CD-Tip des Monats
Hier stellte - sozusagen von Fan zu Fan - jeden Monat einer von uns eine CD vor, die nach seiner Meinung in keinem heimischen CD-Regal fehlen darf. Wenn Euch unsere Musik gefällt, dann gefällt Euch vielleicht auch das hier...
Tips 2015
Tip des Monats Dezember
von: FrankDAVID FRIESEN & UWE KROPINSKI: Made in Istanbul
Zum Jahresausklang empfehle ich die wunderbare
Musik von Uwe Kropinski. Ich habe hier exemplarisch
die Scheibe "Made in Istanbul" ausgewählt. Der Aus-
nahmegitarrist aus Ostberlin zog gleich nach der
Wende hinaus in die Welt und hat bis heute mit
vielen Größen zusammen Musik aufgenommen.
"Made in Istanbul" ist kaum zu beschreiben. Mit dem
Bassisten David Friesen erschafft Kropinski musikali-
sche Räume, Klanglandschaften voller Schönheit. Die
sieben Eigenkompositionen zeigen, dass die Gitarre
viel mehr sein kann als nur Begleit- oder Soloinstru-
ment.
Viel Spaß mit dem Geschichtenerzähler Uwe Kropinski!
Anm. d. Red.: Dies war unser letzter CD-Tip. Wir hoffen,
die Tips haben Euch gefallen und in den
vergangenen fast 6 Jahren mit Inspiration
versorgt und Euren musikalischen Horizont
erweitert! :o)
SUNRISE LTD. WÜNSCHT ALLEN FANS FRÖHLICHE, FRIEDLICHE
UND WOHLKLINGENDE WEIHNACHTEN UND EIN SCHÖNES NEUES JAHR!!! :o)
Tip des Monats November
von: KristinaKT TUNSTALL: Eye to the Telescope
Wenn man sich Frauen anguckt, die es in den letzten
bummlig 30 Jahren im Musikgeschäft und den Charts
zu etwas gebracht haben, fallen einem (leider) be-
stimmte "Typen" ins Auge - die "Bitches", die betont
provokativ ihren eigenen (kommerziellen) Stiefel fahren,
die "Alternativen", die einen kleinen, aber festen Stamm
von Fans ihr eigen nennen und sich einen Dreck um den
Mainstream scheren, und die "Angepassten", die (oftmals
einfach nur schlecht bzw. ängstlich gemanagt) auf jeder
Welle mitschwimmen, um den Anschluss (und das gute
Einkommen) nicht zu verlieren. Manche davon sind trotz
allem gut und auch hörbar. Dann jedoch gibt es zwi-
schendurch auch immer mal wieder echte Perlen, die an-
genehm entspannt einfach gute Musik machen und dieses
ganze "Welche Rolle spiele ich am besten dem Publikum
vor?"-Getue gar nicht nötig haben und anscheinend auch
total überflüssig finden.
Eine solche Perle ist KT Tunstall, deren Debütalbum "Eye
to the Telescope" von 2005 (ich weiß, ich wiederhole mich,
aber: Wie die Zeit vergeht... tss!) ich heute allen ans Herz
legen möchte, die auf gute und kraftvolle Musik jenseits
aller Schubladen stehen (allen Sunrise-Ltd.-Fans also...).
Die Dame ist Schottin und hat inzwischen noch 3 weitere
Studioalben herausgebracht, falls jemand auf den Ge-
schmack kommt. Dieses hier verkaufte sie weltweit wohl
4 Millionen mal, dennoch ist sie glaube ich hierzulande immer
noch eine Art Geheimtipp, auch wenn wohl die meisten Leute
die Hitsingle "Suddenly I See" noch sehr gut im Ohr haben,
oder "Black Horse and the Cherry Tree". Ersteres ist immer
noch mein absolutes Lieblingslied von ihr, man kann dabei
einfach nicht stillsitzen (ähnlich wie bei "Happy" von Pharell
Williams...). Allein dafür lohnt sich die Anschaffung der CD,
aber auch sonst kann man sie immer wieder einfach einlegen
und laufen lassen. Mit viel toller Gitarre und stilistisch herrlich
unfestlegbar (wer braucht das auch schon?!) zwischen Folk,
Rock, Pop und Country, bietet das Album etwas für jede
Stimmung, und es wird nie langweilig, nur dieser einen Stimme
zuzuhören, denn sie ist abwechselnd soft, rauh, voller Lachen
und traurig - wie das Leben eben auch. Wunderbar unprätentiös
und einfach nur echt. Solche Frauen braucht die Welt! ;o)
Enjoy! :o)
Tip des Monats Oktober
von: JörgSCOTT HENDERSON: Tore Down House
Es gibt nur wenige Weltklasse-Gitarristen, die wie Scott
Henderson in beiden Musik-Stilen, Jazz und Rock, so
inspiriert unterwegs sind. (John McLaughlin wäre ein
weiterer.) Seine Fusion kommt in ihrer Kraft und Ursprüng-
lichkeit vom Rock und in ihrer Raffinesse und harmonischen
Erweiterung vom Jazz. Ein wirklich eigenes Gebräu - cheers!
Tip des Monats September
von: HenrikMARY CHAPIN CARPENTER: The Calling
Das Album "The Calling" ist ein schöner Mix aus ruhigen
balladigen und peppigen Songs, die wohl dem Bereich
Country oder Folk zuzuordnen sind. Schöne Melodien,
ohne viel Schnickschnack.
In Amerika, wo Country deutlich mehr gehört wird als in
Europa, wohl sehr erfolgreich, ist Mary Chapin Carpenter
hier zu Lande eher unbekannt. "The Calling" war bei mir
daher eher ein Blindkauf, da ich bis dahin von der Dame
noch nix gehört hatte - abgesehen vom Song "I'll never
fall in love again" vom Soundtrack zu "My best friend's
wedding", was ich aber erst im Nachhinein feststellte.
Allerdings war es definitiv kein Fehlkauf. Die Scheibe lief
bei mir einige Monate im Auto und beim Joggen immer
mal wieder, ohne dass ich mir diese übergehört hätte.
Eher etwas für Freunde sanfterer Klänge, hier jedoch eine
absolute Kaufempfehlung.
Tip des Monats August
von: Bulli STEVIE WONDER: Innervisions
Als Einstimmung für unsere Brandenburg-Expedition
(eine Woche Datscha nähe Lychen... wow, eine Woche
Floß fahren zwischen Lindow und Neuruppin... doppel
wow − Rainald Grebe hat keine Ahnung!) sind wir mit
dem Fahrrad zum Liepnitzsee gefahren, haben uns ein
Ruderboot gemietet und damit die dazugehörende Insel
umrundet. Auf halbem Wege entdeckten wir eine Gruppe
THC verehrende Jugendliche (so ca. 17 oder 18 Jahre alt),
die sich, mit Hilfe eines an einem Baum hängenden Seiles,
ins Wasser stürzten. Na, da musste ich natürlich mitmachen.
Während mir der eine Typ ziemlich schnell klar machte, dass
ich zu alt für dieses Vergnügen sei, pfiff ein anderer die Hook
Line von "Too High" (nein, hat nichts mit oben erwähntem
Kraut zu tun). Ich hab die Melodie nicht gleich erkannt, ist ja
immerhin 40 Jahre alt. Aber dann fiel der Groschen und ich
antwortete mit den Melodien von "Golden Lady" und "All in Love
is fair". Wir schwärmten noch eine Weile von Stevie, bis mich
Phyllis daran erinnerte, dass ich nicht allein unterwegs war.
Tja, da musste mich so ein Bengel, der noch nicht mal trocken
hinter den Ohren ist, daran erinnern, dass ich diese Platte seit
30 Jahren nicht mehr gehört habe. Das hole ich jetzt seit einer
Woche nach.
Ein MEISTERWERK!!!!!!!!!
PS:
Diese Plattenkritik wurde vom Tourismusbüro Brandenburg
gesponsert.
Tip des Monats Juli
von: Frank AFRO CUBAN ALL STARS:
A Toda Cuba le Gusta
Passend zur Jahreszeit mein Tip.
Mit den Sängern: Ibrahim Ferrer, Pio Leyva, Manuel
"Puntillita" Licea, Raul Planas,
José Antonio "Maceo"
Rodrigues, Felix Valoy. Nur so nebenbei!
Das ist die Garde der Top Soneros aus Cuba. Hier wird
ein Feuerwerk auf allen
Ebenen abgebrannt. Die
Besetzungsliste liest
sich wie ein"Who is who" der
cubanischen Musik. Und
nicht zuletzt spielt mein per-
sönlich liebster Congero, ANGA.
Und auch stilistisch ist alles dabei. Von zuckersüß bis
knochenhart.
Tip des Monats Juni
von: KristinaTRAIN: Save me, San Francisco
Zu mehr als
einem Album in meinen vollen CD-Regalen bin
ich aufgrund eines einzigen Liedes
gekommen - im Radio
gehört, gemerkt, gesucht, Album getestet
und gekauft. Zu
diesem hier gibt es zumindest die gleiche
Vorgeschichte, denn
die (ebenfalls sehr hörbare) zweite
Scheibe der Band "Train"
- "Drops
of Jupiter" - habe ich wegen des titelgebenden Hits
von 2001 erworben. Da lag es nahe, noch
weitere Produkte
der Gruppe zu erstehen, aber anscheinend
habe ich ein paar
Alben verpasst (doch eben gerade
nachbestellt), denn "Save
me, San Francisco" ist
schreibe und staune bereits das fünfte
Train-Album
von 2009.
Was machen die 5 Amerikaner (richtig, aus
San Francisco!) für
Musik? Eine Mischung aus geradlinigem Rock
und kreativem Pop,
der immer wieder mit überraschenden
Einflüssen aus Country,
Dance und anderen Bereichen aufwartet.
Zweifellos dominant
ist die Stimme von Frontmann Pat Monahan, der über einen
sehr ordentlichen Tonumfang verfügt und
sich vor allem auch
in den höheren Lagen gern, kraftvoll und
anscheinend mühelos
bewegt (habe ich zu dem Thema nicht schon
was bei Snow Patrol
geschrieben?!). Er singt von Liebe,
Familie, Verlust, Hoffnung und
der Suche nach sich selbst - das Übliche
halt... Wird aber nie lang-
weilig, sondern ist einfach gut zum
Mitgehen, Mitschmettern,
Laufenlassen, aber auch immer wieder zum
Hinhören.
(Es ist übrigens kein Wunder, dass mir
diese Band gefällt, denn,
wie ich mich von Wikipedia belehren lassen
durfte, sind sie
schon vor Urzeiten als Vorband der Barenaked Ladies und
der Counting
Crows (die ich ebenfalls beide sehr schätze)
aufgetreten... ;o)
)
Meine Favoriten auf diesem Album sind,
gerade auch in ihrer
musikalischen Unterschiedlichkeit, "Hey, Soul Sister", das
rockige "Parachute",
"This ain't goodbye", "Brick by Brick"
und die wunderschöne Ballade "Marry Me" (die viel weniger
kitschig ist, als der Titel vermuten
lässt). Und das Beste:
Als 12. Track gibt es eine tolle
Live-Version des eingangs
erwähnten fabelhaften "Drops of Jupiter" - was will man
mehr... :o)
Viel Spaß beim Hören!
Tip des Monats Mai
von: JörgTHE RIPPINGTONS: Modern Art
Auch diese Scheibe der US-Fusion-Band von 2009 ist nach
dem bewährten Strickmuster gefertigt: "Lotta Groove and
plenty of horns make you feel good."
Kritiker mögen einwenden, der Sound sei zu glattrasiert und
gestylt.
Ich stelle mir immer vor, gerade im offenen Wagen auf dem
California Highway No. 1 zwischen Carmel und Santa Monica
zu kreuzen - und dazu kommt diese gut gelaunte Mucke
dann richtig gut.
Tip des Monats April
von: HenrikAMY WINEHOUSE: Back to Black
Ein Musterbeispiel, wie man sich sein Leben durch Drogen-
und Alkoholmissbrauch kaputt machen kann, ist wohl Amy
Winehouse. Mit ihrem 2. Album "Back to Black" von 2006,
für das sie 2008 zu Recht mit 5 Grammys ausgezeichnet
wurde, stand sie in 10 Ländern an der Spitze der Charts
und in weiteren 15 in den Top 10.
Songs wie "Rehab","You know I'm no good", "Back to black",
"Love is a losing game" (mein Lieblingsstück auf der Scheibe)
oder "Tears dry on their own" (Anm. d. Red.: das meinige!)
werden auch heute noch gerne im Radio gespielt. Auch die
übrigen Songs der Scheibe sind absolut hörenswert und
werden nie langweilig. Dass die Songs so ausdrucksvoll
sind, liegt unter anderem daran, dass Amy Winehouse nur
über eigene Erfahrungen geschrieben hat, in erster Linie
jedoch an ihrer einzigartigen Stimme. Vielleicht wären ihre
Stücke ohne die vielen Grenzerfahrungen mit Drogen und
Alkohol und verkorksten Beziehungen zu den falschen
Männern nur halb so gut, dennoch ist es traurig, dass wir
von dieser Künstlerin keine weiteren Werke mehr erwarten
können, da sie im Alter von gerade mal 27 Jahren an einer
Alkoholvergiftung (4,16 Promille!) gestorben ist.
Tip des Monats März
von: BulliCURTIS MAYFIELD: Do It All Night
Wenn die Leute in eine Taxe einsteigen, schallt ihnen in 90%
aller Fälle das Beste aus den 70ern, 80ern und 90ern entgegen.
Bei mir nicht!!
Spätestens, wenn sie nicht nach dem ersten Stück von super-
gutgelaunten Vollidioten zugetextet werden, merken sie, dass
sie kein Radio hören, sondern eine CD. Und schon ist man im
Gespräch.
"Hey, das ist doch Prince, muss aber eine sehr frühe Aufnahme
sein, kenn ich gar nicht!" oder auch "Gar nicht schlecht, da hört
man doch gleich, dass er ein großer Prince-Fan ist. Wer ist denn
das?"
Aber, um die Ehre der Fahrgäste zu retten: Es gibt auch genug,
die Curtis Mayfield sofort erkennen, und um es nochmal klarzu-
stellen: Prince ist ein riesengroßer Curtis-Mayfield-Fan, und er
schafft es oft genug, wie CM zu klingen (was eigentlich fast un-
möglich ist).
Yeah, viel Spaß beim Hören und vergesst nicht: Immer so laut
wie möglich hören!
Euer Bulli
Tip des Monats Februar
von: FrankNEW ORLEANS CALIENTE: Mit Volldampf voraus!
Olaf Gröndahl: cornet, perc, voc
Heiner Ranke: clarinet, alt-sax, voc
Hubertus v. Bredow: guit, voc
Stefan Dolgenet: b, voc
Frank Barucha: perc, voc
Die CD zeigt einen Querschnitt durch das Repertoire der
Band - Slave-Worksongs, N.O. Standards, Latin Music sowie
zeitgenössische eigene Kompositionen. Hot Jazz und Latin
Music vom Feinsten.
Für mehr Infos: www.neworleanscaliente.de
Die würde ich mir kaufen, wenn ich sie nicht schon hätte!
Tip des Monats Januar
von: KristinaTANITA TIKARAM: Everybody's Angel
Es war einmal eine 19-Jährige, die über Nacht mit einem Song
berühmt wurde. Der Song hieß "Twist in my Sobriety" und die
junge Frau Tanita Tikaram. Sieben Jahre später entdeckte eine
18-Jährige, dass die junge Frau noch mehr gemacht hatte und
kaufte diese LP hier (jaja, those were the days...) von ihr. Wie
die 18-Jährige hieß, ist schnell erraten (zumindest der Vorname)
- und sie erinnert sich auch 20 Jahre später (oh je...) noch an die
Aura der Scheibe: Die warme Farbgebung und die berührend schöne
Reduziertheit der Coverfotografie, die Handschrift, in der Platten-
titel und die abgedruckten Texte verfasst waren, diese unverwech-
selbare Stimme, die bis heute nicht immer den richtigen Ton trifft,
oftmals klingt, als wäre Frau Tikaram totmüde und würde gleich
einschlafen, sich aber mit letzter Kraft noch für den Zuhörer bis
zum Ende des Stückes durchkämpfen, nur um einen zwischendurch
völlig unerwartet mit peppigen, manchmal scathaften Gesangsparts
voller Lebensfreude zu überraschen - all das ist in meinem Musik-
und auch dem restlichen Gedächtnis zu einem Gesamtwerk ver-
schmolzen, das ich nur beim Anblick des Covers schon fast greifbar
vor mir habe. Hinzu kommt, dass diese Platte untrennbar mit einer
meiner schönsten Lebensphasen verbunden ist und mich immer in
eine ganz bestimmte Sommerabendstimmung, einen Raum, ein Hör-
gefühl, um nicht zu sagen ein Lebensgefühl zurückkatapultiert, wie
man es eben nur mit 18 erleben kann. :o)
Neben diesen sentimentalen Altmädchenträumereien hat "Everybody's
Angel" aber auch ganz handfeste musikalische Qualitäten und ist nicht
zu vergleichen mit dem deutlich mainstreamigeren (kann man das sagen?!)
Debütalbum "Ancient Heart", auf dem auch oben erwähnter Hit zu finden
ist. Dieses gute Stück hier ist leichthändig, entspannt, im Wechsel erdig
und luftig, lebensbejahend und manchmal geradezu übermütig - ein
klassisches drittes Album im besten Sinne. :o) Die Instrumentierung hat
was von R&B, Cajun und Folk.
Natürlich findet man auch hier vermeintlich "typische" tikaramsche,
schwermütige Songs, aber sie sind eher die Ausnahme und nicht die
Regel. Treu bleibt sich die in Münster geborene und aufgewachsene
Engländerin mit der malaysischen Mutter und dem Vater von den
Fidschi-Inseln bei den Texten, die traditionell nicht immer Sinn ergeben,
aber das müssen sie bei der Musik vielleicht auch nicht. ;o) Bei zwei
Stücken wird Tanita übrigens von Jennifer Warnes unterstützt, gute
Wahl. Meine liebste Nummer ist wohl "Hot Pork Sandwiches", da
muss ich immer grinsen, und weitere Highlights sind "Only the ones
we love", "Deliver me" und "Never known".
Auch wenn es mir damals vielleicht nicht gleich so deutlich bewusst war
(manches lernt man eben erst mit einigen Jahren Abstand zu schätzen,
wie guten Wein), habe ich jetzt beim Raussuchen für den CD-Tip fest-
gestellt, dass ich die Platte wirklich liebe und sie ein fester Bestandteil
meiner Musiksammlung ist (und bei jedem sein sollte). Und wer weiß,
vielleicht hat auch eine kleine Stimme in meinem 18-jährigen Unterbe-
wusstsein damals gedacht, dass zwischen ihr und mir schon mal vom
Aussehen und vom Typ her eine gewisse Ähnlichkeit bestand - und
dass auch eine Musikkarriere noch im Bereich des Möglichen wäre.
Mit 18 hat man schließlich noch Träume... ;o)
In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr mit viel guter Musik!! :o)
Tips 2014
Tip des Monats Dezember
von: JörgPINK FLOYD: The Endless River
Aus der Zeit, als man Bands noch am Sound erkannt hat, stößt
diese Veröffentlichung sofort Türen in vergangene Räume auf.
Wenn diese auch sehr vertraut sind; ehrlich, wer ist nicht damals
schon gerne auf den endlosen Moog-Wellen und dem glasklaren
Gitarrensound gesurft, vielleicht auch mit etwas "Unterstützung" ;o) ...
In jedem Fall ist die Scheibe ein Weihnachtsspaß für Papi und
vielleicht ja für die ganze Familie!
SUNRISE LTD. WÜNSCHT ALLEN FANS FRÖHLICHE, FRIEDLICHE
UND WOHLKLINGENDE WEIHNACHTEN!!! :o)
Tip des Monats November
von: HenrikU2: Songs of Innocence
1976 in Dublin gegründet, hat die Band mehrere Jahrzehnte
mit ihrer Musik mitgeprägt.
Jedem dürfte "Sunday bloody Sunday" aus dem bis dahin 3.
veröffentlichten Album "War" ein Begriff sein, in dem es um
eine von britischen Soldaten blutig niedergeschlagene Demon-
stration im Januar 1972 geht, die zur Eskalation des Nordirland-
konflikts geführt hat. Mich hat U2 mit dem 1987 erschienenen
Album "The Joshua Tree" zu einem ihrer Fans gemacht, auf dem
neben Songs wie "Where the streets have no name" und "I still
haven't found what I'm looking for" einer meiner absoluten
Lieblingssongs enthalten ist, nämlich "With or without you". Nach
dem 1991 in Berlin aufgenommenen Kracheralbum "Achtung
Baby!" mit Songs wie "One", "Mysterious ways", "Who's gonna
ride your wild horses" oder "Even better than the real thing"
folgte eine etwas schwächere Phase. Mit "Zooropa" kam ein
Album heraus, das man nur als Schrott bezeichnen konnte, das
Folgealbum "Pop" hatte auch nicht mehr viel mit U2 zu tun, wie
man sie kannte. Einzig die Songs "If God will send his angels"
aus dem Film "Stadt der Engel" und "Staring at the sun" erinner-
ten hier noch an alte Zeiten.
Zu Olympia 2000 kam die Band dann mit dem Album "All that you
can't leave behind" mit den Hits "Beautiful day", "Walk on" und
"Stuck in a moment you can't get out of".
Von den beiden letzten Alben hat man dann nicht mehr allzu viel
mitbekommen, die Songs "Vertigo" und "City of blinding lights"
könnten hierbei noch Erwähnung finden.
Vom gerade kürzlich erschienen Album "Songs of Innocence" habe
ich dann aus der Zeitung erfahren, da U2 das Album über I-Tunes
als Download verschenkte. Noch am selben Tag habe ich mir die
Platte runtergeladen und erst mal rauf und runter gespielt. Wer
nun denkt, was nix kostet, ist nix wert, hat sich mal wieder geirrt.
Das neueste Album ist genau das, was ich mir erhofft habe: U2 !
Der für die Band typische Gitarrensound, stilistisch hier und da
den alten Hits ähnelnd, ohne jedoch wie ein simpler Neuaufguss
zu klingen. Für mich ist das Album rundum gelungen, keiner der
Songs fällt negativ aus dem Rahmen, zu meinen persönlichen
Highlights - als echter Softie - zählen hier "Every breaking wave"
und "Song for Someone", aber auch der Opener "The miracle",
der mit fettem Gitarrensound ordentlich rockt, sowie "California"
und "Iris", die beide richtig gut abgehen. Zu guter Letzt kommt
mit "The troubles" ein schon fast verträumt klingender Song daher,
den meine Frau zu ihrem persönlichen Lieblingsstück der CD erklärt
hat.
Wer U2 früher schon nicht mochte - ein Gruß an Frank und Bulli ;o) -
sollte natürlich die Finger von der Scheibe lassen, allen anderen
viel Spaß beim Reinhören.
Tip des Monats Oktober
von: KristinaNEK: La vita è
In meinem CD-Fundus gibt es sehr viele Alben, die ich mir
wegen eines einzigen Songs gekauft habe. Dieses hier ge-
hört nicht dazu, wohl aber das erste, das ich mir von diesem
jungen Mann (ähem, wie ich gerade erfahre, ist er 5 Jahre älter
als ich, aber kennt Ihr das - irgendwie sind die Leute für einen
ja immer so alt wie auf den Plattencovern, die man von ihnen
zu Hause hat...) zugelegt habe. Das Lied hieß "Laura non c'è"
und lief 1996 die Charts rauf und runter. Also icke rin in'n Laden
und die janze Platte von Nek, so heißt er (zumindest mit Künstler-
namen), jekooft. Diese Scheibe hier, die ich mir als zweite ge-
kauft habe, gefällt mir aber momentan besser - darum ist sie
mein CD-Tip für diesen Monat.
Wie schon dem Titel unschwer zu entnehmen ist, ist Nek Italiener.
Auch alle Stücke auf "La vita è" sind auf Italienisch. Problemchen:
Iesche sprekke gahr kein Italienisch. Macht aber nix - heißt nur,
dass ich diesmal wenig zu den Texten sagen kann - obwohl es
erstaunlich ist, wie viel man doch versteht, wenn man nicht völlig
sprachunaffin ist. Zum Mitsingen reichts jedenfalls (ist ein bisschen
so wie früher als Kind, als ich - wie es meine Ältere heute auch
macht - einfach mein eigenes Englisch erfand, das diesem rätselhaf-
ten Zeug von den Beatles-Platten meiner Eltern so zum Verwechseln
ähnlich klang...). Jedenfalls, das Schöne an guter Musik ist ja, dass
man sie nicht verstehen MUSS, um sie zu mögen (aber für diesen
Mann würde ich wirklich gern Italienisch lernen!). Nek schreibt
wunderbaren Pop, der so gar nichts mit dem schrecklichen Italopop
meiner Kindheitsurlaube zu tun hat (an dieser Stelle einen herz-
lichen Gruß an die Selbsthilfegruppe "Opfer von Al Bano &Romina
Power 1979"), sondern rockt, schwelgt, anfixt, mitreißt und einfach
fröhlich macht. Und jetzt kommt das Allertollste: Er klingt genau wie
Sting in seiner besten Zeit (vgl. auch mein Lament einige Monate
weiter unten...)! Nicht nur von der Stimmfarbe und dem -umfang,
sondern auch von der Phrasierung und den Soundeffekten jenseits
des Gesangs, die er damit kreiert. Muss man einfach hören, dann
wisst Ihr, was ich meine. :o) Nek spielt lustigerweise auch Bass
(wie Sting) und geht auch im Booklet zu der anderen Scheibe
darauf ein - leider nur auch auf Italienisch, so dass ich nicht mehr
verstanden habe, als dass seine Freunde schon früh zu ihm mein-
ten: "Ey, Du klingst ja wie Sting!" ;o) Die Musik hat mit Stings aller-
dings nicht viel gemeinsam. Egal! Von Ballade bis Rock ist wie
gesagt alles dabei - meine Favoriten sind "Ci sei tu", das laut-
malerische "Sul treno" (na, die Übersetzung kann man doch fast
erraten...) und "Mi piace vivere".
Mein Fazit: Kein Superstar, aber vielleicht gerade deshalb umso
empfehlenswerter, gerade, wenn man mal eine andere Sprache
hören will. Eine Superstimme allemal - und nächstes Jahr mache
ich endlich den "Italienisch für Anfänger"-CD-Kurs... ;o)
Viel Spaß beim Hören!
Tip des Monats September
von: BulliTEDESCHI TRUCKS BAND: Revelator
Angefangen hat es, wie bei mir öfter, mit dem Jazzradio
(ein sehr zweifelhafter Sender, aber naja). Da lief ein Duett
mit Altsax (D. Sanborn) und Slidegitarre. Ziemlich geil.
Irgendwann hab ich rausgekriegt, dass Derek Trucks die
Gitarre spielt. Von ihm bis zu Susan Tedeschi ist es nicht
mehr wirklich weit. Die beiden sind verheiratet. Letztes Jahr
kamen sie ins "Huxley's" und fegten mir das Hirn aus der Birne
(ja, Frank, ich weiß, da gibt's nichts zu fegen). Zwei Drummer,
Bass, zwei Gitarren, drei Bläser, eine Hammond, zwei Chor-
sänger. Eine Mischung aus Allman Brothers, 70iger-Jahre-Soul,
einer unglaublichen Rockröhre (S. Tedeschi) und einer über-
irdischen Slidegitarre (D. Trucks). Das Ganze aufgeführt mit
unbändiger Spielfeude.............. uups, das ist jetzt wohl eher
eine Konzertkritik als ein CD-Tip geworden. Egal, Konzerte
sind eh meistens besser als CDs (Anm. d. Red.: Außer bei
uns, da ist beides gleich toll! :o) ). Die einzige Entschuldigung
für euer Nichterscheinen bei deren nächsten Gig ist ein gleich-
zeitiger Gig von Sunrise Ltd., und hier noch was zum Reinhören:
http://www.youtube.com/watch?v=UO3sUczuokQ
Bis zum nächsten Mal
Euer Bulli
Tip des Monats August
von: FrankNILE RODGERS Presents: The Chic Organization
Box Set Vol. 1 / "Savoir Faire"
Meine Lieblings-CD in diesem Monat heißt "Nile Rodgers
Presents: The Chic Organization Box Set Vol. 1 / 'Savoir
Faire'".
Auf dieser Scheibe präsentiert Nile Rodgers, der legen-
däre Bassist der Gruppe Chic, die größten Hits von Chic
sowie die von der Chic Organization produzierten Hits
aus der Zeit zwischen 1976-84 mit Norma Jean, Sister
Sledge, Diana Ross, Debbie Harry und anderen. Ein
Leckerbissen für Fans von R'n'B.
Eine Zeitreise in eine musikalische Ära, als die Welt noch
in Ordnung war. 100% tanzbar.
Tip des Monats Juli
von: JörgLEE RITENOUR u.a.: 6 String Theory
Diese 2010 aufgenommene CD ist im Grunde eine Art
Sampler, der für YAMAHA entstanden ist und auf dem
neben dem Maestro selbst eine Fülle weltberühmter
Gitarristen zu hören sind: John Scofield, George Benson,
BB King, Joe Bonamassa, Slash, Andy McKee, Johnny
Lang, Keb’, Taj Mahal, Neal Schon (Journey), Steve
Lukather, Mike Stern und die Jazzlegende Pat Martino.
Unterstützung bekommen sie von einer hochkarätig
besetzten Studioband. So hat Ritenour zwei erstklassige
Jazz-/Rock-/Fusion-Schlagzeuger verpflichten können:
Vinnie Colaiuta und Harvey Mason. Weitere Musiker sind
Larry Goldings (Piano), Nathan East (Bass) und der Per-
cussionist Paulinho da Costa.
Die Stücke decken ein weites Spektrum an Stilrichtungen,
Sounds und Grooves ab. So wird es einem nie langweilig,
weil nicht nur Endlosgitarrenläufe zu hören sind.
Viel Spaß!
Jörg
Tip des Monats Juni
von: HenrikGREGORY PORTER: Liquid Spirit
Dieses Album wurde bereits vielfach beworben und im
Januar 2014 mit dem Grammy als bestes Jazz-Album
ausgezeichnet.
Rhythmisch ausgefeilte, mit kleiner Besetzung arran-
gierte Songs mit Einflüssen aus Soul, Gospel und R&B
wechseln sich mit wunderschönen Jazz-Balladen ab.
Das Entscheidende bei Gregory Porter ist jedoch zwei-
felsfrei sein warmer, Schauer über den Rücken jagender
Bariton.
Den Titel "Liquid Spirit", nach dem auch das Album be-
nannt ist, dürfte fast jeder bereits kennen. Der Beginn
von "Lonesome Lover" erinnert mich immer etwas an
den Jazz-Klassiker "Take five", während der "Wind
song" schon fast poppig daherkommt.
Die soften Jazz-Nummern überwiegen allerdings,
meine Nr. 1 hierbei ist "Water under bridges", tief
traurig und trotzdem wunderschön.
Einfach reinhören und vom "Liquid Spirit" mitreißen lassen!
Tip des Monats Mai
von: KristinaFEIST: Let it die
Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele gute Musiker nicht
- wie viele meinen - aus den USA stammen, sondern aus
Kanada. So auch der Schöpfer dieser Platte, der überdies
auch noch eine Frau ist. Leslie Feist heißt sie, ist ein Jahr
älter als ich (also noch ganz jung, snigger snigger) und hat
vor (ich konnts kaum glauben) 10 Jahren dieses wunder-
schöne Album kreiert, mit dem sie auch international zu
größerer Bekanntheit kam. Dennoch ist es so, dass einem
meist ihr Name und die Songtitel nicht so viel sagen, beim
Hören aber fast jeder sagen wird: "Aaah ja, schon mal gehört!"
Das ist das Schicksal vieler guter, aber nicht hitradiotauglicher
(und das ist eindeutig nicht negativ gemeint!) Musiker, sagt
aber auch viel über die Art der Musik aus, die Feist macht:
Die Lieder gehen sofort ins Ohr, sind aber keine Ohrwürmer;
sie sind zum Teil von einer bezaubernden Schlichtheit, aber
nie simpel ("Gatekeeper" zum Beispiel, eins meiner liebsten,
lebt in der Urversion fast ganz von ihrer Stimme und der
Gitarre, ohne dass einem etwas fehlt), und ich finde es un-
heimlich schwer (wie eigentlich bei all meinen CD-Tips), sie in
eine musikalische Stilschublade zu packen (Frank und Jörg
sind da besser drin als ich, einfach weil sie die Schubladen
besser kennen...). Wenn die Musik ein Film wäre, würde er
nachts bei Regen während einer Autofahrt durch eine Groß-
stadt spielen. Oder vor einem verfallenen Herrenhaus bei
freundlichem Wind in Laubhaufen, die von der Herbstsonne
gewärmt werden. Oder an einem steinigen Flussufer durch
einen Canyon im Frühsommer, bevor die Hitze sich aufbaut.
Oder in einem (amerikanischen) Coffeeshop an einem
Donnerstagabend. Oder oder oder...
Meine Favoriten sind (neben "Gatekeeper", auch im bekann-
teren Remix am Ende der Platte) "Mushaboom", "One Evening",
"Secret Heart" und "Inside and out". Ihre große Stärke liegt
für mich in der Instrumentierung (einfaches Klavier, Bass,
Gitarre, schöne Rhythmik) und den genialen Arrangements -
durchdacht, aber nie zu viel des Guten, sondern ganz fein
abgestimmt von den Instrumenten oder Soundeffekts her
untereinander und mit Feists Stimme. Überhaupt, diese Stimme:
Eine tolle Mischung aus zart, leicht jazzig (obwohl sie keinen
Jazz singt) und doch sehr kraftvoll, ohne wie so viele ihrer heuti-
gen Kolleginnen gleich hart oder quietschig zu klingen. Ich bin ja
sehr frauenstimmenkritisch, aber wenn ich Feist höre, wünsche
ich mir immer, dass ich auch so eine unverwechselbare Klangfarbe
hätte (seufz)... Noch schöner hat es mal meine damals 5jährige
Nichte ausgedrückt, die (mit Hilfe ihrer Tante) schon früh einen
guten Musikgeschmack entwickelte und nach dem konzentrierten
Anhören dieser CD, die ich ihrer Mutter geschenkt hatte, ganz
ernst und voll kindlich-absoluter Entschlossenheit verkündete:
"Wenn ich groß bin, werde ich Feist." :o)
In diesem Sinne: Kaufen und hören, hören, hören!
Viel Spaß!
Tip des Monats April
von: BulliLENNY KRAVITZ: Mama Said
Bei ihm habe ich zum ersten Mal begriffen, dass man, auch
ohne was Neues zu machen, gute oder sogar sehr gute
Musik machen kann (Anm. d. Red.: Und deshalb hält Bulli es
auch schon so lange bei uns aus, hihi... ;o) ). Das Ding ist
von 1991 und klingt trotzdem wie aus den 70ern.
Meine Favoriten "It ain't over till it's over" und "What goes
around comes around" klingen schwer nach Curtis Mayfield.
Die ersten beiden Nummern werden von Slash veredelt.
Psychedelische Gitarrensounds, bei denen einem die Paisley-
muster vor den Augen tanzen. Man hört viel Hendrix, späte
Beatles, Led Zeppelin. Er bedient sich einfach bei ihnen, und
man kann ihm beim besten Willen keinen Vorwurf machen,
denn es ist einfach geil. Ach so, ehe ich es vergesse: Er ist ein
abartig guter Rocksänger.
Also bis zum nächsten Mal
Bulli
...und nicht vergessen: Alles, was ich empfehle, bitte immer
so laut wie möglich hören!
Tip des Monats März
von: FrankJAZZ JAMAICA ALL-STARS: Motorcity Roots
Die Stücke auf dieser CD sind aus der "Tamla Motown"-Hitfabrik,
aus den 60er und 70er Jahren, und liefern den Grundstock
für neue, frische Arrangements.
Wie meistens bei meinen CD-Tips: live aufgenommene
Musik, einfach ehrlich.
Ich liebe diese Scheibe!
Und Du?
Tip des Monats Februar
von: JörgJAMIE MCDELL: Six Strings and a Sailboat
In der Hoffnung, dass der Sommer nicht mehr in weiter Ferne
ist, diesmal eine Empfehlung für easy listening made in New
Zealand: Jamie McDell singt und schreibt ihre Stücke in bester
Singer/Songwriter-Tradition der anglo-amerikanischen Musik-
welt. Ihre Stimme klingt ein bisschen nach Suzanne Vega
und hat schöne Facetten in den unterschiedlichen Tonlagen.
Leider, leider ist die EMI (noch) nicht in der Lage, ihr 2012
erschienenes Debüt-Album in Europa anzubieten, man muss
also etwas im Web forschen, um die CD aufzutreiben. Dafür
bietet YouTube schon jede Menge Musik der durchaus an-
sehnlichen jungen Dame. Ich empfehle als Einstieg "You'll
Never Take That Away From Me" (der Sommerreggae 2014?)
oder "All That I Wanted" und die Ballade "That's Love".
Viel Spaß!
Jörg
Tip des Monats Januar
von: HenrikTHE HOUSEMARTINS: Now that's what I call quite good
Bei dieser CD ist der Name Programm.
Die Band hat leider nur 2 reguläre Studioalben rausgebracht
("London O Hull 4" und "The People who grinned themselves to
death"), hat sich nach 2 Jahren wieder aufgelöst und war der
Vorgänger der vielleicht etwas bekannteren Gruppe "The
Beautiful South". Mein CD-Tip ist daher dieses Album, auf dem
so ziemlich alles drauf ist (24 Songs), was die Band gemacht
hat (im Gegensatz zu dem 2004 erschienenen sogenannten
"Best of"-Album, auf dem sich 10 Stücke weniger befinden).
Die in Deutschland bekannteste Single der Housemartins und
einziger Nr.1-Hit (zumindest in England, in Deutschland immerhin
bis Platz 2 gekommen) war wohl mit Abstand "Caravan of love".
Ich weiß noch, wie in meiner Schule damals ständig "stand up …
stand up" durch die Flure hallte.
Doch auch Songs wie "I smell winter", "Build" oder "The people
who grinned themselves to death" erfreuten sich großer Beliebtheit.
Sehr schön sind hier auch die Coverversionen von "He ain't heavy,
he's my brother" (A Cappella), "Lean on me" oder "You've got a
friend" (Anm. d. Red.: Oh ja - darüber bin ich zu James Taylor
gekommen!! :o) ).
Die CD ist bei mir ein ständiger Begleiter im Sommerurlaub, weil die
Musik einfach gute Laune macht.
That's what I call quite good!!
Tips 2013
Tip des Monats Dezember
von: KristinaSNOW PATROL: Eyes Open
Neulich fiel mir auf, dass ich eine Schwäche für eine ganz be-
stimmte Art von Männerstimme habe, nämlich eine, die primär
ein lyrischer, aber gleichzeitig kraftvoller Tenor ist, aber auch
problemlos deutlich tiefer singen kann (dann mit einer ganz
eigenen Wärme). Ach ja, und sie muss natürlich einem Briten
oder Iren gehören. ;o) Der Sänger von Coldplay zum Beispiel
hat so eine Stimme, oder der von Keane, und auch ein junger
Mann (haha, so alt wie ich) namens Gary Lightbody. Er ist der
Frontmann der schottisch-irischen Band Snow Patrol, deren
Album "Eyes Open" ich diesen Monat allen empfehlen möchte,
die noch auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsgeschenk
sind (und bereits alle Scheiben von Sunrise Ltd. verschenkt
haben ;o) ).
"Eyes Open" ist für mich das bislang beste Werk der fünf Herren.
Es wartet mit Krachern wie "You're all I have", "Hands open" und
"Shut your eyes", aber auch wundervollen Balladen wie "You could
be happy" und "Open your eyes" auf, in dem Lightbody sich wünscht,
dass der/die Angesungene nach einem Unfall aus dem Koma
erwacht. Vor allem aber enthält die Platte das einzigartige
"Chasing Cars", das meinen Mann und mich zusammengebracht
hat und bis heute so etwas wie unser "signature song" ist (darf
auch bei keiner Open Stage im Molly's fehlen...). Auch das erste Konzert
von Snow Patrol, das ich besucht habe, war trotz drei (!) grottiger
Vorbands denkwürdig gut - da stimmte einfach alles. In letzter
Zeit haben die Jungs musikalisch etwas nachgelassen und an
Frische und Unbeschwertheit verloren, und das letzte Konzert
war leider ein totales Desaster. Aber vielleicht erholen sie sich
ja und kehren zur Qualität von "Eyes Open" zurück - immer mal
wieder finden sich ja auch auf ihren anderen Alben einzelne
Stücke, die aus dem gleichen Klangholz geschnitzt sind...
Was genau an der Musik so toll ist? Keine Ahnung - wenn man
sie selbst nachspielt, merkt man, dass viele Lieder von der Struktur
her recht schlicht sind (manchmal geradezu langweilig). Die Arrange-
ments aber sind klasse, und wie gesagt - diese Stimme... Ein
Genuss! :o)
In diesem Sinne: Gut schenk oder gut selberhör und Euch allen
im Namen der gesamten Band
FRÖHLICHE, FRIEDLICHE UND WOHLKLINGENDE WEIHNACHTEN!!! :o)
Tip des Monats November
von: BulliCASSANDRA WILSON: New Moon Daughter
November, der schönste Monat im Jahr!! Doch wirklich, jedenfalls,
wenn man am Kamin sitzt, ein Glas Rotwein (wahlweise einen
Joint) in der Hand und Cassandra Wilson im CD-Player. Niemand
holt die versteckten Reize meines Geburtsmonats so gut ans
Tageslicht (oder besser "aus der Abenddämmerung") wie sie.
Phyllis (meine Tochter) meint: "Die singt ja wie 'n Mann." Stimmt,
aber seit wann ist das ein Nachteil?
Eine wunderschöne Version von Neil Youngs "Harvest Moon" ist
auch drauf. Und selbst Ignoranten wie icke müssen anerkennen,
dass U2 zumindest einen guten Song gemacht haben. C.W. beweist
das mit "Love is blindness", und auf dieser Nummer ganz besonders
geil: das gestopfte, durch ein wahwah gejagte Horn.
Auf dem Cover steht "coronet". Noch nie gehört, ist vielleicht ein
Kornett. (Anm. d. neunmalklugen Red.: Bestimmt, muss ein Schreib-
fehler sein - "coronet" ist wahlweise ein Diadem oder eine Eulenart...)
Yo, haltet durch, der November hat schließlich nur 30 Tage.
Viel Spaß mit der CD
Bulli
Tip des Monats Oktober
von: FrankALEX WILSON: R&B Latino
Nicht nur die Scheibe des Monats, sondern für mich die Scheibe
des Jahres ist:
Alex Wilson "R&B Latino".
Diese allein und keine andere.
Da bleibt kein Ohr trocken.
Einfach mal reinhören und überraschen lassen.
Aber bitte nicht zu leise hören.
Wer Funk und Soul und R&B mag, kommt an dieser Musik nicht vorbei.
So, genug der Lobhudelei.
Der Mutige geht seinen Weg und findet!
Tip des Monats September
von: JörgHABIB KOITÉ: Afrika Festival Würzburg 2013
Was folgt, ist streng genommen kein CD-Tip, sondern ein Künstler-
Tip. Aber diese Abweichungen kennt Ihr ja schon von mir. ;o)
Für mich eine Neuentdeckung - die Afrika-Fangemeinde mag
darüber schmunzeln - ist der Gitarrist und Sänger Habib Koité mit
seiner Band Bamada. Man bewegt sich außerhalb der üblichen
Song-Strukturen und lauscht endlosen Melodie- und Rhythmus-
Geweben. Die akustische Materie verändert sich permanent und
doch scheinbar wenig - wie Wasser in einem Gebirgsbach endlos
gleich und doch immer anders zu fließen scheint. Sehr entspannte
Melodien mit gleichzeitig tanzbaren Rhythmen. An das für unsere
Ohren vielleicht etwas ungewohnte Timbre des Gesangs hat man
sich schnell gewöhnt.
Statt CD-Tip hier eine Linkempfehlung (man muss ja mit der Zeit gehen):
http://liveweb.arte.tv/de/video/Africa_Festival_Habib_Koite_Bamada/7791/IMADA/
Ein tolles Konzert vom Afrika Festival in Würzburg aus dem Mai 2013.
Vollbildmodus gibt bei diesem Stream das bessere und synchrone
Bild. Mauszeiger aufs Bild halten und rechts einfahrende Leiste im
obersten Feld anklicken - und Kopfhörer auf. Viel Spaß!
Tip des Monats August
von: HenrikEVA CASSIDY: The Best of Eva Cassidy
Sie soll einmal gesagt haben: "Ich habe den einfachsten Job der
Welt: Ich brauche nur zu singen und Gitarre zu spielen."
Singen und Gitarre spielen können viele, der Unterschied ist die
Art und Weise, wie sie es tun.
Eva Cassidy tat dies jedenfalls mit derart viel Gefühl in der Stimme,
wie man es nur selten hört, auf eine Weise, die Herz und Seele des
Zuhörers berührt. Musik zum Genießen und Dahinschmelzen.
Leider ist diese begnadete Künstlerin bereits 1996 viel zu früh im
Alter von 33 Jahren verstorben. Vielen ist sie durch den Film
"Tatsächlich Liebe" bekannt geworden, auf dessen Soundtrack
einer ihrer schönsten Songs (auch eins meiner Lieblingslieder)
"Songbird" erschienen ist. Auch ihre Version von Stings "Fields of Gold"
(Anm. d. Red.: ein wunderbares Cover, siehe auch CD-Tip Juli! :o)) wurde
Ende der 90er im deutschen Radio gespielt.
2012 ist nun ein mit 20 Titeln gespicktes "Best of"–Album erschienen,
auf dem neben den beiden erwähnten Titeln auch die Cassidy-
Interpretationen von Songs wie "What a wonderful world", "True
Colours", "Time after time", "Over the rainbow", "Ain’t no sunshine"
und "Imagine" u.v.m. neben einigen Traditionals zu finden sind.
Für Leute, die noch keine CD von Eva Cassidy besitzen, sollte dieses
Album ganz oben auf dem nächsten Einkaufs- oder Wunschzettel
stehen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen.
Tip des Monats Juli
von: KristinaSTING: Ten Summoner's Tales
Diesen Monat bin ich mal nostalgisch und empfehle einer meiner
ersten und immer noch liebsten CDs. Nostalgisch werde ich dabei
aus mehreren Gründen - ich habe diese CD damals von einem be-
sonderen Menschen geschenkt bekommen, ich war 20 Jahre jünger
(und damit zwar nicht besser, aber das heißt, dass seitdem einfach
mal eben so 20 Jahre vergangen sind - unglaublich...!!), aber vor
allem transportiert mich diese CD in eine Zeit zurück, als der Künstler
auf dem Höhepunkt seines Schaffens war - und heute (zumindest in
meinen Augen) davon so weit entfernt ist wie nur irgendwas.
Die Rede ist von Sting und seinem Album "Ten Summoner's Tales", was
übrigens ein Wortspiel mit seinem richtigen Namen Gordon Sumner ist
("Summoner" heißt soviel wie "Bote", aber damit genug der Klugscheißerei).
Unter den 12 Liedern (10 + Prolog + Epilog), von denen keins wie das
andere ist, aber jedes unheimlich kraftvoll und - egal ob Ballade oder
Kracher - auf seine Weise sehr berührend, finden sich zeitlose Hits wie
"If I ever lose my faith in you", "It's probably me", "Shape of my heart"
und vor allem "Fields of Gold". Ich weiß, manch einer kann das Lied in-
zwischen wahrscheinlich nicht mehr hören, aber ich kriege immer noch
schon beim ersten Akkord ein ganz flauschig-warmes Gefühl im Bauch
wie bei nur ganz wenigen Stücken (eins von diesen Liedern, bei denen
die Musik direkt von den Ohren ohne Umweg übers Hirn in den Magen
geht - oder das Herz, je nachdem, wo so das eigene Qi sitzt...).
Kritiker werden diesem Album vorwerfen, dass es recht mainstreamig
sei, was zum Teil stimmt, aber manchmal ist Mainstream ja nicht schlecht,
wenn damit melodiös-eingängig gemeint ist (Qualität muss ja nicht
immer unbequem für die Ohren sein). Was es für mich auszeichnet,
sind - wie bei Sting so oft - die Texte und die Geschichten, die er wie
im Albumtitel versprochen auch wirklich erzählt. Mit einer gehörigen
Prise Selbstironie, einem nur von wenigen Musikern erreichten Sprach-
gefühl (was habe ich an Englisch von diesem Mann gelernt!), sehr viel
Witz und aber auch Ernsthaftigkeit und damit verbundener Unkitschig-
keit, wenn es um große Gefühle geht, macht olle Gordon diese Scheibe
immer wieder zum Genuss - jenseits der wunderbaren Melodien und
Harmonien und seiner unvergleichlichen Stimme.
Tja, und hier kommt der kleine Stich im Herzen - so gut wie damals ist
Herr Sumner leider nie wieder geworden. Davor gab es einige ähnlich
schöne Alben (Neugierigen sei hier vor allem sein Debüt-Soloalbum
"The Dream of the Blue Turtles" empfohlen), aber danach... Der grandios-
tragische künstlerische und stimmliche Verfall eines meiner Ansicht
nach herausragenden Künstlers, der sich selbst dem Zwang unter-
worfen hat, sich immer neu erfinden zu müssen - eine zum Scheitern
verurteilte Mission, wenn man etwas richtig Gutem immer noch etwas
vermeintlich Besseres draufsetzen zu müssen meint (vielleicht hat er
auch deshalb seit 10 Jahren offiziell keine neuen Eigenkompositionen
mehr veröffentlicht). Mit dieser Entwicklung ist er weiß Gott nicht allein,
doch davon erzähle ich ein andermal. Jedenfalls: Schade, schade, schade. :o(
Aber auf "Ten Summoner's Tales" - und damit bin ich am Ende meiner
wie immer schrecklich langen Ausführungen - genieße ich Sting nochmal
so, wie er für mich ist, und denke gern an die Zeit zurück, in die er für
mich gehört. So viel Nostalgie muss einfach sein dürfen. :o)
Tip des Monats Juni
von: BulliANDREW LUBMAN: Because
Hi Folks,
es wird zunehmend schwerer, einen vernünftigen CD-Tip hinzu-
kriegen. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll?!!? Ich hab schon alles
empfohlen, was mir an CDs wirklich gut gefällt. Also muss mal
wieder das Zwischennetz herhalten. Nachdem ich Euch neulich
2 Stunden Livejazz zugemutet habe, sind es diesmal nur 2.28 Minuten.
Andrew Lubman heißt der Typ. Er singt neun Stimmen. 3x John, 3x Paul,
3x George. Die Matheprofis unter Euch habens schon mitgekriegt, es
ist ein dreistimmiges Werk und heißt "Because" und ist von den Beatles
und es ist einfach nur schön.
Hier ist übrigens der Link von dem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=0pe5_dpJkCQ
Viel Spaß beim Hören und Sehen (ist auch optisch ein Vergnügen!)
Bulli
Tip des Monats Mai
von: FrankDAVE VALENTIN: World on a String
What shall I say? Reinhören und gut fühlen!!
Musik völlig zeitlos, immer aktuell und jedweder Depression vor-
beugend. Auch für Wetterfühlige bestens geeignet.
Tip des Monats April
von: JörgADELE: Live at the Royal Albert Hall (DVD)
Sie zieht das Publikum von der ersten bis zur letzten Note in ihren
Bann und ist dabei nicht der unnahbare Star, sondern bekennt
während des Konzerts freimütig: "This is a dream come true" - und
dieser Zauber springt über. Sicherlich ein ganz besonderer Abend
in dieser ehrwürdigen Halle von einer nicht in die üblichen Show-
Kategorien passenden Künstlerin...
Ich hoffe, da kommt noch mehr.
Tip des Monats März
von: HenrikGEORGE MICHAEL: Songs from the Last Century
Wie schief musikalische Ausflüge in andere Stilrichtungen gehen
können, haben in der Vergangenheit schon einige Künstler gezeigt.
Dass es auch anders geht, beweist erneut George Michael.
Seine Wandlungsfähigkeit hat er ja bereits bei seinem Tribute-
Auftritt mit Queen bewiesen, bei dem er "Somebody to love"
performed hat, wie es besser wohl nur der einzigartige Freddie
Mercury selbst geschafft hätte.
Mit seinem Album "Songs from the Last Century" hat er ein wunder-
schönes Werk geschaffen, eine komplett gelungene Überarbeitung
verschiedener Songs aus unterschiedlichen Stilrichtungen.
Mit dem wundervollen Opener "Brother can you spare a dime" wird
man perfekt auf den Stil des Albums eingestimmt. Um ein paar
Highlights zu erwähnen, seien hier erwähnt "Roxanne" (The Police),
"My Baby Just Cares" (Nina Simone) und "Miss Sarajevo", welches
ich persönlich besser als das Original finde (U2 feat. Luciano Pavarotti).
Keine eigenen Songs, irgendwie alles anders und trotzdem typisch
George Michael, der es schafft, dieser Vielfalt von Songs seinen
eigenen Stempel aufzudrücken und so zu interpretieren, als hätte er
sie selbst geschrieben.
Es haucht einfach keiner so schön wie George Michael.
Tip des Monats Februar
von: KristinaBILLY JOEL: Cold Spring Harbor
Lange konnte ich mit Billy Joel nicht allzuviel anfangen - Klassiker
wie "We didn't start the fire" fand ich schon irgendwie ganz gut,
aber mit seinem Frauenbild, zumindest wie ich es aus Liedern wie
"Just the way you are" oder "She's always a woman" entnahm,
hatte ich so meine Schwierigkeiten. Zudem war es die Zeit, als
"River of Dreams" im Radio rauf- und runtergespielt wurde, ein Lied,
das mir immer noch Übelkeit bereitet (sorry, Billy!). Aus irgendeinem
Grund schenkte ich allerdings kurz darauf meinem großen Bruder
das Album "Cold Spring Harbor" - ich glaube, es war nicht besonders
teuer und er mochte Billy Joel, also ein passendes Geschenk.
Irgendwann habe ich dann selbst mal aus purer Langeweile die
Scheibe aufgelegt - und war hin und weg. SO hatte ich mir Billy Joel
NIE vorgestellt! Unlackiert, uneitel und ungeglättet, dabei trotzdem
sehr virtuos im Gesang und vor allem mit einer rohen - im Sinne von
kraftvoll und mitreißend - Leidenschaft, die mich bis heute berührt.
Das Jahr ist 1971, die Instrumentierung ist denkbar schlicht - vornehm-
lich Piano und Stimme des 22jährigen Billy Joel (Mehrstimmigkeit scheint
er erst später für sich entdeckt zu haben, und dann ja auch eher dezi-
diert...), ein gerades und unprätentiöses Schlagzeug und hier und da mal
ein Hauch von Bass. Auch die Songs an sich sind eher einfach, zumindest
auf den ersten Blick, geradeheraus würde man wohl sagen. Der Mann singt,
was er sich so denkt, ohne große Tiefsinnigkeiten, dabei aber nicht ohne
eine gewisse Scharfzüngigkeit und genaue Beobachtungsgabe. An sich
alles überhaupt nichts Aufregendes, und doch, und doch... Irgendwas hat
dieses Album. Vielleicht erfordert es die richtige Stimmung, die Art, in der
einem ein Mann am Klavier, der anscheinend nur für sich selbst zu spielen
scheint, genau genug ist. In der einem die einfachen Wahrheiten erschla-
gend genug vorkommen; oder in der es einfach nur darum geht, auch
mal mit kleinen Hackern in die Tasten zu hauen, weil einem danach ist
und Musik machen einfach Spaß macht. :o)
Meine Favoriten: "Everybody loves you now", wenns einem ganz gut
geht, und "Got to begin again", wenn dem eher nicht so ist. Und wer dann
Gefallen an Mr. Joel gefunden hat, wird auch ein Album wie "Piano Man -
The Very Best of Billy Joel" ganz anders zu schätzen wissen - auch eine ganz
tolle Platte, aber das ist eine andere Geschichte... ;o) (Und nicht vergessen:
Track 5 überspringen - siehe oben...).
Mein Fazit für das gesamte Oeuvre übrigens: Je älter die Songs, desto besser.
Enjoy! :o)
Tip des Monats Januar
von: BulliJAMES CARTER ORGAN TRIO: Jazzwoche Burghausen 2004
Neues Jahr, neue Medien. Diesmal kein CD-Tip, sondern - ja,
was eigentlich? - Nennen wirs einen "youTube-Tip". Dass ich
mal einen Tip zu einer Band ohne Bassisten geben würde,
hätte ich auch nicht gedacht. Aber die Band hats wirklich
verdient. Wem 2 Stunden zu viel sind (so lange dauert das
Konzert), der sollte mal bei Minute 53 einsteigen und sich
"Killer Joe" samt Intro reinziehen.
Jo, also einfach die Überschrift von diesem Tip bei youTube
eingeben und wohlfühlen. Ach so: nicht vergessen, bitte so
laut wie möglich hören.
Ein lautes!!!!! neues Jahr wünscht euch
Bulli
Tips 2012
Tip des Monats Dezember
von: FrankTINARIWEN +|O:| : Imidiwan: Companions
Als ich Anfang November die Ankündigung für ein Konzert sah,
dachte ich mir: "Mensch, von denen hast Du doch auch CDs im
Regal, hör Dir die doch mal wieder an." Danach stand fest: Das
wird mein CD-Tip für Dezember.
Nach meinem Geschmack die perfekte Musik für die kalte Jahreszeit.
Ich möchte jedoch diesmal nicht verraten, um was für ein Genre
es sich handelt oder um welche Besetzung. Nur soviel: Die Wüste
lebt und selbst hören ist sowieso viel geiler...
Tip des Monats November
von: JörgALISON KRAUSS & UNION STATION: Live
Meine CD-Empfehlung des Monats ist diesmal eine DVD, und
auch gleich noch eine Doppel-DVD.
Aber da Weihnachten ja um die Ecke schaut … die lohnt sich
wirklich sehr. Habe sie neulich bei einem Freund kennengelernt
und sie spontan zu meiner neuen Lieblingsstimme erklärt.
Was nicht so oft vorkommt, man ist ja kritisch.
Wessen Herz für Country schlägt, der ist bei ihr richtig: Sie
singt amerikanisch und folkig in allerbester Manier, ist in den
USA schon lange eine bekannte Größe und ist dort bereits mit
allen Country-Stars zusammen aufgetreten. Der eine oder
andere erinnert vielleicht den Song, der auch bei uns in die Charts
kam: "When You Say Nothing At All".
Die Dame heißt Alison Krauss, führt schon seit langem ihre
eigene phantastische Band Union Station und wurde bislang mit
27 Grammys und mit dem Ehrendoktortitel des berühmten "Berklee
College of Music" ausgezeichnet.
Da ich als Saxophonist ein Freund von Balladen bin, empfehle ich
das Stück "Ghost In This House" als Einstieg – Gänsehaut garantiert.
Übrigens als Vorgeschmack auch auf YouTube leicht zu finden.
Tip des Monats Oktober
von: HenrikMAROON 5: Songs about Jane
Starke Beats, eingängige Melodien und die markante Stimme
ihres Sängers zeichnen diese Band aus Kalifornien aus.
Derzeit in den Charts vertreten mit ihrem Song "Moves like
Jagger" (gemeinsam mit Christina Aguilera) haben sie sich zwar
ein wenig von ihren Ursprüngen entfernt, haben aber ihren
Ohrwurmcharakter keinesfalls verloren.
Die erste CD "Songs about Jane" ist weiterhin mein Favorit,
auch wenn die nachfolgenden CDs nicht an Qualität verloren
haben. Doch nur auf dieser finden sich die Nummern, mit denen
sie berühmt geworden sind, wie "Sweetest goodbye", "This love",
"She will be loved" und vor allem "Sunday morning" - einigen Fans
vielleicht besser in der Cover-Version von Sunrise Ltd. bekannt. ;o)
Die CD ist ein Muss für alle Freunde von melodiös rockigem Pop.
Tip des Monats September
von: KristinaCAROLE KING: Tapestry
Seit meinem ersten CD-Tip (s. gaaanz unten) habe ich er-
staunlicherweise immer nur Männer empfohlen - dabei gibt
es auch jede Menge Alben sehr hörbarer Damen in meinem
CD-Regal, und ich finde, die gehören auch in Eures... ;o)
Allen voran dieses hier. Die älteren unter uns kennen Carole King
noch quasi persönlich, als echte musikalische Zeitgenossin. Wer
jetzt sagt: "Nee, nie gehört!", kann aber garantiert mindestens
einen der folgenden Songs mitsummen oder gar -singen:
"Crying in the rain", "I feel the earth move", "Will you still love me
tomorrow?", "Take good care of my baby", "Hard Rock Café" oder
"One fine day" - na, stimmts oder hab ich recht? :o)
Alles geschrieben von Carole King, und im Laufe der Jahre dann
früher oder später auch von ihr selbst aufgeführt, nachdem sie zu-
nächst als Schreiberin großer Hits für andere Künstler tätig war. An-
gefangen hat sie mit 16 Ende der 50er Jahre; 70 ist die Frau dieses
Jahr geworden, Mann, ich konnts kaum glauben... Wenn man sie
einmal gesehen hat, mit welch entspanntem Schalk und gleichzeitiger
ungekünstelter Inbrunst sie ihre Musik macht, dann kann man sie ein-
fach nur mögen. Eine ganz bescheidene Frau mit viel musikalischem
Gefühl in jeder Körperzelle - Hut ab!
Ich mag sie (auch) besonders, weil sie eine kongeniale Partnerin von
James Taylor war und bis heute ist und ihm ihren Song "You've got a
friend" überlassen hat, der sein einziger Nr.1-Hit werden sollte. Wenn
das keine Freundschaft ist... :o)
So, jetzt aber endlich mal zu "Tapestry": Das ist sozusagen ihr
Meisterstück aus dem Jahr 1971. Es vereint meine liebsten Songs von
ihr auf einem durch und durch angenehmen und extrem gut zu hören-
den Album - "So Far Away", "It's Too Late", das schon genannte "Will
you still love me tomorrow?" und natürlich "You've got a friend". Und
man hört hier wunderbar diese ganz eigene Stimme und ihre eigenwillige
Art, Klavier zu spielen. Die Stimme klingt komischerweise gleichzeitig
etwas nasal und ganz heiser, manchmal minimal neben dem Ton, aber
das liegt immer nur daran, dass sie ihre ganze Leidenschaft in jede
Zeile packt - mal Wut, mal eine gewisse selbstironische Resignation, dann
wieder Verwunderung, Trost oder Sehnsucht, aber immer hat das alles
irgendwie mit Liebe zu tun. Das ist nicht kitschig, auch wenn es bei mir
Dödel jetzt so klingen mag, sondern herrlich menschlich und eben auf-
richtig leidenschaftlich - nicht, um die Scheibe besser zu verkaufen,
sondern weil sie es so meint. Ach ja, und das Klavierspiel, naja, ent-
sprechend... ;o) Unglatt, mit Ecken und Kanten, eben zum Hinhören.
Etwas Blues, etwas Soul, zugegebenermaßen natürlich kein "schwarzer",
viel Rhythm, etwas Folk und ab und an sogar Rock. Für jede Stimmung
zu gebrauchen!
Also: Enjoy! :o)
Tip des Monats August
von: BulliRAY CHARLES: True to Life
Weiß noch jemand, was er 1977 gemacht hat (ja, außer dir,
Kristina; ich wende mich hier grade an reifere Persönlichkeiten)?
Ich jedenfalls nicht, oder doch! Das war das Jahr, in dem sich
die Effizienz der finnischen Justiz eine eingehende Untersuchung
meinerseits gefallen lassen musste. Meine Begeisterung hielt
sich in Grenzen. Aber genug gefaselt. Ray Charles, ihr ahnt es,
wusste genau, was er tat. Er nahm diese Platte auf, und obwohl
ja eigentlich alles, was er anfasst, zu Gold wird, ist diese was
Besonderes. Ich hab sie mir vor 30 Jahren gekauft und ich liebe
sie wie am ersten Tag. Wenn der Begriff "Soul" nicht schon exis-
tieren würde; hierfür müsste man ihn erfinden. Natürlich ist die
ganze Platte geil, aber wer partout erstmal reinschnuppern will,
dem sei vor allem "I can see clearly now", "The jealous kind" und
"Let it be" ans Herz gelegt.
Tja, auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole:
Hört den Shit so LAUUUUUT wie möglich.
Bis bald
Bulli
PS: Hat das Jahr 1977 außer Kristina und "True to Life" eigentlich
noch was Vernünftiges hervorgebracht? (Anm. d. Red.: Ich bin
gerührt... :o) )
Tip des Monats Juli
von: JörgCHAKA KHAN: Epiphany
Diesmal empfehle ich ein Album nur wegen eines einzigen
Songs, der es aber in sich hat.
Chaka Khan kennt jeder, spätestens seit sie 1983 zusam-
men mit Rufus und "Ain't Nobody" einen, wenn nicht den
besten Dancefloor-Hit aller Zeiten gelandet hat.
Dass sie auch ganz lyrische Seiten hat, zeigt sie in der
weniger bekannten Ballade "Love Me Still" zusammen mit
Bruce Hornsby, der sie am Klavier begleitet und den Song
auch für den Film "Clockers", ein von Spike Lee 1995 ge-
drehtes Drogendrama, geschrieben hat.
Wenn man das Stück auf YouTube anklickt, findet man
einen Kommentar, dem ich mich nur, wie man so schön
sagt, "vollumfänglich" anschließen kann:
"Chaka invokes some deep soulful resonance that sur-
passes the ability of written language to describe. Just
listen and allow your heart to be touched, your mind to
be stimulated, your spirit to be uplifted and your emotions
to be stirred."
Viel Vergnügen!
Tip des Monats Juni
von: FrankKROKE: Seventh Trip
Aus unserem Europa, genauer gesagt aus unserem Nach-
barland Polen, kommt Kroke ursprünglich. Ursprünglich ist
die Band eine Klezmer-Band. Diese 7. Scheibe ist aber sehr
weit entfernt von dem, was man gemeinhin unter Klezmer-
Musik versteht. Für mich sind es Klangbilder, Klanglandschaften,
die sich entfalten. Diese Musik macht glücklich. Nicht das
große Glücksgefühl, sondern das kleine Glück. Die Musik treibt
nicht an, sondern lässt einen treiben. Eine Scheibe für alle
Gelegenheiten.
Tomasz Kukurba: viola, violin, fl, v, perc
Jerzy Bawol: accordion
Tomasz Lato: bass
Gäste:
Tomasz Grochot: drums
Dariusz Grela: ideas
Mein erster Hörtip: Titel 2 - "Papillon" (im 11/8-Rhythmus)
Prädikat: suchtbildend!
Tip des Monats Mai
von: HenrikERIC CLAPTON: Pilgrim
Das 1998 erschienene Album wurde von vielen Kritikern
zerrissen, denen die neue Scheibe vom "Slowhand" zu
weit weg vom Blues und für ein Pop-Album nicht modern
genug war. Wer hier Blues pur oder langatmige Gitarren-
soli erwartet, wurde/wird hier sicherlich enttäuscht.
Für mich war es das erste Clapton-Album, das ich gekauft
habe (sicher auch, weil ich kein eingefleischter "Blueser"
bin), und es ist bis heute eine meiner Lieblings-CDs, die
immer wieder den Weg in den CD-Player findet.
Die Feinheiten der Stücke eröffnen sich dem Zuhörer
mitunter erst bei genauerem und wiederholtem Zuhören.
Der Blues, in dem Claptons Wurzeln liegen, kommt immer
wieder durch, ohne jedoch dominant zu sein.
Eine abwechslungsreiche, melancholisch-melodische CD
mit einem Gesang, der kaum intensiver und gefühlvoller
sein kann, geprägt von einem Leben mit vielen Höhen und
Tiefen.
Meine Lieblingsstücke sind denn auch eher die balladigen
Nummern "My father's eyes", "River of tears", "Circus" und
"Born in time".
Tip des Monats April
von: KristinaPAUL SIMON: Graceland
Es gibt so Musiker, die sind ein essentieller Bestandteil
des jeweiligen Soundtracks unseres Lebens. Irgendwie
waren sie schon immer da, und irgendwie wird man sie
auch immer hören. Man erinnert sich wie heute an Kon-
zerte von ihnen; mit wem man da war, wie man sich
gefühlt hat, wie das Wetter war - und oft liegt das nicht
zuletzt daran, dass diese Musiker schlicht und ergreifend
GUT sind, und das ein ganzes Leben lang. So geht es mir
mit Paul Simon, sowohl als eine Hälfte von Simon & Garfunkel
als auch als Solist. Ein Musiker, den ich uneingeschränkt
schätze, egal in welcher Schaffensphase; und der auch im
Alter nicht, wie leider so viele andere, schlechter wird.
(Gedankliche Verbeugung!)
Zum Album: "Graceland" ist eines der besten, wenn nicht
sogar DAS beste, von Paul Simons Werken, finde ich. Die
11 Stücke sind durchweg musikalisch brillant und dabei
trotzdem nicht künstlerisch überladen, sondern kommen im
Gegenteil mitunter ganz schlicht daher - nur wer sich davon
nicht mitreißen lässt (was schwierig ist!), sondern mal genau
hinhört, merkt erst, wie da jeder Ton stimmt, jede rhyth-
mische Phrasierung genau SO sein muss, und vor allem diese
Harmonien... Unglaublich! "Graceland" wurde 1986 in Südafrika
aufgenommen, also noch zu Zeiten von Apartheid, und Paul
Simon arbeitete darauf mit großartigen schwarzen (darf man
das heute noch - oder wieder - sagen?) Künstlern zusammen,
die meines Erachtens das Album erst mit zu dem machen,
was es ist. Das Tolle daran: Dabei ist nicht das pseudo-folklo-
ristische, paternalistisch-angestrengte Streben eines amerika-
nischen Mannes in der Midlife-Crisis zu hören, der "mal was
anderes" zu machen müssen meinte und damit peinlich-grandios
auf die Schnauze fällt. Im Gegenteil: Paul Simon drängt sich
seinen Kollegen weder auf noch versucht er sie zu imitieren -
auf wundersame Weise gelingt es ihm (anscheinend mühelos),
aus ihrer und seiner Musik etwas ganz Neues zu schaffen, das
aber völlig selbstverständlich und wie aus einem Guss klingt,
selbst wenn, wie z.B. bei "Diamonds on the Soles of her Shoes"
totale Stilbrüche und einzelne Teile hörbar sind. Dazu über allem
seine unverwechselbare Stimme, die mit Leichtigkeit und
dennoch großer Intensität mal hier, mal da unterwegs ist -
Wahnsinn.
Fazit: Ein wunderschön unangestrengtes und unanstrengendes
Album, das wirklich in JEDEN CD-Schrank gehört. Danke, Paul! :o)
Tip des Monats März
von: FrankSUNRISE LTD.: The Sunrise Kingdom
Endlich, die Reise geht weiter. Ich hatte das Glück, die
neue CD der Berliner Ausnahmeband vorab zu hören.
Diese sollte ja eigentlich schon Anfang des Jahres auf
den Markt kommen, aus produktionstechnischen Gründen,
heißt es, hat sich der Termin auf Ende März verschoben.
Ich glaube ja, die Künstler haben noch bis zum Schluss
am perfekten Sound gearbeitet...
Also, wo fange ich an ?
Das Markenzeichen der Band, die ausgefeilten Gesänge,
reißen einen schlichtweg vom Hocker. Einfach schön.
Und dann die Auswahl der Songs: Von der gefühlvollen
Ballade bis zur kraftvollen Up-time-Nummer ist wieder
alles vertreten.
Mein Hörtip: "For you I would" - wer sich in diesen Song
nicht verknallt, ist selber schuld (Anm. d. Red.: Vielen Dank!
:o) ).
Kurz, die vierte Scheibe von SUNRISE LTD. ist wieder ein
Hammer. Deshalb mein Tip: Kaufen und hören, hören,
hören und einfach wohlfühlen.
Tip des Monats Februar
von: BulliHUBERT VON GOISERN UND DIE ALPINKATZEN: Omunduntn
Goisern, ein paar Kilometer südwestlich von Salzburg,
mitten in den Bergen. Oan Beisl (uff berlinerisch "ne
Kneipe"), pickepackevoll mit Menschen - alte, junge,
sehr alte, sehr junge, männliche, weibliche - wahr-
scheinlich alle aus dem Dorf. Alle reden durcheinander,
ziemliches Chaos. Aber auf einmal ist alles ruhig und
dann gehts los. Einer fängt an zu singen; einen Ton;
er hält ihn. Einer nach dem andern steigt ein, jeder
nur einen Ton. Es entsteht ein vielstimmiger Akkord.
Jeder hält den Ton, solange er Luft hat. Dann singt er
einen anderen. Durch die unterschiedliche Kondition
der Leute wechseln die einzelnen Töne des Akkordes
willkürlich. Da jeder singen kann, was und wann er will,
entstehen komplett abgefahrene Sounds. Klingt teilweise
sehr harmonisch (sind ja schließlich alle mit Volksmusik
aufgewachsen), teilweise auch modern (bei so vielen
Leuten kriegt nicht jeder mit, was der Andere grade
singt). Kriegt kein Synthesizer hin; psychedelisch, teil-
weise auch meditativ. So ist er also musikalisch aufge-
wachsen, der kleine Hubert.
Zurück zur CD, musikalische Einflüsse kommen vom
Reggae, Heavy Metal, steirischer Volksmusik, Rock'n'Roll,
und zwei witzige Versionen von "Blue Monk" und "Georgia"
sind auch zu hören. Gesungen wird steirisch (keine Sorge,
Texte zum Mitlesen sind im Booklet).
Tja, viel Vergnügen beim Reinhören
Euer Bulli
PS: Titel Nr. 8, "Kuahmelcher", gibt so ein bisschen die
oben beschriebene Stimmung wider.
Tip des Monats Januar
von: JörgDAVID SANBORN: Voyeur
David Sanborn, der als Kind nach überstandener Polio-
Erkrankung auf Anraten seines Arztes zur Körperer-
tüchtigung mit dem Saxophonspiel begonnen hatte,
hat besonders dem Alt-Saxophon in der Pop-Musik
zu einem neuen Sound verholfen. Dieser energetische
Sound konnte sich auch im Zusammenspiel mit den mit
immer mehr Effekten ausgestatteten E-Gitarren durch-
setzen und wurde so für eine ganze Generation von
jungen Saxophonisten besonders in Amerika zum Vorbild.
Auf "Voyeur", einer seiner frühen, 1981 noch analog
aufgenommenen Scheiben, lässt er eindrucksvoll alle
Facetten seines Könnens aufblitzen - natürlich im damals
zeitgemäßen funky style.
Dass sein Sound durchaus nicht allen gefällt, zeigt eine
kleine Anekdote aus seinem Leben: Als er sich als Jugend-
licher am Pariser Konservatorium bewarb und beim Halb-
gott für klassisches Saxophon, Marcel Mule, vorspielte,
soll der nur trocken gesagt haben: "Wer hat dich hier
reingelassen?"
Tips 2011
Tip des Monats Dezember
von: HenrikKEANE: Hopes and fears
Immer schneller, lauter, höher, weiter, bombastischer und
abgedrehter. Ein Trend, der in allen Bereichen anhält.
Dass man für gute Musik nicht unbedingt monströse
Computereffekte und Sounds, bis zur Unkenntlichkeit
verzerrte Gitarren oder ganze Orchester als Begleitung
braucht, stellt "Keane" mit seinem Debüt-Album aus dem
Jahr 2004 klar unter Beweis.
Das Trio aus GB hat mit Piano, Schlagzeug und Gesang
eine durchgehend harmonische CD aufgenommen, die
von Ohrwürmern wie "Somewhere only we know" (1. Single),
"Everybody's changing" oder "Bend and Break" (und
eigentlich allen anderen Stücken auf dem Album) nur
so wimmelt.
CD ins Auto - 1 Mal hören, beim 2. Mal lauthals mitsingen.
So einfach und gleichzeitig schön kann Musik sein!
Tip des Monats November
von: KristinaBARENAKED LADIES: Stunt
Einige Jahre ist es jetzt her, da schaltete ich unmotiviert
im Fernsehen umher und blieb bei einem Ausschnitt vom
aktuellen "Rock am Ring" hängen. Da standen 5 Typen auf
der Bühne und machten auf Boyband, aber es war mehr
die Anti-Boyband schlechthin - so wie in diesen blöden
amerikanischen Teeniefilmen, wo sich der Dicke, der
kleine Bebrillte, der lange dünne Rothaarige und der
Schüchterne zusammentun, um gegen die gutaussehenden,
beliebten Gemeinen aufzubegehren. Irgendwie total
skurril - aber jetzt kommts: Die Jungs haben getanzt, da
hätte sich Take That noch 'ne Scheibe von abschneiden
können (kennt die überhaupt noch einer außer mir...?!).
Und damit nicht genug, sie sangen ein herrlich ironisches
Medley aller möglichen Songs, darunter auch solche Dinger
wie "Memory" aus "Cats", das ein dicker Bebrillter mit einer
Leichtigkeit zum Besten gab (untransponiert!) - kurz: Ich war
hin und weg! :o) Am nächsten Tag rein in'n Laden und Scheibe
gekauft, und seitdem bin ich Fan. Der Name der Band:
Barenaked Ladies, die splitterfasernackten Damen. Sie kommen
aus Kanada und zeichnen sich nicht nur durch ihre Spielfreude aus
(für mich immer ein Kriterium guter Musik, siehe auch weiter
unten), sondern vor allem auch durch ihre teils urkomischen
Texte. Subtil, (selbst-)ironisch, einfach witzig. Und aber eben
auch musikalisch richtig gut.
Die Ladies haben mehrere empfehlenswerte Platten gemacht,
Euch ans Herz gelegt sei heute "Stunt" - das mainstream-
rockigste aus dem Jahr 1998 (mein Gott, so lange ist das
schon wieder her??!) mit so genialen Titeln wie "Alcohol" (ein
MUSS für jeden Trost-Sampler für Freunde mit frisch ge-
brochenen Herzen!), "It's all been done" oder "I'll be that girl".
Wer mehr will, kaufe sich als nächstes "Gordon" - herrlich
durchdacht und noch einen Tick intelligenter, dafür weniger
krachig als "Stunt".
Enjoy! :o)
Tip des Monats Oktober
von: FrankBEBO & CIGALA: Lagrimas Negras ["Schwarze Tränen"]
Ein kubanischer Pianist und ein spanischer Flamencosänger.
Für jeden, der gefühlvolle Balladen mag, ist diese Scheibe
ein Muss. Toll arrangierte Stücke voller Sehnsucht und
Schmerz fast ohne Rhythmusinstrumente.
Für mich steht diese Musik für pures Gefühl, ist Poesie in
Musik. Die Seele liegt offen. Ehrlich und wahrhaftig.
Niemals Klischee, kein Kitsch. Nur der alltägliche Wahnsinn.
Super...
Die zweite Scheibe "Dos Lagrimas" ist genau so schön.
Tip des Monats September
von: JörgLITTLE RIVER BAND: Re-arranged
Die erste australische Band, die je in den USA erfolgreich
wurde, und das zu Recht. Die Songs, wie z.B. "Long Way
There" oder "Happy Anniversary", die auch heute noch zün-
den und zuverlässig die Tanzflächen der Diskos füllen.
Alle Titel sind neu aufgenommen und - funny enough -
kein Gründungsmitglied der Band spielt mehr mit, aber
es gibt sie noch. Mit perfektem, mehrstimmigem Gesang,
satten Rocksounds und unvergesslichen Melodien.
Ain't nothin' like it!
Tip des Monats August
von: BulliJOSHUA REDMAN ELASTIC BAND: Momentum
Stell Dir vor: Anfang der 90er. Rushhour in Palermo.
Hauptstraße, zwei Spuren in jede Richtung sind markiert.
Tatsächlich siehst Du aber sieben Autoreihen neben-
einander. Mal fünf in die eine und zwei in die andere,
mal drei in die eine und vier in die andere Richtung. Der
Verkehr fließt mit ziemlicher Geschwindigkeit. Das Ganze
bei ziemlicher Hitze und mit permanentem Gehupe
garniert; also komplettes Chaos. Aber es funktioniert.
Jeder kommt ans Ziel und es gibt keine Unfälle. Regeln
existieren nur, solange es die entsprechende Situation er-
fordert. Eine Sekunde später gilt das Gegenteil oder die
Regel wird abgeschafft. In etwa so muss man sich das
Schlagzeugspiel von Brian Blade und Jeff Ballard vor-
stellen; chaotisch, hektisch, unfallfrei und zum Ziel bringend
und unglaublich groovend. Joshua Redman bewegt sich
dazu wie ein Fisch im Wasser. Für alle die, denen das zu
jazzig und intellektuell ist: "Flea" von Red Hot Chilli Peppers
ist am Bass zu hören. Ansonsten gilt, was schon Miles
Davis für seine LP "Agharta" empfohlen hat: "We suggest
that you play this record at the highest possible volume."
Viel Spaß beim Hören
Bulli
PS: Für das Nichterwähnen von Sam Yahel (Keyboard,
Synth-Bass) werde ich von der Jazzpolizei wahrschein-
lich zu 10 Jahren Musikantenstadl hören verurteilt.
Tip des Monats Juli
von: HenrikTHE CORRS: Unplugged
Wer kennt sie nicht, Songs wie "At your side", "Radio",
"Runaway" oder "Only when I sleep"? Ja, das sind alles
Hits der vier Geschwister aus Irland.
In den Video-Mitschnitt des Unplugged-Konzerts bin ich
Heiligabend 1999 auf MTV reingerutscht und bis zum Ende
nicht mehr davon losgekommen. Die CD habe ich mir sofort
in der folgenden Woche gekauft, sie gehört nach wie vor zu
meinen Lieblings-CDs.
Mit "The Corrs Unplugged" wurde eine Art "Best-of-Album"
geschaffen, in einem Live-Mitschnitt, der seinesgleichen sucht.
Instrumental nahezu perfekt, hervorragend ausgesteuert und
mit brillantem Sound, ohne die Atmosphäre zu zerstören
oder künstlich zu klingen.
Hier sind live die besten Versionen der eigenen Songs ent-
standen, ergänzt durch wunderschöne und gefühlvolle
Coverversionen von Songs wie "Everybody hurts" (R.E.M.),
"Little wing" (Jimi Hendrix) oder "No frontiers" (Jimi McCarthy)
- einer meiner Lieblingssongs - sowie zwei instrumentale
Traditionals.
Durch das Arrangement und die Instrumentierung der Stücke
hebt sich die Musik auf dieser CD vom sonstigen Mainstream-
Pop ab und auch qualitativ ein wenig von den Studio-Alben
der Corrs selbst.
Tip des Monats Juni
von: KristinaCROWDED HOUSE: Woodface
Wenn ich von all meinen CDs, Platten und Kassetten (ja,
ich komme aus einer älteren Generation...) nur eine einzige
auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen dürfte -
es wäre wohl diese hier. Was "Woodface" aus unzähligen
anderen Scheiben (auch den anderen dieser großartigen
Band) hervorglänzen lässt, ist, dass man es mit den 14
Stücken darauf sehr, sehr lange aushalten kann. Nicht,
dass man sie alle den ganzen Tag rauf und runter hören
könnte - aber für jede Stimmung ist eine Perle dabei,
so dass man eigentlich immer etwas darauf findet, wofür
man sie gerade jetzt einlegen kann. Es gibt wunderbare
Balladen (was bei Crowded House noch nie synonym war
- und es auch nie sein wird - mit "langsamen Stücken" !)
wie "Fall at your feet", "Four seasons in one day" oder
"She goes on", herrlich instrumentierte und arrangierte
Klassiker wie "Weather with you" (eines meiner liebsten
Coverstücke bei unseren Auftritten), die einem tagelang
nicht aus dem Kopf gehen oder Kracher wie "Chocolate
Cake", deren Chorgesänge, um Loriot zu zitieren, "nicht
so ins Ohr gehen wie Peter Alexander", die man aber
trotzdem beim zweiten Mal schon aus vollem Hals mit-
schmettert und sich damit einfach mal Luft macht (warum
auch immer konkret).
Was ich an den Neuseeländern, die sich gottseidank nach
ihrer Trennung 1996 elf Jahre später wieder zusammen-
gefunden haben und nicht einen Hauch ihrer Qualität und
Spielfreude verloren haben (Mann, die müsst Ihr mal live
sehen !!), so liebe, ist, dass die Musik erstmal klingt, als
hätte sich jemand unglaublich viel Gedanken gemacht beim
Komponieren, Texten und Arrangieren (quasi fast intellektuell,
igitt !), aber dann wird man einfach ergriffen von der
schieren Liebe zum Klang, zum Spielen mit Worten,
vom Spaß am Teilen mit den Zuhörern, es könnte glatt
Sunrise Ltd. sein, von denen ich hier schwärme... ;o) (Hach,
wie vermessen - sie sind nicht nur räumlich auf der ande-
ren Seite der Erde...)
Nein, im Ernst: Das ist ein Album, das man echt haben sollte.
Kleiner ganz persönlicher Tip, damit Ihr versteht, was ich
gerade so blumig zu erklären versucht habe: Hört bei "All I ask"
am Ende ganz genau hin. Da spielt jemand ganz sachte und
nur so für sich selbst auf einem Flügel in einem sonnenstrahl-
durchfluteten, leeren Atelier irgendwo im 5. Stock an einem
frühsommerlichen Nachmittag vor sich hin. Nur wenige Sekunden,
aber die machen meinen Tag zu einem schöneren Tag und
wärmen mein Herz durch die Ohren.
Enjoy ! :o)
Tip des Monats Mai
von: FrankALOE BLACC: Good Things
Durch Zufall kam diese CD zu mir. Eine Freundin hatte
"Good Things" gerade vor einer Woche geschenkt be-
kommen, als ich eine Nummer daraus im Autoradio hörte
und bei einer Verabredung erwähnte, dass ich ein Stück
Musik gehört hätte, von einer brandneuen CD, das in mir
ganz vertraute Gefühle ausgelöst hatte. "Die Scheibe habe
ich", sagte sie, "Du kannst sie gerne ausleihen."
Die Musik von "Good Things" klingt wie eine Mischung aus
früher Soulmusik, Gospel und Womack & Womack. Tolle
schnörkellose Lieder. Einfache Arrangements und Instru-
mentierung. Ehrliche Musik ohne "Feinwaschgang" und
Soundeffekte.
Meine Lieblingsstücke: "I need a Dollar" sowie mein per-
sönlicher Hit "Loving you is killing me".
Prädikat: "Franktastisch" ! :o)
Tip des Monats April
von: JörgERIK TRUFFAZ: In Between
Wie es zu diesem CD-Tip kam:
Frauenstimme und Trompete in perfekter Ergänzung.
Im TV zufällig aufgeschnappt und Gottseidank hatte ein
Musiker-Freund, wie sich Tage später im Gespräch
herausstellen sollte, das auch gesehen und die Namen
geistesgegenwärtig notiert: Erik Truffaz und Sophie
Hunger - perfect smooth jazz.
Hier daher als Tip das jüngste Album von Truffaz,
auf dem sich auch zwei Songs mit Sophie Hunger finden.
Tip des Monats März
von: BulliSANTANA: Caravanserai
Anfang der 70er. Es war die Zeit, als jeder irgendeinen
Guru hatte. Carlos Santana war mit John McLaughlin
befreundet und übernahm gleich dessen Guru; Sri Chimnoy
oder so ähnlich hieß der, schrecklich... Aber die Musik
war wunderbar. Jazzrock mit wunderschönen Gesän-
gen und herrlichen Melodien und überhaupt keinen Hoch-
geschwindigkeitsunisonothemen, wie sie bald darauf
in Mode kamen; und als Krönung eine Intro für die
Ewigkeit: Bass, Tenorsax und Grillenzirpen erzeugen
zusammen exakt die Stimmung, die auf dem Cover
dargestellt ist - die Einsamkeit einer in den Sonnen-
untergang reitenden Karawane.
Viel Spaß beim Hören.
Euer Bulli
Tip des Monats Februar
von: HenrikSADE: Lovers Rock
2010 erschien nach 10jähriger Pause das neue Album
"Soldier of love" der britischen Band "Sade" um die britisch-
nigerianische Sängerin Sade Adu. Seit ihrer Debut-Single
"Your love is king" aus dem Jahr 1984 ist sich die Band stets
treu geblieben und hat ihren ganz eigenen und unverkenn-
baren Stil bis heute beibehalten.
Dass in 26 Jahren Bandgeschichte nur 6 Studioalben produ-
ziert wurden, liegt an der Grundeinstellung der Sängerin:
"Ich mache nur dann eine Platte, wenn ich denke, dass ich
etwas zu sagen habe." Hier steht die Musik im Vordergrund,
nicht der Kommerz oder die Notwendigkeit, Platten zu ver-
kaufen. So ist Sade stets authentisch geblieben und hat sich
nie auf Experimente mit gerade aktuellen Stilrichtungen
eingelassen.
Für mich ist Sades Musik Entspannung pur - Abschalten nach
einem stressigen Tag im Büro, als Hintergrundmusik zu einem
spannenden Buch oder einer netten Unterhaltung mit einem
guten Glas Rotwein oder einfach nur zum Zuhören und
Genießen. Zu empfehlen sind alle Alben, "Neueinsteigern"
sei besonders das "Best of"-Album ans Herz gelegt (auf dem
jedoch Titel der "Lovers Rock" und der "Soldier of love" fehlen,
da diese erst später erschienen).
Meine Lieblingsplatte von Sade (und daher CD-Tip) ist und
bleibt jedoch "Lovers rock" (Anm. d. Red.: ja, tolles Album !!)
mit dem gefühlvollen Opener "By your side", einem meiner
absoluten Lieblingssongs überhaupt, durch den ich 2000
zum echten Sade-Fan geworden bin.
Tip des Monats Januar
von: KristinaJAMIE CULLUM: Twentysomething [Special Edition]
Auch Bulli und ich haben gemeinsame musikalische Vorlieben -
zum Beispiel die für diesen jungen Mann hier. Jamie Cullum ist
Jahrgang 1979 und rockt, jazzt, swingt und popt dementsprechend
herzerfrischend durch die Gegend. Ich habe selten einen Musiker
erlebt, dem eine derartig unbändige Spielfreude ins Gesicht
und auf den ganzen Körper geschrieben steht und die man
bei jedem seiner Songs auch hören kann. Was ich am meisten
an Jamie mag, ist seine rotzige und unverblümte Art zu singen -
völlig ungekünstelt, sondern aus voller Seele, und das ist bei
vielen anderen vermeintlich "neuen Jazzern" leider äußerst selten.
Herrlich ! :o)
Eigentlich kann ich jedes seiner Alben empfehlen, aber dieses hier
zeigt in meinen Augen schön seine Vielfältigkeit, deren einzelne
Facetten er stärker auf seinen anderen Alben ausspielt (mal mehr
Pop, mal mehr Jazz). Auf "Twentysomething" kann man sein
virtuoses, aber nie selbstverliebtes Klavierspiel genießen und sich
an seinen ganz eigenen Interpretationen solcher abgenutzten
Klassiker wie "Singin' in the Rain" (ganz unerwartet und mit
Ohrwurmgefahr !), "I get a kick out of you" (da könnte ich
mich angesichts seiner schauspielerischen Einlagen beim Singen
jedes Mal beim Hören wegpacken vor Lachen) oder "Wind Cries
Mary" vom guten alten Jimi Hendrix laben. Die hier vorgestellte
"Special Edition" dieser Scheibe wartet dazu noch mit drei besonderen
Highlights auf: einer wundervoll neuartigen Version von "Everlasting
Love" (die meisten kennen die alte von der Band "Love Affair"),
dem coolen "Frontin'" und - und dieses Stück liebe ich ganz
besonders - einer klasse Live-Version von "High & Dry" von Radiohead.
Leute, was soll ich sagen ? Kauft dieses Album !! :o)
(Unerklärlicherweise, aber im Sinne der Verbesserung der musi-
kalischen Allgemeinbildung auch wieder hilfreicherweise, findet
man sie bei MediaMarkt für 5,99 Euro aufm Grabbeltisch. Da kann
man doch gar nicht nein sagen...)
Enjoy !!! :o)
Tips 2010
Tip des Monats Dezember - Weihnachtsspecial
von: Uns AllenPünktlich zum Fest könnt Ihr Euch bei diesem und allen
bisher erschienenen CD-Tips Inspirationen holen, falls Euch
noch Geschenke für liebe Mitmenschen fehlen. Außerdem
erfahrt Ihr diesmal, was bei den Sunraisern zu Hause an
Weihnachten so aufgelegt wird... Viel Spaß und ein
frohes Fest! Ho ho ho! :o)
Bei Henrik läuft Love actually - der Soundtrack zum Film:
"Einer unserer Lieblingsfilme zur Weihnachtszeit ist der
Film Love actually (Tatsächlich Liebe). Dementsprechend
wird dann auch gerne der Soundtrack hierzu, auch wenn
Weihnachtslieder eher in der Minderheit enthalten sind,
an Weihnachten aufgelegt. Auf diesem Album ist auf
jeden Fall für jeden was dabei, auch am Ende für den,
der unbedingt an Weihnachten auch Weihnachtslieder
braucht. ;o) "
Bulli und Frank haben keine spezielle Weihnachtsplatte,
empfehlen aber Bitches Brew von Miles Davis - weil man
dieses Album ihrer Meinung nach immer hören kann! :o)
Von Kristina müssen erst einmal in der Vorweihnachtszeit
vier ganz bestimmte Weihnachtslieder im Radio gehört
worden sein, damit sich überhaupt Weihnachtsstimmung
einstellt (ja, so haben wir alle unsere Macken...):
"Driving Home for Christmas" von Chris Rea, "Do they
know it's Christmas ?" von Band Aid, "Wonderful
Christmas Time" von Paul McCartney und natürlich "Last
Christmas" von Wham! (aber den vor Weihnachten NICHT
im Radio zu hören, ist wahrscheinlich unmöglich...). Und dann ?
"An den Feiertagen läuft dann ein selbstkompilierter Mix
aus Klassikern, die vorwiegend aus den 40ern und 50ern
stammen - z.B. Dean Martins herrlich versoffenes "Let it
snow", Andy Williams' "Sleigh Ride", naja, und natürlich
Frank Sinatra und Bing Crosby und Ella Fitzgerald und
Mel Tormé und Rosemary Clooney und so weiter und so
weiter. Leute eben, die man auch beim zehnten Durchlauf
am Stück noch nicht satt hat! :o) Ein bisschen kitschig
vielleicht, aber wenn nicht zu Weihnachten, wann dann...?
Es gibt aber auch ein ganzes Weihnachtsalbum eines
Solokünstlers, das bei uns ebenfalls vom 24. bis zum
26. Dezember rauf und runter läuft, und hiermit komme
ich endlich zu meinem lange erwarteten James-Taylor-Tip: ;o)
James Taylor at Christmas von James Taylor
Ich war überrascht, wie der gute James die ganzen
alten Klassiker doch noch erfrischend anders interpretiert,
ohne dass es so betont gewollt (und gequält) anmutet.
Ein abgefahren rockig-bluesiges "Jingle Bells" ist dabei
und noch einige andere Songs, die man fast auch ohne
Weihnachten hören könnte. Produziert von Dave Grusin,
dem alten Jazzpianisten und Meister der Filmmusik.
Ein Sahnestück für alle, die mal eine etwas andere
Weihnachtsmusik wollen. :o) "
Und damit wünschen wir Euch allen fröhliche Weihnachten
und friedliche Feiertage mit schöner Musik!
Tip des Monats November
von: JörgCANDY DULFER: Saxuality
Wenn Auge und Ohr gleichermaßen verwöhnt werden und
dazu ein Saxophon erklingt, kann es sich nur um Candy Dulfer
handeln, die vor über 20 Jahren mit dem Solo auf 'Lily Was
Here' in Kooperation mit Dave Stewart schlagartig ins Rampen-
licht trat.
In der Saxophon-Szene schon lange wegen ihres funky und
energetischen Spiels respektiert und beneidet, gilt sie neben
Maceo Parker als kompetenteste Vertreterin dieses Genres.
Und wenn Pop-Gott Prince über sie sagt: „Whenever I need
a funky saxophon playin, I call for Candy“, ist das eine Art
Ritterschlag.
Ihr Album-Frühwerk 'Saxuality' von 1990 ist Stück für Stück
'best groovin funk' und auf jeder Party willkommen –
listen and dance.
Tip des Monats Oktober
von: FrankRICHARD BONA: Bona Makes You Sweat
Als ich diese CD zum ersten Mal hörte, war es um mich
geschehen. Ich hörte 2 Wochen lang nichts anderes mehr.
Der Ausnahmebassist ist gleichzeitig Komponist, Arrangeur,
Bassist, Sänger. Ich habe in der Zwischenzeit alle seine CDs
gehört, aber diese Liveaufnahme wird meine Lieblings-
scheibe bleiben. Es hat mich selten ein Künstler so sprachlos
gemacht, deshalb hier nur so viel: Wer Ohren hat, der höre.
Ganz viel Spaß!
Tip des Monats September
von: BulliJOE COCKER: Mad Dogs and Englishmen
Es geht schon damit los, dass man ein Plattencover in der
Hand hat, das doppelt aufklappbar ist. Für Jüngere: Das ist
die Fläche von ca. 20 CD-Covern. Für Ältere: Ihr braucht
keine Lupe zum Lesen der Informationen. Für Coverdesigner:
Ihr habt genug Platz zum Austoben. Wenn jemand einen
Verein für den Erhalt der guten alten Langspielplatten
(was für ein schönes Wort) gründet, sagt mir Bescheid
(Anm. d. Red.: ja, ICH !!). Jetzt aber genug gejammert...
Die Musik. 21 Musiker, davon 10 Chorsänger, eine echte
Big Band nur aus Rockmusikern. Eine herrliche Mischung
aus Gospel, Rock und Joe Cocker aus unbeschwerten
Hippiezeiten. Ein unbedingtes Muss ist auch der dazugehörige
Film. Göttlich die Szene, in der der Bassist Carl Radle den
Koffer auf dem Hotelbett öffnet. Stücke wie Feelin' Alright,
Give Peace a Chance oder Let's Go Get Stoned sprechen für sich.
Genug geschwärmt. Besorgt Euch die Platte, zur Not geht
auch die CD.
Tip des Monats August
von: KristinaMARC COHN: Marc Cohn
Ich bin ja ein Freund von unaufdringlichen und unprätentiösen
Musikern und Musikerinnen. Ehrliche, handgemachte Musik ist
doch immer noch am Schönsten. In diese Kategorie passt auch
dieser CD-Tip hier, das Debüt-Album von Marc Cohn aus dem
Jahr 1991 (Kinder, wie die Zeit vergeht...). Vielen ist Marc
Cohn wahrscheinlich nur als One-Hit-Wonder bekannt - von
ihm ist das wunderbare "Walking in Memphis" (Eröffnungs-
track auf dieser CD), das ganz fürchterlich von Knödel-Queen
Cher verhunzt worden ist. Ich durfte bei einem Live-Konzert
in der Berliner Passionskirche erleben, wie Marc, auf dem Flügel
so vor sich hinspielend, ganz nebenbei erzählte, wie ihn kurz
nach dem Erscheinen des Covers von Cher niemand geringerer
als der gute alte B.B. King anrief und sagte: "Man, that song
was pretty good when it left YOUR house... !" :o) Und ohne
das weiter zu kommentieren, nur mit einem leichten Grinsen,
ließ Cohn das Geklimpere ganz smooth in den Song münden
- das Publikum hat gejohlt...
Marc Cohn ist ansonsten eher introvertiert, und das merkt man
auch seinen Songs an. Er schreibt wohl am ehesten für sich
selbst und erzählt kleine Geschichten über die großen Gefühle,
die dank der Leichtigkeit der Melodien und der Instrumentierung
einen mehr wie durch die Hintertür bewegen. Dabei zeigt er
gerade auf diesem Album seine ganze Bandbreite - von Blues
über Pop bis zum cleveren A-cappella-Arrangement von Willie
Dixons "29 Ways", einem Song von 1956, den Marc Cohn mit
sich selbst 6- oder 7-stimmig singt.
Mein absoluter Lieblingstrack auf dieser Scheibe ist allerdings
"Perfect Love", auf dem am Ende einer meiner größten Musik-
Helden, James Taylor, einstimmt und so aus diesem ohnehin
schon wunderschönen Lied eine Perle macht - so, wie Ahorn-
sirup aus einem Stapel Pancakes eine Geschmacksexplosion
macht. Wer also Pancakes mag und sich auch mal traut,
einfach nur zu genießen, ohne Kalorien zu zählen, dem wird
dieses Album gefallen ! Viel Spaß ! :o)
Tip des Monats Juli
von: BulliME'SHELL NDEGÉ OCELLO: Plantation Lullabies
Meine Lieblings-CD? Unmöglich! Spontan fallen mir ein:
Miles Davis: Bitches Brew
Joni Mitchell: Mingus
Santana: Caravanserai (Wo ist sie eigentlich ? An wen hab
ich sie verliehen ?)
Sly and the Family Stone: Stand!
Joe Cocker: Mad Dogs and Englishmen
Rufus and Chaka Khan: Stompin at the Savoy
Stevie Wonder: Songs in the key of life
Prince: Parade ;
aber glücklicherweise gibts ja den Zusatz "des Monats".
Also: es ist eindeutig Me'Shell.
Wütender, böser, dreckiger, alles in Frage stellender, manch-
mal auch depressiver Underground Hip Hop aus New York
mit einem so widerlich groovenden Bass, der eigentlich jedem
- sein Instrument in die Hand nehmenden - Bassisten die
Schamesröte ins Gesicht treiben sollte; und den spielt sie auch
noch selbst.
Und um das Maß voll zu machen: Aufgewachsen ist sie in
Zehlendorf als GI-Kind.
Ist zwar schon 1993 produziert worden, klingt aber, als ob sie
erst nächsten Monat rauskommen würde.
Viel Spaß beim Hören
Bulli
Tip des Monats Juni
von: JörgSHERYL CROW: Tuesday Night Music Club
Mitten ins Herz treffen mich immer wieder die vielen schönen
Balladen von Sheryl Crow.
Ich liebe ihr Stimmtimbre besonders im p (Anm. d. Red.:
musikalisches Zeichen für leise): Voller Sehnsucht, ohne
kitschig zu sein, voll Lebenserfahrung, ohne belehrend zu sein,
manchmal auch anklagend und trotzig, aber immer mit einer
anständigen Portion Hoffnung, Mut und Wärme gewürzt.
Das ist für mich ehrliche Musik.
Wenn sie dann allein vorne an der Bühne sitzt – spot on –
und an der akustischen Gitarre ihre Songs einleitet, mit den
raffinierten Riffs aus Country- und Rockgitarre, gepickt oder
geschlagen, bin ich hin und weg. Leider tourt die Dame
hauptsächlich in den USA und es ist mir bislang nur einmal
gelungen, sie live in der Columbiahalle zu erwischen.
Auf dem Album "Tuesday Night Music Club" befindet sich
mit "Strong Enough" einer, wenn nicht der Balladen-Hit von
ihr. Zu empfehlen sind auch die entsprechenden DVDs und
einige der vielen YouTube-Links.
Zu "Strong Enough" gibt es auch noch eine kleine Anekdote
zu erzählen, aber die erfahrt Ihr nur, wenn Ihr unsere Konzerte
besucht, denn auch wir spielen diesen Song manchmal und
auch Kristina trifft mich mit ihrer Interpretation immer wieder
mitten ins Herz.
Tip des Monats Mai
von: HenrikWISE GUYS: Radio
Die Wise Guys, das ist deutscher Vokal-Pop vom Feinsten. Alle
Begleitungen werden mit den Stimmen der 5 Sänger erzeugt.
Aufmerksam geworden bin ich auf die Jungs aus Köln durch
unseren "Tongott", Henning Busse, der mir mal ein Stück über
die Gedanken eines Sängers vor Konzertbeginn vorspielte, welches
mir anschließend lange nicht aus dem Kopf ging.
Eine konkrete CD zu empfehlen fällt hier schwer (sind einfach
alle gut!); da mein Lieblingssong "Radio" ist (tolle Soundent-
wicklung im Refrain, reißt einen einfach mit), empfehle ich für
Neueinsteiger das gleichnamige Album von 2006.
Die Songs handeln von den unterschiedlichsten Dingen (z.B.
Zahnarztbesuch, Erziehung, einer Comic-Serie, Schunkelliedern,
der Denglischen Sprache…) und sind sehr lustig getextet, manch-
mal aber auch mit kritischen oder melancholischen Untertönen.
Wer (nahezu) alle Songs der Gruppe kennt, wovon es in der
20jährigen Geschichte der Wise Guys mittlerweile fast 200 gibt,
wird im Alltag immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen
man sich plötzlich an einen Song der Jungs erinnert, da es fast zu
jeder Situation im Leben den passenden Wise-Guys-Song gibt.
Tip des Monats April
von: FrankKORA JAZZ TRIO: Kora Jazz Trio
Unter dem gleichnamigen Titel hat die Band Kora Jazz Trio eine
Scheibe gemacht, die in keine Schublade passt. Die Besetzung
besteht aus Kora (afrik. Harfe), Piano, Gesang und Schlagwerk
(nicht Schlagzeug!). Rhythmisch geht so einiges ab.
Von der verzuckerten Ballade bis zur Up-Time-Nummer ist auf
dieser CD alles vertreten, was gute Laune bringt. Ein tolles
virtuoses Ensemblespiel, super Instrumentalsoli, schmachtender
Gesang.
Für mich: Die Musik für diesen Monat.
Musik zum Träumen, zum Mitgrooven, zum Tanzen, zum immer
wieder Hören.
Wers hört, wird selig.
Tip des Monats März
von: KristinaINDIGO GIRLS: Rites of Passage
Henrik und ich sind in vielen Dingen sehr verschieden, aber wenn
wir uns in einem absolut einig sind, dann in der Liebe zu diesen
beiden Ladies. Ich bin ein extrem kritischer Hörer von Frauen-
stimmen in der Popmusik, und leider kann man die meisten ja nie
länger als ein Lied ertragen (und bei manchen ist selbst das zuviel...).
Diese beiden hier allerdings kommen ganz unprätentiös daher,
singen und spielen einfach los und sind so mühelos und unbeschwert
perfekt, wie ich es auch gern wäre. Und das eben sowohl stimmlich
als auch musikalisch. Live können die Indigo Girls mit zwei Gitarren
eine ganze Band simulieren, ohne dass man es so richtig merkt.
Wer jetzt eine Stilrichtung von mir hören möchte, macht mich so
verlegen wie bei der Beschreibung unserer eigenen Musik - ich
würde sagen, eine angenehme Mischung aus Folk, Pop und Acoustic
Rock, wobei das leider einmal mehr nur unzureichende Hilfs-Kategorien
bleiben, bis man die Mädels mal selbst gehört hat... Na gut, ich
würde als Vorschlag zur Güte sagen, wem von uns "Sometimes",
"Angel", "As long as we're together" und "To you" gefällt, der
wird auch das hier mögen.
Auf diesem Album von 1992 findet sich eine ganze Reihe von
meinen Lieblingsliedern, zum Beispiel "Galileo", "Love will come to
you" oder eine herrlich verletzt-rotzige Version von Mark Knopflers
"Romeo & Juliet", die dem alten Mann vor Ehrfurcht die Tränen in
die Augen treiben müsste. ;o)Auf diesem Album bediene ich mich
regelmäßig, wenn ich für Freunde in Stimmungstiefs Mix-CDs
zusammenstelle, um ihnen zu sagen, dass das Leben - auch wenn
es gerade nicht danach aussieht - doch immer weitergeht und mit
all seinen fiesen Momenten auch dunkelblau schön ist.
Einfach richtig gute und unaufgeregte, unanstrengende Musik.
Enjoy ! :o)