD von Eva Cassidy besitzen, sollte dieses
       Album ganz oben auf dem nächsten Einkaufs- oder Wunschzettel
       stehen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen.


Tip des Monats Juli

von: Kristina
            
             STING: Ten Summoner's Tales

                         

       Diesen Monat bin ich mal nostalgisch und empfehle einer meiner
       ersten und immer noch liebsten CDs. Nostalgisch werde ich dabei
       aus mehreren Gründen - ich habe diese CD damals von einem be-
       sonderen Menschen geschenkt bekommen, ich war 20 Jahre jünger
       (und damit zwar nicht besser, aber das heißt, dass seitdem einfach
       mal eben so 20 Jahre vergangen sind - unglaublich...!!), aber vor
       allem transportiert mich diese CD in eine Zeit zurück, als der Künstler
       auf dem Höhepunkt seines Schaffens war - und heute (zumindest in
       meinen Augen) davon so weit entfernt ist wie nur irgendwas.

       Die Rede ist von Sting und seinem Album "Ten Summoner's Tales", was
       übrigens ein Wortspiel mit seinem richtigen Namen Gordon Sumner ist
       ("Summoner" heißt soviel wie "Bote", aber damit genug der Klugscheißerei).
       Unter den 12 Liedern (10 + Prolog + Epilog), von denen keins wie das
       andere ist, aber jedes unheimlich kraftvoll und - egal ob Ballade oder
       Kracher - auf seine Weise sehr berührend, finden sich zeitlose Hits wie
       "If I ever lose my faith in you", "It's probably me", "Shape of my heart"
       und vor allem "Fields of Gold". Ich weiß, manch einer kann das Lied in-
       zwischen wahrscheinlich nicht mehr hören, aber ich kriege immer noch
       schon beim ersten Akkord ein ganz flauschig-warmes Gefühl im Bauch
       wie bei nur ganz wenigen Stücken (eins von diesen Liedern, bei denen
       die Musik direkt von den Ohren ohne Umweg übers Hirn in den Magen
       geht - oder das Herz, je nachdem, wo so das eigene Qi sitzt...).

       Kritiker werden diesem Album vorwerfen, dass es recht mainstreamig
       sei, was zum Teil stimmt, aber manchmal ist Mainstream ja nicht schlecht,
       wenn damit melodiös-eingängig gemeint ist (Qualität muss ja nicht
       immer unbequem für die Ohren sein). Was es für mich auszeichnet,
       sind - wie bei Sting so oft - die Texte und die Geschichten, die er wie
       im Albumtitel versprochen auch wirklich erzählt. Mit einer gehörigen
       Prise Selbstironie, einem nur von wenigen Musikern erreichten Sprach-
       gefühl (was habe ich an Englisch von diesem Mann gelernt!), sehr viel
       Witz und aber auch Ernsthaftigkeit und damit verbundener Unkitschig-
       keit, wenn es um große Gefühle geht, macht olle Gordon diese Scheibe
       immer wieder zum Genuss - jenseits der wunderbaren Melodien und
       Harmonien und seiner unvergleichlichen Stimme.

       Tja, und hier kommt der kleine Stich im Herzen - so gut wie damals ist
       Herr Sumner leider nie wieder geworden. Davor gab es einige ähnlich
       schöne Alben (Neugierigen sei hier vor allem sein Debüt-Soloalbum
       "The Dream of the Blue Turtles" empfohlen), aber danach... Der grandios-
       tragische künstlerische und stimmliche Verfall eines meiner Ansicht
       nach herausragenden Künstlers, der sich selbst dem Zwang unter-
       worfen hat, sich immer neu erfinden zu müssen - eine zum Scheitern
       verurteilte Mission, wenn man etwas richtig Gutem immer noch etwas
       vermeintlich Besseres draufsetzen zu müssen meint (vielleicht hat er
       auch deshalb seit 10 Jahren offiziell keine neuen Eigenkompositionen
       mehr veröffentlicht). Mit dieser Entwicklung ist er weiß Gott nicht allein,
       doch davon erzähle ich ein andermal. Jedenfalls: Schade, schade, schade. :o(

       Aber auf "Ten Summoner's Tales" - und damit bin ich am Ende meiner
       wie immer schrecklich langen Ausführungen - genieße ich Sting nochmal
       so, wie er für mich ist, und denke gern an die Zeit zurück, in die er für
       mich gehört. So viel Nostalgie muss einfach sein dürfen. :o)


Tip des Monats Juni

von: Bulli
            
             ANDREW LUBMAN: Because

                         

       Hi Folks,

       es wird zunehmend schwerer, einen vernünftigen CD-Tip hinzu-
       kriegen. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll?!!? Ich hab schon alles
       empfohlen, was mir an CDs wirklich gut gefällt. Also muss mal
       wieder das Zwischennetz herhalten. Nachdem ich Euch neulich
       2 Stunden Livejazz zugemutet habe, sind es diesmal nur 2.28 Minuten.
       Andrew Lubman heißt der Typ. Er singt neun Stimmen. 3x John, 3x Paul,
       3x George. Die Matheprofis unter Euch habens schon mitgekriegt, es
       ist ein dreistimmiges Werk und heißt "Because" und ist von den Beatles
      
und es ist einfach nur schön.

       Hier ist übrigens der Link von dem Video:

       http://www.youtube.com/watch?v=0pe5_dpJkCQ

       Viel Spaß beim Hören und Sehen (ist auch optisch ein Vergnügen!)

       Bulli



Tip des Monats Mai

von: Frank
            
             DAVE VALENTIN: World on a String

                         

       What shall I say? Reinhören und gut fühlen!!
       Musik völlig zeitlos, immer aktuell und jedweder Depression vor-
       beugend. Auch für Wetterfühlige bestens geeignet.


Tip des Monats April

von: Jörg
            
             ADELE: Live at the Royal Albert Hall (DVD)

                         

       Sie zieht das Publikum von der ersten bis zur letzten Note in ihren
       Bann und ist dabei nicht der unnahbare Star, sondern bekennt
       während des Konzerts freimütig: "This is a dream come true" - und
       dieser Zauber springt über. Sicherlich ein ganz besonderer Abend
       in dieser ehrwürdigen Halle von einer nicht in die üblichen Show-
       Kategorien passenden Künstlerin...
       Ich hoffe, da kommt noch mehr.


Tip des Monats März

von: Henrik
            
             GEORGE MICHAEL: Songs from the Last Century

                         

       Wie schief musikalische Ausflüge in andere Stilrichtungen gehen
       können, haben in der Vergangenheit schon einige Künstler gezeigt.

       Dass es auch anders geht, beweist erneut George Michael.
       Seine Wandlungsfähigkeit hat er ja bereits bei seinem Tribute-
       Auftritt mit Queen bewiesen, bei dem er "Somebody to love"
      
performed hat, wie es besser wohl nur der einzigartige Freddie
       Mercury
selbst geschafft hätte.

       Mit seinem Album "Songs from the Last Century" hat er ein wunder-
       schönes Werk geschaffen, eine komplett gelungene Überarbeitung
       verschiedener Songs aus unterschiedlichen Stilrichtungen.

       Mit dem wundervollen Opener "Brother can you spare a dime" wird
       man perfekt auf den Stil des Albums eingestimmt. Um ein paar
       Highlights zu erwähnen, seien hier erwähnt "Roxanne" (The Police),
       "My Baby Just Cares" (Nina Simone) und "Miss Sarajevo", welches
       ich persönlich besser als das Original finde (U2 feat. Luciano Pavarotti).

       Keine eigenen Songs, irgendwie alles anders und trotzdem typisch
       George Michael, der es schafft, dieser Vielfalt von Songs seinen
       eigenen Stempel aufzudrücken und so zu interpretieren, als hätte er
       sie selbst geschrieben.

       Es haucht einfach keiner so schön wie George Michael.


Tip des Monats Februar

von: Kristina
            
             BILLY JOEL: Cold Spring Harbor

                         

       Lange konnte ich mit Billy Joel nicht allzuviel anfangen - Klassiker
       wie "We didn't start the fire" fand ich schon irgendwie ganz gut,
       aber mit seinem Frauenbild, zumindest wie ich es aus Liedern wie
       "Just the way you are" oder "She's always a woman" entnahm,
       hatte ich so meine Schwierigkeiten. Zudem war es die Zeit, als
       "River of Dreams" im Radio rauf- und runtergespielt wurde, ein Lied,
       das mir immer noch Übelkeit bereitet (sorry, Billy!). Aus irgendeinem
       Grund schenkte ich allerdings kurz darauf meinem großen Bruder
       das Album "Cold Spring Harbor" - ich glaube, es war nicht besonders
       teuer und er mochte Billy Joel, also ein passendes Geschenk.
       Irgendwann habe ich dann selbst mal aus purer Langeweile die
       Scheibe aufgelegt - und war hin und weg. SO hatte ich mir Billy Joel
       NIE vorgestellt! Unlackiert, uneitel und ungeglättet, dabei trotzdem
       sehr virtuos im Gesang und vor allem mit einer rohen - im Sinne von
       kraftvoll und mitreißend - Leidenschaft, die mich bis heute berührt.

       Das Jahr ist 1971, die Instrumentierung ist denkbar schlicht - vornehm-
       lich Piano und Stimme des 22jährigen Billy Joel (Mehrstimmigkeit scheint
       er erst später für sich entdeckt zu haben, und dann ja auch eher dezi-
       diert...), ein gerades und unprätentiöses Schlagzeug und hier und da mal
       ein Hauch von Bass. Auch die Songs an sich sind eher einfach, zumindest
       auf den ersten Blick, geradeheraus würde man wohl sagen. Der Mann singt,
       was er sich so denkt, ohne große Tiefsinnigkeiten, dabei aber nicht ohne
       eine gewisse Scharfzüngigkeit und genaue Beobachtungsgabe. An sich
       alles überhaupt nichts Aufregendes, und doch, und doch... Irgendwas hat
       dieses Album. Vielleicht erfordert es die richtige Stimmung, die Art, in der
       einem ein Mann am Klavier, der anscheinend nur für sich selbst zu spielen
       scheint, genau genug ist. In der einem die einfachen Wahrheiten erschla-
       gend genug vorkommen; oder in der es einfach nur darum geht, auch
       mal mit kleinen Hackern in die Tasten zu hauen, weil einem danach ist
       und Musik machen einfach Spaß macht. :o)

       Meine Favoriten: "Everybody loves you now", wenns einem ganz gut
       geht, und "Got to begin again", wenn dem eher nicht so ist. Und wer dann
       Gefallen an Mr. Joel gefunden hat, wird auch ein Album wie "Piano Man -
       The Very Best of Billy Joel"
ganz anders zu schätzen wissen - auch eine ganz
       tolle Platte, aber das ist eine andere Geschichte... ;o) (Und nicht vergessen:
       Track 5 überspringen - siehe oben...).

       Mein Fazit für das gesamte Oeuvre übrigens: Je älter die Songs, desto besser.

       Enjoy! :o)


Tip des Monats Januar

von: Bulli
            
             JAMES CARTER ORGAN TRIO: Jazzwoche Burghausen 2004

                         

       Neues Jahr, neue Medien. Diesmal kein CD-Tip, sondern - ja,
       was eigentlich? - Nennen wirs einen "youTube-Tip". Dass ich
       mal einen Tip zu einer Band ohne Bassisten geben würde,
       hätte ich auch nicht gedacht. Aber die Band hats wirklich
       verdient. Wem 2 Stunden zu viel sind (so lange dauert das
       Konzert), der sollte mal bei Minute 53 einsteigen und sich
       "Killer Joe" samt Intro reinziehen.
       Jo, also einfach die Überschrift von diesem Tip bei youTube
       eingeben und wohlfühlen. Ach so: nicht vergessen, bitte so
       laut wie möglich hören.

       Ein lautes!!!!! neues Jahr wünscht euch

       Bulli


Tips 2012

Tip des Monats Dezember

von: Frank
            
             TINARIWEN +|O:| : Imidiwan: Companions

                         

    
  Als ich Anfang November die Ankündigung für ein Konzert sah,
      dachte ich mir: "Mensch, von denen hast Du doch auch CDs im
      Regal, hör Dir die doch mal wieder an." Danach stand fest: Das
      wird mein CD-Tip für Dezember.
      Nach meinem Geschmack die perfekte Musik für die kalte Jahreszeit.
      Ich möchte jedoch diesmal nicht verraten, um was für ein Genre
      es sich handelt oder um welche Besetzung. Nur soviel: Die Wüste
      lebt und selbst hören ist sowieso viel geiler...


Tip des Monats November

von: Jörg

             ALISON KRAUSS & UNION STATION: Live

                         

    
  Meine CD-Empfehlung des Monats ist diesmal eine DVD, und
      auch gleich noch eine Doppel-DVD.
      Aber da Weihnachten ja um die Ecke schaut … die lohnt sich
      wirklich sehr. Habe sie neulich bei einem Freund kennengelernt
      und sie spontan zu meiner neuen Lieblingsstimme erklärt.
      Was nicht so oft vorkommt, man ist ja kritisch.

      Wessen Herz für Country schlägt, der ist bei ihr richtig: Sie
      singt amerikanisch und folkig in allerbester Manier, ist in den
      USA schon lange eine bekannte Größe und ist dort bereits mit
      allen Country-Stars zusammen aufgetreten. Der eine oder
      andere erinnert vielleicht den Song, der auch bei uns in die Charts
      kam: "When You Say Nothing At All".

      Die Dame heißt Alison Krauss, führt schon seit langem ihre
      eigene phantastische Band Union Station und wurde bislang mit
      27 Grammys und mit dem Ehrendoktortitel des berühmten "Berklee
      College of Music" ausgezeichnet.

      Da ich als Saxophonist ein Freund von Balladen bin, empfehle ich
      das Stück "Ghost In This House" als Einstieg – Gänsehaut garantiert.
      Übrigens als Vorgeschmack auch auf YouTube leicht zu finden.



Tip des Monats Oktober

von: Henrik

             MAROON 5: Songs about Jane

                         

    
  Starke Beats, eingängige Melodien und die markante Stimme
      ihres Sängers zeichnen diese Band aus Kalifornien aus.
      Derzeit in den Charts vertreten mit ihrem Song "Moves like
      Jagger"
(gemeinsam mit Christina Aguilera) haben sie sich zwar
      ein wenig von ihren Ursprüngen entfernt, haben aber ihren
      Ohrwurmcharakter keinesfalls verloren.

      Die erste CD "Songs about Jane" ist weiterhin mein Favorit,
      auch wenn die nachfolgenden CDs nicht an Qualität verloren
      haben. Doch nur auf dieser finden sich die Nummern, mit denen
      sie berühmt geworden sind, wie "Sweetest goodbye", "This love",
      "She will be loved" und vor allem "Sunday morning" - einigen Fans
      vielleicht besser in der Cover-Version von Sunrise Ltd. bekannt. ;o)

      Die CD ist ein Muss für alle Freunde von melodiös rockigem Pop.


Tip des Monats September

von: Kristina

             CAROLE KING: Tapestry

                         

    
  Seit meinem ersten CD-Tip (s. gaaanz unten) habe ich er-
      staunlicherweise immer nur Männer empfohlen - dabei gibt
      es auch jede Menge Alben sehr hörbarer Damen in meinem
      CD-Regal, und ich finde, die gehören auch in Eures... ;o)

      Allen voran dieses hier. Die älteren unter uns kennen Carole King
      noch quasi persönlich, als echte musikalische Zeitgenossin. Wer
      jetzt sagt: "Nee, nie gehört!", kann aber garantiert mindestens
      einen der folgenden Songs mitsummen oder gar -singen:
     
      "Crying in the rain", "I feel the earth move", "Will you still love me
      tomorrow?"
, "Take good care of my baby", "Hard Rock Café" oder
      "One fine day" - na, stimmts oder hab ich recht? :o)

      Alles geschrieben von Carole King, und im Laufe der Jahre dann
      früher oder später auch von ihr selbst aufgeführt, nachdem sie zu-
      nächst als Schreiberin großer Hits für andere Künstler tätig war. An-
      gefangen hat sie mit 16 Ende der 50er Jahre; 70 ist die Frau dieses
      Jahr geworden, Mann, ich konnts kaum glauben... Wenn man sie
      einmal gesehen hat, mit welch entspanntem Schalk und gleichzeitiger
      ungekünstelter Inbrunst sie ihre Musik macht, dann kann man sie ein-
      fach nur mögen. Eine ganz bescheidene Frau mit viel musikalischem
      Gefühl in jeder Körperzelle - Hut ab!

      Ich mag sie (auch) besonders, weil sie eine kongeniale Partnerin von
      James Taylor war und bis heute ist und ihm ihren Song "You've got a
      friend"
überlassen hat, der sein einziger Nr.1-Hit werden sollte. Wenn
      das keine Freundschaft ist... :o)

      So, jetzt aber endlich mal zu "Tapestry": Das ist sozusagen ihr
      Meisterstück aus dem Jahr 1971. Es vereint meine liebsten Songs von
      ihr auf einem durch und durch angenehmen und extrem gut zu hören-
      den Album - "So Far Away", "It's Too Late", das schon genannte "Will
      you still love me tomorrow?"
und natürlich "You've got a friend". Und
      man hört hier wunderbar diese ganz eigene Stimme und ihre eigenwillige
      Art, Klavier zu spielen. Die Stimme klingt komischerweise gleichzeitig
      etwas nasal und ganz heiser, manchmal minimal neben dem Ton, aber
      das liegt immer nur daran, dass sie ihre ganze Leidenschaft in jede
      Zeile packt - mal Wut, mal eine gewisse selbstironische Resignation, dann
      wieder Verwunderung, Trost oder Sehnsucht, aber immer hat das alles
      irgendwie mit Liebe zu tun. Das ist nicht kitschig, auch wenn es bei mir
      Dödel jetzt so klingen mag, sondern herrlich menschlich und eben auf-
      richtig leidenschaftlich - nicht, um die Scheibe besser zu verkaufen,
      sondern weil sie es so meint. Ach ja, und das Klavierspiel, naja, ent-
      sprechend... ;o) Unglatt, mit Ecken und Kanten, eben zum Hinhören.

      Etwas Blues, etwas Soul, zugegebenermaßen natürlich kein "schwarzer",
      viel Rhythm, etwas Folk und ab und an sogar Rock. Für jede Stimmung
      zu gebrauchen!

      Also: Enjoy! :o)


Tip des Monats August

von: Bulli

             RAY CHARLES: True to Life

                         

    
  Weiß noch jemand, was er 1977 gemacht hat (ja, außer dir,
      Kristina; ich wende mich hier grade an reifere Persönlichkeiten)?
      Ich jedenfalls nicht, oder doch! Das war das Jahr, in dem sich
      die Effizienz der finnischen Justiz eine eingehende Untersuchung
      meinerseits gefallen lassen musste. Meine Begeisterung hielt
      sich in Grenzen. Aber genug gefaselt. Ray Charles, ihr ahnt es,
      wusste genau, was er tat. Er nahm diese Platte auf, und obwohl
      ja eigentlich alles, was er anfasst, zu Gold wird, ist diese was
      Besonderes. Ich hab sie mir vor 30 Jahren gekauft und ich liebe
      sie wie am ersten Tag. Wenn der Begriff "Soul" nicht schon exis-
      tieren würde; hierfür müsste man ihn erfinden. Natürlich ist die
      ganze Platte geil, aber wer partout erstmal reinschnuppern will,
      dem sei vor allem "I can see clearly now", "The jealous kind" und
      "Let it be" ans Herz gelegt.

       Tja, auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole:
       Hört den Shit so LAUUUUUT wie möglich.

       Bis bald

       Bulli

       PS: Hat das Jahr 1977 außer Kristina und "True to Life" eigentlich
             noch was Vernünftiges hervorgebracht? (Anm. d. Red.: Ich bin
             gerührt...
:o) )
   

Tip des Monats Juli

von: Jörg

             CHAKA KHAN: Epiphany

                         

    
  Diesmal empfehle ich ein Album nur wegen eines einzigen
      Songs, der es aber in sich hat.
   
      Chaka Khan kennt jeder, spätestens seit sie 1983 zusam-
      men mit Rufus und "Ain't Nobody" einen, wenn nicht den
      besten Dancefloor-Hit aller Zeiten gelandet hat.

      Dass sie auch ganz lyrische Seiten hat, zeigt sie in der
      weniger bekannten Ballade "Love Me Still" zusammen mit
      Bruce Hornsby, der sie am Klavier begleitet und den Song
      auch für den Film "Clockers", ein von Spike Lee 1995 ge-
      drehtes Drogendrama, geschrieben hat.

      Wenn man das Stück auf YouTube anklickt, findet man
      einen Kommentar, dem ich mich nur, wie man so schön
      sagt, "vollumfänglich" anschließen kann:
     
      "Chaka invokes some deep soulful resonance that sur-
      passes the ability of written language to describe. Just
      listen and allow your heart to be touched, your mind to
      be stimulated, your spirit to be uplifted and your emotions
      to be stirred."

      Viel Vergnügen!


Tip des Monats Juni

von: Frank

             KROKE: Seventh Trip

                         

    
  Aus unserem Europa, genauer gesagt aus unserem Nach-
      barland Polen, kommt Kroke ursprünglich. Ursprünglich ist
      die Band eine Klezmer-Band. Diese 7. Scheibe ist aber sehr
      weit entfernt von dem, was man gemeinhin unter Klezmer-
      Musik versteht. Für mich sind es Klangbilder, Klanglandschaften,
      die sich entfalten. Diese Musik macht glücklich. Nicht das
      große Glücksgefühl, sondern das kleine Glück. Die Musik treibt
      nicht an, sondern lässt einen treiben. Eine Scheibe für alle
      Gelegenheiten.

      Tomasz Kukurba: viola, violin, fl, v, perc
      Jerzy Bawol: accordion
      Tomasz Lato: bass
      Gäste:
      Tomasz Grochot: drums
      Dariusz Grela: ideas

      Mein erster Hörtip: Titel 2 - "Papillon" (im 11/8-Rhythmus)

      Prädikat: suchtbildend!


Tip des Monats Mai

von: Henrik

             ERIC CLAPTON: Pilgrim

                         

    
  Das 1998 erschienene Album wurde von vielen Kritikern
      zerrissen, denen die neue Scheibe vom "Slowhand" zu
      weit weg vom Blues und für ein Pop-Album nicht modern
      genug war. Wer hier Blues pur oder langatmige Gitarren-
      soli erwartet, wurde/wird hier sicherlich enttäuscht.
      Für mich war es das erste Clapton-Album, das ich gekauft
      habe (sicher auch, weil ich kein eingefleischter "Blueser"
      bin), und es ist bis heute eine meiner Lieblings-CDs, die
      immer wieder den Weg in den CD-Player findet.
      Die Feinheiten der Stücke eröffnen sich dem Zuhörer
      mitunter erst bei genauerem und wiederholtem Zuhören.
      Der Blues, in dem Claptons Wurzeln liegen, kommt immer
      wieder durch, ohne jedoch dominant zu sein.
      Eine abwechslungsreiche, melancholisch-melodische CD
      mit einem Gesang, der kaum intensiver und gefühlvoller
      sein kann, geprägt von einem Leben mit vielen Höhen und
      Tiefen.
      Meine Lieblingsstücke sind denn auch eher die balladigen
      Nummern "My father's eyes", "River of tears", "Circus" und
      "Born in time".


Tip des Monats April

von: Kristina

             PAUL SIMON: Graceland

                         

    
  Es gibt so Musiker, die sind ein essentieller Bestandteil
      des jeweiligen Soundtracks unseres Lebens. Irgendwie
      waren sie schon immer da, und irgendwie wird man sie
      auch immer hören. Man erinnert sich wie heute an Kon-
      zerte von ihnen; mit wem man da war, wie man sich
      gefühlt hat, wie das Wetter war - und oft liegt das nicht
      zuletzt daran, dass diese Musiker schlicht und ergreifend
      GUT sind, und das ein ganzes Leben lang. So geht es mir
      mit Paul Simon, sowohl als eine Hälfte von Simon & Garfunkel
      als auch als Solist. Ein Musiker, den ich uneingeschränkt
      schätze, egal in welcher Schaffensphase; und der auch im
      Alter nicht, wie leider so viele andere, schlechter wird.
      (Gedankliche Verbeugung!)
      Zum Album: "Graceland" ist eines der besten, wenn nicht
      sogar DAS beste, von Paul Simons Werken, finde ich. Die
      11 Stücke sind durchweg musikalisch brillant und dabei
      trotzdem nicht künstlerisch überladen, sondern kommen im
      Gegenteil mitunter ganz schlicht daher - nur wer sich davon
      nicht mitreißen lässt (was schwierig ist!), sondern mal genau
      hinhört, merkt erst, wie da jeder Ton stimmt, jede rhyth-
      mische Phrasierung genau SO sein muss, und vor allem diese
      Harmonien... Unglaublich! "Graceland" wurde 1986 in Südafrika
      aufgenommen, also noch zu Zeiten von Apartheid, und Paul
      Simon arbeitete darauf mit großartigen schwarzen (darf man
      das heute noch - oder wieder - sagen?) Künstlern zusammen,
      die meines Erachtens das Album erst mit zu dem machen,
      was es ist. Das Tolle daran: Dabei ist nicht das pseudo-folklo-
      ristische, paternalistisch-angestrengte Streben eines amerika-
      nischen Mannes in der Midlife-Crisis zu hören, der "mal was
      anderes" zu machen müssen meinte und damit peinlich-grandios
      auf die Schnauze fällt. Im Gegenteil: Paul Simon drängt sich
      seinen Kollegen weder auf noch versucht er sie zu imitieren -
      auf wundersame Weise gelingt es ihm (anscheinend mühelos),
      aus ihrer und seiner Musik etwas ganz Neues zu schaffen, das
      aber völlig selbstverständlich und wie aus einem Guss klingt,
      selbst wenn, wie z.B. bei "Diamonds on the Soles of her Shoes"
      totale Stilbrüche und einzelne Teile hörbar sind. Dazu über allem
      seine unverwechselbare Stimme, die mit Leichtigkeit und
      dennoch großer Intensität mal hier, mal da unterwegs ist -
      Wahnsinn.
     
      Fazit: Ein wunderschön unangestrengtes und unanstrengendes
      Album, das wirklich in JEDEN CD-Schrank gehört. Danke, Paul! :o)


Tip des Monats März

von: Frank

             SUNRISE LTD.: The Sunrise Kingdom

                         

    
  Endlich, die Reise geht weiter. Ich hatte das Glück, die
      neue CD der Berliner Ausnahmeband vorab zu hören.
      Diese sollte ja eigentlich schon Anfang des Jahres auf
      den Markt kommen, aus produktionstechnischen Gründen,
      heißt es, hat sich der Termin auf Ende März verschoben.
      Ich glaube ja, die Künstler haben noch bis zum Schluss
      am perfekten Sound gearbeitet...
      Also, wo fange ich an ?
      Das Markenzeichen der Band, die ausgefeilten Gesänge,
      reißen einen schlichtweg vom Hocker. Einfach schön.
      Und dann die Auswahl der Songs: Von der gefühlvollen
      Ballade bis zur kraftvollen Up-time-Nummer ist wieder
      alles vertreten.
      Mein Hörtip: "For you I would" - wer sich in diesen Song
      nicht verknallt, ist selber schuld (Anm. d. Red.: Vielen Dank!
      :o) ).
      Kurz, die vierte Scheibe von SUNRISE LTD. ist wieder ein
      Hammer. Deshalb mein Tip: Kaufen und hören, hören,
      hören und einfach wohlfühlen.


Tip des Monats Februar

von: Bulli

             HUBERT VON GOISERN UND DIE ALPINKATZEN: Omunduntn

                         

    
  Goisern, ein paar Kilometer südwestlich von Salzburg,
      mitten in den Bergen. Oan Beisl (uff berlinerisch "ne
      Kneipe"), pickepackevoll mit Menschen - alte, junge,
      sehr alte, sehr junge, männliche, weibliche - wahr-
      scheinlich alle aus dem Dorf. Alle reden durcheinander,
      ziemliches Chaos. Aber auf einmal ist alles ruhig und
      dann gehts los. Einer fängt an zu singen; einen Ton;
      er hält ihn. Einer nach dem andern steigt ein, jeder
      nur einen Ton. Es entsteht ein vielstimmiger Akkord.
      Jeder hält den Ton, solange er Luft hat. Dann singt er
      einen anderen. Durch die unterschiedliche Kondition
      der Leute wechseln die einzelnen Töne des Akkordes
      willkürlich. Da jeder singen kann, was und wann er will,
      entstehen komplett abgefahrene Sounds. Klingt teilweise
      sehr harmonisch (sind ja schließlich alle mit Volksmusik
      aufgewachsen), teilweise auch modern (bei so vielen
      Leuten kriegt nicht jeder mit, was der Andere grade
      singt). Kriegt kein Synthesizer hin; psychedelisch, teil-
      weise auch meditativ. So ist er also musikalisch aufge-
      wachsen, der kleine Hubert.
      Zurück zur CD, musikalische Einflüsse kommen vom
      Reggae, Heavy Metal, steirischer Volksmusik, Rock'n'Roll,
      und zwei witzige Versionen von "Blue Monk" und "Georgia"
      sind auch zu hören. Gesungen wird steirisch (keine Sorge,
      Texte zum Mitlesen sind im Booklet).
      Tja, viel Vergnügen beim Reinhören

      Euer Bulli

      PS: Titel Nr. 8, "Kuahmelcher", gibt so ein bisschen die
            oben beschriebene Stimmung wider.


Tip des Monats Januar

von: Jörg

             DAVID SANBORN: Voyeur

                         

    
  David Sanborn, der als Kind nach überstandener Polio-
      Erkrankung auf Anraten seines Arztes zur Körperer-
      tüchtigung mit dem Saxophonspiel begonnen hatte,
      hat besonders dem Alt-Saxophon in der Pop-Musik
      zu einem neuen Sound verholfen. Dieser energetische
      Sound konnte sich auch im Zusammenspiel mit den mit
      immer mehr Effekten ausgestatteten E-Gitarren durch-
      setzen und wurde so für eine ganze Generation von
      jungen Saxophonisten besonders in Amerika zum Vorbild.

      Auf "Voyeur", einer seiner frühen, 1981 noch analog
      aufgenommenen Scheiben, lässt er eindrucksvoll alle
      Facetten seines Könnens aufblitzen - natürlich im damals
      zeitgemäßen funky style.

      Dass sein Sound durchaus nicht allen gefällt, zeigt eine
      kleine Anekdote aus seinem Leben: Als er sich als Jugend-
      licher am Pariser Konservatorium bewarb und beim Halb-
      gott für klassisches Saxophon, Marcel Mule, vorspielte,
      soll der nur trocken gesagt haben: "Wer hat dich hier
      reingelassen?"


Tips 2011

Tip des Monats Dezember

von: Henrik

             KEANE: Hopes and fears

                         

    
  Immer schneller, lauter, höher, weiter, bombastischer und
      abgedrehter. Ein Trend, der in allen Bereichen anhält.
      Dass man für gute Musik nicht unbedingt monströse
      Computereffekte und Sounds, bis zur Unkenntlichkeit
      verzerrte Gitarren oder ganze Orchester als Begleitung
      braucht, stellt "Keane" mit seinem Debüt-Album aus dem
      Jahr 2004 klar unter Beweis.
      Das Trio aus GB hat mit Piano, Schlagzeug und Gesang
      eine durchgehend harmonische CD aufgenommen, die
      von Ohrwürmern wie "Somewhere only we know" (1. Single),
      "Everybody's changing" oder "Bend and Break" (und
      eigentlich allen anderen Stücken auf dem Album) nur
      so wimmelt.
      CD ins Auto - 1 Mal hören, beim 2. Mal lauthals mitsingen.
      So einfach und gleichzeitig schön kann Musik sein!


Tip des Monats November

von: Kristina

             BARENAKED LADIES: Stunt

                         

    
  Einige Jahre ist es jetzt her, da schaltete ich unmotiviert
      im Fernsehen umher und blieb bei einem Ausschnitt vom
      aktuellen "Rock am Ring" hängen. Da standen 5 Typen auf
      der Bühne und machten auf Boyband, aber es war mehr
      die Anti-Boyband schlechthin - so wie in diesen blöden
      amerikanischen Teeniefilmen, wo sich der Dicke, der
      kleine Bebrillte, der lange dünne Rothaarige und der
      Schüchterne zusammentun, um gegen die gutaussehenden,
      beliebten Gemeinen aufzubegehren. Irgendwie total
      skurril - aber jetzt kommts: Die Jungs haben getanzt, da
      hätte sich Take That noch 'ne Scheibe von abschneiden
      können (kennt die überhaupt noch einer außer mir...?!).
      Und damit nicht genug, sie sangen ein herrlich ironisches
      Medley aller möglichen Songs, darunter auch solche Dinger
      wie "Memory" aus "Cats", das ein dicker Bebrillter mit einer
      Leichtigkeit zum Besten gab (untransponiert!) - kurz: Ich war
      hin und weg! :o) Am nächsten Tag rein in'n Laden und Scheibe
      gekauft, und seitdem bin ich Fan. Der Name der Band:
      Barenaked Ladies, die splitterfasernackten Damen. Sie kommen
      aus Kanada und zeichnen sich nicht nur durch ihre Spielfreude aus
      (für mich immer ein Kriterium guter Musik, siehe auch weiter
      unten), sondern vor allem auch durch ihre teils urkomischen
      Texte. Subtil, (selbst-)ironisch, einfach witzig. Und aber eben
      auch musikalisch richtig gut.
      Die Ladies haben mehrere empfehlenswerte Platten gemacht,
      Euch ans Herz gelegt sei heute "Stunt" - das mainstream-
      rockigste aus dem Jahr 1998 (mein Gott, so lange ist das
      schon wieder her??!) mit so genialen Titeln wie "Alcohol" (ein
      MUSS für jeden Trost-Sampler für Freunde mit frisch ge-
      brochenen Herzen!), "It's all been done" oder "I'll be that girl".
      Wer mehr will, kaufe sich als nächstes "Gordon" - herrlich
      durchdacht und noch einen Tick intelligenter, dafür weniger
      krachig als "Stunt".

      Enjoy! :o)


Tip des Monats Oktober

von: Frank

             BEBO & CIGALA: Lagrimas Negras ["Schwarze Tränen"]

                         

    
  Ein kubanischer Pianist und ein spanischer Flamencosänger.
      Für jeden, der gefühlvolle Balladen mag, ist diese Scheibe
      ein Muss. Toll arrangierte Stücke voller Sehnsucht und
      Schmerz fast ohne Rhythmusinstrumente.
      Für mich steht diese Musik für pures Gefühl, ist Poesie in
      Musik. Die Seele liegt offen. Ehrlich und wahrhaftig.
      Niemals Klischee, kein Kitsch. Nur der alltägliche Wahnsinn.
      Super...

      Die zweite Scheibe "Dos Lagrimas" ist genau so schön.


Tip des Monats September

von: Jörg

             LITTLE RIVER BAND: Re-arranged

                         

    
  Die erste australische Band, die je in den USA erfolgreich
      wurde, und das zu Recht. Die Songs, wie z.B. "Long Way
      There" oder "Happy Anniversary", die auch heute noch zün-
      den und zuverlässig die Tanzflächen der Diskos füllen.
      Alle Titel sind neu aufgenommen und - funny enough -
      kein Gründungsmitglied der Band spielt mehr mit, aber
      es gibt sie noch. Mit perfektem, mehrstimmigem Gesang,
      satten Rocksounds und unvergesslichen Melodien.
     
      Ain't nothin' like it!


Tip des Monats August

von: Bulli

             JOSHUA REDMAN ELASTIC BAND: Momentum

                         

    
  Stell Dir vor: Anfang der 90er. Rushhour in Palermo.
      Hauptstraße, zwei Spuren in jede Richtung sind markiert.
      Tatsächlich siehst Du aber sieben Autoreihen neben-
      einander. Mal fünf in die eine und zwei in die andere,
      mal drei in die eine und vier in die andere Richtung. Der
      Verkehr fließt mit ziemlicher Geschwindigkeit. Das Ganze
      bei ziemlicher Hitze und mit permanentem Gehupe
      garniert; also komplettes Chaos. Aber es funktioniert.
      Jeder kommt ans Ziel und es gibt keine Unfälle. Regeln
      existieren nur, solange es die entsprechende Situation er-
      fordert. Eine Sekunde später gilt das Gegenteil oder die
      Regel wird abgeschafft. In etwa so muss man sich das
      Schlagzeugspiel von Brian Blade und Jeff Ballard vor-
      stellen; chaotisch, hektisch, unfallfrei und zum Ziel bringend
      und unglaublich groovend. Joshua Redman bewegt sich
      dazu wie ein Fisch im Wasser. Für alle die, denen das zu
      jazzig und intellektuell ist: "Flea" von Red Hot Chilli Peppers
      ist am Bass zu hören. Ansonsten gilt, was schon Miles
      Davis für seine LP "Agharta" empfohlen hat: "We suggest
      that you play this record at the highest possible volume."
    
      Viel Spaß beim Hören
     
      Bulli
  
      PS: Für das Nichterwähnen von Sam Yahel (Keyboard,
            Synth-Bass) werde ich von der Jazzpolizei wahrschein-
            lich zu 10 Jahren Musikantenstadl hören verurteilt.


Tip des Monats Juli

von: Henrik

            THE CORRS: Unplugged

                         

    
  Wer kennt sie nicht, Songs wie "At your side", "Radio",
      "Runaway" oder "Only when I sleep"? Ja, das sind alles
      Hits der vier Geschwister aus Irland.
      In den Video-Mitschnitt des Unplugged-Konzerts bin ich
      Heiligabend 1999 auf MTV reingerutscht und bis zum Ende
      nicht mehr davon losgekommen. Die CD habe ich mir sofort
      in der folgenden Woche gekauft, sie gehört nach wie vor zu
      meinen Lieblings-CDs.
      Mit "The Corrs Unplugged" wurde eine Art "Best-of-Album"
      geschaffen, in einem Live-Mitschnitt, der seinesgleichen sucht.
      Instrumental nahezu perfekt, hervorragend ausgesteuert und
      mit brillantem Sound, ohne die Atmosphäre zu zerstören
      oder künstlich zu klingen.
      Hier sind live die besten Versionen der eigenen Songs ent-
      standen, ergänzt durch wunderschöne und gefühlvolle
      Coverversionen von Songs wie "Everybody hurts" (R.E.M.),
      "Little wing" (Jimi Hendrix) oder "No frontiers" (Jimi McCarthy)
      - einer meiner Lieblingssongs - sowie zwei instrumentale
      Traditionals.
      Durch das Arrangement und die Instrumentierung der Stücke
      hebt sich die Musik auf dieser CD vom sonstigen Mainstream-
      Pop ab und auch qualitativ ein wenig von den Studio-Alben
      der Corrs selbst.


Tip des Monats Juni

von: Kristina

             CROWDED HOUSE: Woodface

                         

    
  Wenn ich von all meinen CDs, Platten und Kassetten (ja,
      ich komme aus einer älteren Generation...) nur eine einzige
      auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen dürfte -
      es wäre wohl diese hier. Was "Woodface" aus unzähligen
      anderen Scheiben (auch den anderen dieser großartigen
      Band) hervorglänzen lässt, ist, dass man es mit den 14
      Stücken darauf sehr, sehr lange aushalten kann. Nicht,
      dass man sie alle den ganzen Tag rauf und runter hören
      könnte - aber für jede Stimmung ist eine Perle dabei,
      so dass man eigentlich immer etwas darauf findet, wofür
      man sie gerade jetzt einlegen kann. Es gibt wunderbare
      Balladen (was bei Crowded House noch nie synonym war
      - und es auch nie sein wird - mit "langsamen Stücken" !)
      wie "Fall at your feet", "Four seasons in one day" oder
      "She goes on", herrlich instrumentierte und arrangierte
      Klassiker wie "Weather with you" (eines meiner liebsten
      Coverstücke bei unseren Auftritten), die einem tagelang
      nicht aus dem Kopf gehen oder Kracher wie "Chocolate
      Cake"
, deren Chorgesänge, um Loriot zu zitieren, "nicht
      so ins Ohr gehen wie Peter Alexander", die man aber
      trotzdem beim zweiten Mal schon aus vollem Hals mit-
      schmettert und sich damit einfach mal Luft macht (warum
      auch immer konkret).
      Was ich an den Neuseeländern, die sich gottseidank nach
      ihrer Trennung 1996 elf Jahre später wieder zusammen-
      gefunden haben und nicht einen Hauch ihrer Qualität und
      Spielfreude verloren haben (Mann, die müsst Ihr mal live
      sehen !!), so liebe, ist, dass die Musik erstmal klingt, als
      hätte sich jemand unglaublich viel Gedanken gemacht beim
      Komponieren, Texten und Arrangieren (quasi fast intellektuell,
      igitt !), aber dann wird man einfach ergriffen von der
      schieren Liebe zum Klang, zum Spielen mit Worten,
      vom Spaß am Teilen mit den Zuhörern, es könnte glatt
      Sunrise Ltd. sein, von denen ich hier schwärme... ;o) (Hach,
      wie vermessen - sie sind nicht nur räumlich auf der ande-
      ren Seite der Erde...)
      Nein, im Ernst: Das ist ein Album, das man echt haben sollte.
      Kleiner ganz persönlicher Tip, damit Ihr versteht, was ich
      gerade so blumig zu erklären versucht habe: Hört bei "All I ask"
     
am Ende ganz genau hin. Da spielt jemand ganz sachte und
      nur so für sich selbst auf einem Flügel in einem sonnenstrahl-
      durchfluteten, leeren Atelier irgendwo im 5. Stock an einem
      frühsommerlichen Nachmittag vor sich hin. Nur wenige Sekunden,
      aber die machen meinen Tag zu einem schöneren Tag und
      wärmen mein Herz durch die Ohren.

      Enjoy ! :o)


Tip des Monats Mai

von: Frank

             ALOE BLACC: Good Things

                         

    
  Durch Zufall kam diese CD zu mir. Eine Freundin hatte
      "Good Things" gerade vor einer Woche geschenkt be-
      kommen, als ich eine Nummer daraus im Autoradio hörte
      und bei einer Verabredung erwähnte, dass ich ein Stück
      Musik gehört hätte, von einer brandneuen CD, das in mir
      ganz vertraute Gefühle ausgelöst hatte. "Die Scheibe habe
      ich", sagte sie, "Du kannst sie gerne ausleihen."
      Die Musik von "Good Things" klingt wie eine Mischung aus
      früher Soulmusik, Gospel und Womack & Womack. Tolle
      schnörkellose Lieder. Einfache Arrangements und Instru-
      mentierung. Ehrliche Musik ohne "Feinwaschgang" und
      Soundeffekte.
      Meine Lieblingsstücke: "I need a Dollar" sowie mein per-
      sönlicher Hit "Loving you is killing me".
     
      Prädikat: "Franktastisch" ! :o)


Tip des Monats April

von: Jörg

            ERIK TRUFFAZ: In Between

                                            

    
  Wie es zu diesem CD-Tip kam:
     
Frauenstimme und Trompete in perfekter Ergänzung.
      Im TV zufällig aufgeschnappt und Gottseidank hatte ein
      Musiker-Freund, wie sich Tage später im Gespräch
      herausstellen sollte, das auch gesehen und die Namen
      geistesgegenwärtig notiert: Erik Truffaz und Sophie
      Hunger - perfect smooth jazz.
      Hier daher als Tip das jüngste Album von Truffaz,
      auf dem sich auch zwei Songs mit Sophie Hunger finden.


Tip des Monats März

von: Bulli

             SANTANA: Caravanserai

                                            

     
Anfang der 70er. Es war die Zeit, als jeder irgendeinen
      Guru hatte. Carlos Santana war mit John McLaughlin
      befreundet und übernahm gleich dessen Guru; Sri Chimnoy
      oder so ähnlich hieß der, schrecklich... Aber die Musik
      war wunderbar. Jazzrock mit wunderschönen Gesän-
      gen und herrlichen Melodien und überhaupt keinen Hoch-
      geschwindigkeitsunisonothemen, wie sie bald darauf
      in Mode kamen; und als Krönung eine Intro für die
      Ewigkeit: Bass, Tenorsax und Grillenzirpen erzeugen
      zusammen exakt die Stimmung, die auf dem Cover
      dargestellt ist - die Einsamkeit einer in den Sonnen-
      untergang reitenden Karawane.
    
      Viel Spaß beim Hören.

      Euer Bulli


Tip des Monats Februar

von: Henrik

             SADE: Lovers Rock

                                            

     
2010 erschien nach 10jähriger Pause das neue Album
      "Soldier of love" der britischen Band "Sade" um die britisch-
      nigerianische Sängerin Sade Adu. Seit ihrer Debut-Single
      "Your love is king" aus dem Jahr 1984 ist sich die Band stets
      treu geblieben und hat ihren ganz eigenen und unverkenn-
      baren Stil bis heute beibehalten.
      Dass in 26 Jahren Bandgeschichte nur 6 Studioalben produ-
      ziert wurden, liegt an der Grundeinstellung der Sängerin:
      "Ich mache nur dann eine Platte, wenn ich denke, dass ich
      etwas zu sagen habe." Hier steht die Musik im Vordergrund,
      nicht der Kommerz oder die Notwendigkeit, Platten zu ver-
      kaufen. So ist Sade stets authentisch geblieben und hat sich
      nie auf Experimente mit gerade aktuellen Stilrichtungen
      eingelassen.
      Für mich ist Sades Musik Entspannung pur - Abschalten nach
      einem stressigen Tag im Büro, als Hintergrundmusik zu einem
      spannenden Buch oder einer netten Unterhaltung mit einem
      guten Glas Rotwein oder einfach nur zum Zuhören und
      Genießen. Zu empfehlen sind alle Alben, "Neueinsteigern"
      sei besonders das "Best of"-Album ans Herz gelegt (auf dem
      jedoch Titel der "Lovers Rock" und der "Soldier of love" fehlen,
      da diese erst später erschienen).

      Meine Lieblingsplatte von Sade (und daher CD-Tip) ist und
      bleibt jedoch "Lovers rock" (Anm. d. Red.: ja, tolles Album !!)
      mit dem gefühlvollen Opener "By your side", einem meiner
      absoluten Lieblingssongs überhaupt, durch den ich 2000
      zum echten Sade-Fan geworden bin.


Tip des Monats Januar

von: Kristina

             JAMIE CULLUM: Twentysomething [Special Edition]

                                            

     
Auch Bulli und ich haben gemeinsame musikalische Vorlieben -
      zum Beispiel die für diesen jungen Mann hier. Jamie Cullum ist
      Jahrgang 1979 und rockt, jazzt, swingt und popt dementsprechend
      herzerfrischend durch die Gegend. Ich habe selten einen Musiker
      erlebt, dem eine derartig unbändige Spielfreude ins Gesicht
      und auf den ganzen Körper geschrieben steht und die man
      bei jedem seiner Songs auch hören kann. Was ich am meisten
      an Jamie mag, ist seine rotzige und unverblümte Art zu singen -
      völlig ungekünstelt, sondern aus voller Seele, und das ist bei
      vielen anderen vermeintlich "neuen Jazzern" leider äußerst selten.
      Herrlich ! :o)
      Eigentlich kann ich jedes seiner Alben empfehlen, aber dieses hier
      zeigt in meinen Augen schön seine Vielfältigkeit, deren einzelne
      Facetten er stärker auf seinen anderen Alben ausspielt (mal mehr
      Pop, mal mehr Jazz). Auf "Twentysomething" kann man sein
      virtuoses, aber nie selbstverliebtes Klavierspiel genießen und sich
      an seinen ganz eigenen Interpretationen solcher abgenutzten
      Klassiker wie "Singin' in the Rain" (ganz unerwartet und mit
      Ohrwurmgefahr !), "I get a kick out of you" (da könnte ich
      mich angesichts seiner schauspielerischen Einlagen beim Singen
      jedes Mal beim Hören wegpacken vor Lachen) oder "Wind Cries
      Mary" vom guten alten Jimi Hendrix laben. Die hier vorgestellte
      "Special Edition" dieser Scheibe wartet dazu noch mit drei besonderen
      Highlights auf: einer wundervoll neuartigen Version von "Everlasting
      Love" (die meisten kennen die alte von der Band "Love Affair"),
      dem coolen "Frontin'" und - und dieses Stück liebe ich ganz
      besonders - einer klasse Live-Version von "High & Dry" von Radiohead.
      Leute, was soll ich sagen ? Kauft dieses Album !! :o)
     
      (Unerklärlicherweise, aber im Sinne der Verbesserung der musi-
      kalischen Allgemeinbildung auch wieder hilfreicherweise, findet
      man sie bei MediaMarkt für 5,99 Euro aufm Grabbeltisch. Da kann
      man doch gar nicht nein sagen...)

      Enjoy !!! :o)


Tips 2010

Tip des Monats Dezember - Weihnachtsspecial

von: Uns Allen

     
Pünktlich zum Fest könnt Ihr Euch bei diesem und allen
      bisher erschienenen CD-Tips Inspirationen holen, falls Euch
      noch Geschenke für liebe Mitmenschen fehlen. Außerdem
      erfahrt Ihr diesmal, was bei den Sunraisern zu Hause an
      Weihnachten so aufgelegt wird... Viel Spaß und ein
      frohes Fest! Ho ho ho! :o)


      Bei Henrik läuft Love actually - der Soundtrack zum Film:

      "Einer unserer Lieblingsfilme zur Weihnachtszeit ist der
       Film Love actually (Tatsächlich Liebe). Dementsprechend
       wird dann auch gerne der Soundtrack hierzu, auch wenn
       Weihnachtslieder eher in der Minderheit enthalten sind,
       an Weihnachten aufgelegt. Auf diesem Album ist auf
       jeden Fall für jeden was dabei, auch am Ende für den,
       der unbedingt an Weihnachten auch Weihnachtslieder
       braucht. ;o) "


                      



       Bulli und Frank haben keine spezielle Weihnachtsplatte,
       empfehlen aber Bitches Brew von Miles Davis - weil man
       dieses Album ihrer Meinung nach immer hören kann! :o)


                      


      Von Kristina müssen erst einmal in der Vorweihnachtszeit
      vier ganz bestimmte Weihnachtslieder im Radio gehört
      worden sein, damit sich überhaupt Weihnachtsstimmung
      einstellt (ja, so haben wir alle unsere Macken...):
      "Driving Home for Christmas" von Chris Rea, "Do they
      know it's Christmas ?"
von Band Aid, "Wonderful
      Christmas Time"
von Paul McCartney und natürlich "Last
      Christmas"
von Wham! (aber den vor Weihnachten NICHT
      im Radio zu hören, ist wahrscheinlich unmöglich...). Und dann ?
     
      "An den Feiertagen läuft dann ein selbstkompilierter Mix
       aus Klassikern, die vorwiegend aus den 40ern und 50ern
       stammen - z.B. Dean Martins herrlich versoffenes "Let it
       snow", Andy Williams' "Sleigh Ride", naja, und natürlich
       Frank Sinatra und Bing Crosby und Ella Fitzgerald und
       Mel Tormé und Rosemary Clooney und so weiter und so
       weiter. Leute eben, die man auch beim zehnten Durchlauf
       am Stück noch nicht satt hat! :o) Ein bisschen kitschig
       vielleicht, aber wenn nicht zu Weihnachten, wann dann...?
       Es gibt aber auch ein ganzes Weihnachtsalbum eines
       Solokünstlers, das bei uns ebenfalls vom 24. bis zum
       26. Dezember rauf und runter läuft, und hiermit komme
       ich endlich zu meinem lange erwarteten James-Taylor-Tip: ;o)
     
       James Taylor at Christmas von James Taylor

       Ich war überrascht, wie der gute James die ganzen
       alten Klassiker doch noch erfrischend anders interpretiert,
       ohne dass es so betont gewollt (und gequält) anmutet.
       Ein abgefahren rockig-bluesiges "Jingle Bells" ist dabei
       und noch einige andere Songs, die man fast auch ohne
       Weihnachten hören könnte. Produziert von Dave Grusin,
       dem alten Jazzpianisten und Meister der Filmmusik.
       Ein Sahnestück für alle, die mal eine etwas andere
       Weihnachtsmusik wollen. :o) "


                      



      Und damit wünschen wir Euch allen fröhliche Weihnachten
      und friedliche Feiertage mit schöner Musik!


Tip des Monats November

von: Jörg

             CANDY DULFER: Saxuality

                      

     
Wenn Auge und Ohr gleichermaßen verwöhnt werden und
      dazu ein Saxophon erklingt, kann es sich nur um Candy Dulfer
      handeln, die vor über 20 Jahren mit dem Solo auf 'Lily Was
      Here'
in Kooperation mit Dave Stewart schlagartig ins Rampen-
      licht trat.
      In der Saxophon-Szene schon lange wegen ihres funky und
      energetischen Spiels respektiert und beneidet, gilt sie neben
      Maceo Parker als kompetenteste Vertreterin dieses Genres.
      Und wenn Pop-Gott Prince über sie sagt: „Whenever I need
      a funky saxophon playin, I call for Candy“, ist das eine Art
      Ritterschlag.
      Ihr Album-Frühwerk 'Saxuality' von 1990 ist Stück für Stück
      'best groovin funk' und auf jeder Party willkommen –
      listen and dance.


Tip des Monats Oktober

von: Frank

             RICHARD BONA: Bona Makes You Sweat

                      

     
Als ich diese CD zum ersten Mal hörte, war es um mich
      geschehen. Ich hörte 2 Wochen lang nichts anderes mehr.
      Der Ausnahmebassist ist gleichzeitig Komponist, Arrangeur,
      Bassist, Sänger. Ich habe in der Zwischenzeit alle seine CDs
      gehört, aber diese Liveaufnahme wird meine Lieblings-
      scheibe bleiben. Es hat mich selten ein Künstler so sprachlos
      gemacht, deshalb hier nur so viel: Wer Ohren hat, der höre.

      Ganz viel Spaß!


Tip des Monats September

von: Bulli

             JOE COCKER: Mad Dogs and Englishmen

                      

     
Es geht schon damit los, dass man ein Plattencover in der
      Hand hat, das doppelt aufklappbar ist. Für Jüngere: Das ist
      die Fläche von ca. 20 CD-Covern. Für Ältere: Ihr braucht
      keine Lupe zum Lesen der Informationen. Für Coverdesigner:
      Ihr habt genug Platz zum Austoben. Wenn jemand einen
      Verein für den Erhalt der guten alten Langspielplatten
      (was für ein schönes Wort) gründet, sagt mir Bescheid
      (Anm. d. Red.: ja, ICH !!). Jetzt aber genug gejammert...
      Die Musik. 21 Musiker, davon 10 Chorsänger, eine echte
      Big Band nur aus Rockmusikern. Eine herrliche Mischung
      aus Gospel, Rock und Joe Cocker aus unbeschwerten
      Hippiezeiten. Ein unbedingtes Muss ist auch der dazugehörige
      Film. Göttlich die Szene, in der der Bassist Carl Radle den
      Koffer auf dem Hotelbett öffnet. Stücke wie Feelin' Alright,
      Give Peace a Chance oder Let's Go Get Stoned sprechen für sich.
      Genug geschwärmt. Besorgt Euch die Platte, zur Not geht
      auch die CD.


Tip des Monats August

von: Kristina

             MARC COHN: Marc Cohn

                      

     
Ich bin ja ein Freund von unaufdringlichen und unprätentiösen
      Musikern und Musikerinnen. Ehrliche, handgemachte Musik ist
      doch immer noch am Schönsten. In diese Kategorie passt auch
      dieser CD-Tip hier, das Debüt-Album von Marc Cohn aus dem
      Jahr 1991 (Kinder, wie die Zeit vergeht...). Vielen ist Marc
      Cohn wahrscheinlich nur als One-Hit-Wonder bekannt - von
      ihm ist das wunderbare "Walking in Memphis" (Eröffnungs-
      track auf dieser CD), das ganz fürchterlich von Knödel-Queen
      Cher verhunzt worden ist. Ich durfte bei einem Live-Konzert
      in der Berliner Passionskirche erleben, wie Marc, auf dem Flügel
      so vor sich hinspielend, ganz nebenbei erzählte, wie ihn kurz
      nach dem Erscheinen des Covers von Cher niemand geringerer
      als der gute alte B.B. King anrief und sagte: "Man, that song
      was pretty good when it left YOUR house... !" :o) Und ohne
      das weiter zu kommentieren, nur mit einem leichten Grinsen,
      ließ Cohn das Geklimpere ganz smooth in den Song münden
      - das Publikum hat gejohlt...
      Marc Cohn ist ansonsten eher introvertiert, und das merkt man
      auch seinen Songs an. Er schreibt wohl am ehesten für sich
      selbst und erzählt kleine Geschichten über die großen Gefühle,
      die dank der Leichtigkeit der Melodien und der Instrumentierung
      einen mehr wie durch die Hintertür bewegen. Dabei zeigt er
      gerade auf diesem Album seine ganze Bandbreite - von Blues
      über Pop bis zum cleveren A-cappella-Arrangement von Willie
      Dixons "29 Ways", einem Song von 1956, den Marc Cohn mit
      sich selbst 6- oder 7-stimmig singt.
      Mein absoluter Lieblingstrack auf dieser Scheibe ist allerdings
      "Perfect Love", auf dem am Ende einer meiner größten Musik-
      Helden, James Taylor, einstimmt und so aus diesem ohnehin
      schon wunderschönen Lied eine Perle macht - so, wie Ahorn-
      sirup aus einem Stapel Pancakes eine Geschmacksexplosion
      macht. Wer also Pancakes mag und sich auch mal traut,
      einfach nur zu genießen, ohne Kalorien zu zählen, dem wird
      dieses Album gefallen ! Viel Spaß ! :o)


Tip des Monats Juli

von: Bulli

             ME'SHELL NDEGÉ OCELLO: Plantation Lullabies

                     

     
Meine Lieblings-CD? Unmöglich! Spontan fallen mir ein:
      Miles Davis: Bitches Brew
      Joni Mitchell: Mingus
      Santana: Caravanserai (Wo ist sie eigentlich ? An wen hab
      ich sie verliehen ?)
      Sly and the Family Stone: Stand!
      Joe Cocker: Mad Dogs and Englishmen
      Rufus and Chaka Khan: Stompin at the Savoy
      Stevie Wonder: Songs in the key of life
      Prince: Parade   ;
      aber glücklicherweise gibts ja den Zusatz "des Monats".
      Also: es ist eindeutig Me'Shell.
      Wütender, böser, dreckiger, alles in Frage stellender, manch-
      mal auch depressiver Underground Hip Hop aus New York
      mit einem so widerlich groovenden Bass, der eigentlich jedem
      - sein Instrument in die Hand nehmenden - Bassisten die
      Schamesröte ins Gesicht treiben sollte; und den spielt sie auch
      noch selbst.
      Und um das Maß voll zu machen: Aufgewachsen ist sie in
      Zehlendorf als GI-Kind.
      Ist zwar schon 1993 produziert worden, klingt aber, als ob sie
      erst nächsten Monat rauskommen würde.
      Viel Spaß beim Hören

      Bulli


Tip des Monats Juni

von: Jörg

             SHERYL CROW: Tuesday Night Music Club

                     

     
Mitten ins Herz treffen mich immer wieder die vielen schönen
      Balladen von Sheryl Crow.
      Ich liebe ihr Stimmtimbre besonders im p (Anm. d. Red.:
      musikalisches Zeichen für leise): Voller Sehnsucht, ohne
      kitschig zu sein, voll Lebenserfahrung, ohne belehrend zu sein,
      manchmal auch anklagend und trotzig, aber immer mit einer
      anständigen Portion Hoffnung, Mut und Wärme gewürzt.
      Das ist für mich ehrliche Musik.
      Wenn sie dann allein vorne an der Bühne sitzt – spot on –
      und an der akustischen Gitarre ihre Songs einleitet, mit den
      raffinierten Riffs aus Country- und Rockgitarre, gepickt oder
      geschlagen, bin ich hin und weg. Leider tourt die Dame
      hauptsächlich in den USA und es ist mir bislang nur einmal
      gelungen, sie live in der Columbiahalle zu erwischen.
      Auf dem Album "Tuesday Night Music Club" befindet sich
      mit "Strong Enough" einer, wenn nicht der Balladen-Hit von
      ihr. Zu empfehlen sind auch die entsprechenden DVDs und
      einige der vielen YouTube-Links.
      Zu "Strong Enough" gibt es auch noch eine kleine Anekdote
      zu erzählen, aber die erfahrt Ihr nur, wenn Ihr unsere Konzerte
      besucht, denn auch wir spielen diesen Song manchmal und
      auch Kristina trifft mich mit ihrer Interpretation immer wieder
      mitten ins Herz.


Tip des Monats Mai

von: Henrik

             WISE GUYS: Radio

                     

      
Die Wise Guys, das ist deutscher Vokal-Pop vom Feinsten. Alle
       Begleitungen werden mit den Stimmen der 5 Sänger erzeugt.
       Aufmerksam geworden bin ich auf die Jungs aus Köln durch
       unseren "Tongott", Henning Busse, der mir mal ein Stück über
       die Gedanken eines Sängers vor Konzertbeginn vorspielte, welches
       mir anschließend lange nicht aus dem Kopf ging.
       Eine konkrete CD zu empfehlen fällt hier schwer (sind einfach
       alle gut!); da mein Lieblingssong "Radio" ist (tolle Soundent-
       wicklung im Refrain, reißt einen einfach mit), empfehle ich für
       Neueinsteiger das gleichnamige Album von 2006.
       Die Songs handeln von den unterschiedlichsten Dingen (z.B.
      Zahnarztbesuch, Erziehung, einer Comic-Serie, Schunkelliedern,
      der Denglischen Sprache…) und sind sehr lustig getextet, manch-
      mal
aber auch mit kritischen oder melancholischen Untertönen.
      Wer (nahezu) alle Songs der Gruppe kennt, wovon es in der
      20jährigen Geschichte der Wise Guys mittlerweile fast
200 gibt,
      wird im Alltag immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen
      man sich plötzlich an einen Song der Jungs erinnert, da es fast zu
      jeder Situation im Leben den passenden Wise-Guys-Song
gibt.


Tip des Monats April

von: Frank

             KORA JAZZ TRIO: Kora Jazz Trio

                    

     
Unter dem gleichnamigen Titel hat die Band Kora Jazz Trio eine
      Scheibe gemacht, die in keine Schublade passt. Die Besetzung
      besteht aus Kora (afrik. Harfe), Piano, Gesang und Schlagwerk
      (nicht Schlagzeug!). Rhythmisch geht so einiges ab.
      Von der verzuckerten Ballade bis zur Up-Time-Nummer ist auf
      dieser CD alles vertreten, was gute Laune bringt. Ein tolles
      virtuoses Ensemblespiel, super Instrumentalsoli, schmachtender
      Gesang.
      Für mich: Die Musik für diesen Monat.
      Musik zum Träumen, zum Mitgrooven, zum Tanzen, zum immer
      wieder Hören.
      Wers hört, wird selig.



Tip des Monats März

von: Kristina

             INDIGO GIRLS: Rites of Passage

                    

       Henrik und ich sind in vielen Dingen sehr verschieden, aber wenn
       wir uns in einem absolut einig sind, dann in der Liebe zu diesen
       beiden Ladies. Ich bin ein extrem kritischer Hörer von Frauen-
       stimmen in der Popmusik, und leider kann man die meisten ja nie
       länger als ein Lied ertragen (und bei manchen ist selbst das zuviel...).
       Diese beiden hier allerdings kommen ganz unprätentiös daher,
       singen und spielen einfach los und sind so mühelos und unbeschwert
       perfekt, wie ich es auch gern wäre. Und das eben sowohl stimmlich
       als auch musikalisch. Live können die Indigo Girls mit zwei Gitarren
       eine ganze Band simulieren, ohne dass man es so richtig merkt.
       Wer jetzt eine Stilrichtung von mir hören möchte, macht mich so
       verlegen wie bei der Beschreibung unserer eigenen Musik - ich
       würde sagen, eine angenehme Mischung aus Folk, Pop und Acoustic
       Rock, wobei das leider einmal mehr nur unzureichende Hilfs-Kategorien
       bleiben, bis man die Mädels mal selbst gehört hat... Na gut, ich
       würde als Vorschlag zur Güte sagen, wem von uns "Sometimes",
       "Angel", "As long as we're together" und "To you" gefällt, der
       wird auch das hier mögen.
       Auf diesem Album von 1992 findet sich eine ganze Reihe von
       meinen Lieblingsliedern, zum Beispiel "Galileo", "Love will come to
       you" oder eine herrlich verletzt-rotzige Version von Mark Knopflers
       "Romeo & Juliet", die dem alten Mann vor Ehrfurcht die Tränen in
       die Augen treiben müsste. ;o)Auf diesem Album bediene ich mich
       regelmäßig,
wenn ich für Freunde in Stimmungstiefs Mix-CDs
       zusammenstelle, um ihnen zu sagen, dass das Leben - auch wenn
       es gerade nicht danach aussieht - doch immer weitergeht und mit
       all seinen fiesen Momenten auch dunkelblau schön ist.
       Einfach richtig gute und unaufgeregte, unanstrengende Musik.

       Enjoy ! :o)